Eine Johannisbeertomate, was ist den das nun schon wieder? Kann ich das im Kleingarten anbauen?
Die Johannisbeertomate (Solanum pimpinellifolium), auch bekannt als Wildtomate, ist eine Ursprungsform der heutigen Kulturtomate und gehört zur Gattung der Nachtschattengewächse (Solanum). Ihre Früchte sind kleine, kugelförmige Beeren, die an Johannisbeeren erinnern, daher der Name.
Herkunft
Ursprünglich stammt die Johannisbeertomate aus Südamerika, genauer gesagt aus den Küstenregionen von Peru und Chile. Diese Regionen bieten ideale Bedingungen für das Wachstum der Pflanze, da sie in Höhenlagen bis zu 500 m gedeiht. Die Pflanze hat sich auch in anderen Gebieten ausgebreitet, etwa auf den Galapagos-Inseln.
Besonderheiten
Die Johannisbeertomate unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von der klassischen Kulturtomate:
Wachstum: Sie wächst zunächst aufrecht, später niederliegend und kletternd. Sie kann Längen von bis zu 3 m erreichen, was ihr einen wilderen und buschigeren Wuchs verleiht. Das Ausgeizen – also das Entfernen von Seitentrieben – ist bei dieser Pflanze unnötig, da sie sich von Natur aus stark verzweigt.
Früchte: Die Früchte sind klein (ca. 1 cm Durchmesser), rund und leuchtend rot. Sie wachsen in dichten, langen Trauben, die oft reichlich Früchte tragen. Die Schale ist bei Reife glatt und die Kelchlappen der Blüten sind stark zurückgebogen.
Behaarung: Die Pflanze besitzt unterschiedliche Typen von Trichomen (Haare), von spärlichen bis hin zu dichten, drüsigen Haaren, die vor allem in der Fruchtphase sichtbar sind. Die Behaarung variiert je nach geografischer Herkunft der Pflanze.
Nutzung
Die Johannisbeertomate ist eine interessante Ergänzung für den Kleingarten, da sie aufgrund ihres wüchsigen Charakters wenig Pflege benötigt und reichlich Früchte trägt. Ihre kleinen, süßen Früchte eignen sich perfekt zum Naschen und für Salate. Besonders beliebt sind sie auch bei Kindern, da die handlichen Früchte direkt von der Pflanze gegessen werden können.
Geschmack
Der Geschmack der Johannisbeertomate ist süß-säuerlich, mit einer würzigen Tomatennote. Sie bietet ein intensives Aroma, das oft als fruchtig beschrieben wird, und hebt sich damit deutlich von den typischen Supermarkt-Tomaten ab.
Aussaat
Die Aussaat erfolgt ähnlich wie bei anderen Tomaten:
Zeitpunkt: Ab Februar oder März kann im Haus vorgezogen werden. Im Freiland oder Gewächshaus erfolgt die Pflanzung ab Mitte Mai, sobald keine Frostgefahr mehr besteht.
Samenfestigkeit: Die Johannisbeertomate ist samenfest, das heißt, man kann die Samen aus den Früchten entnehmen und im nächsten Jahr wieder verwenden.
Pflege
Die Pflege der Johannisbeertomate ist relativ einfach:
Standort: Ein sonniger und warmer Standort ist ideal. Die Pflanze mag lockere, nährstoffreiche Böden.
Wasser: Regelmäßiges Gießen ist wichtig, wobei Staunässe vermieden werden sollte. Eine Mulchschicht kann helfen, die Feuchtigkeit im Boden zu halten.
Düngung: Wie bei allen Tomatenarten profitieren Johannisbeertomaten von einer gelegentlichen Düngung, vor allem in der Wachstums- und Fruchtphase.
Platzbedarf
Die Johannisbeertomate benötigt aufgrund ihres wuchernden Wachstums viel Platz. Jede Pflanze beansprucht etwa zwei Quadratmeter Fläche, um sich optimal zu entwickeln. Sie ist daher nicht für den klassischen Tomatenanbau an Stäben geeignet, bei dem die Pflanzen kompakt und eintriebig gehalten werden. Stattdessen eignet sich ein freier Stand oder eine Rankhilfe, an der sie sich ausbreiten kann.
Fazit
Ja, die Johannisbeertomate kann problemlos im Kleingarten angebaut werden, solange ausreichend Platz zur Verfügung steht. Sie bietet eine pflegeleichte und robuste Alternative zur herkömmlichen Tomate, besonders für Gärtner, die nach etwas Besonderem suchen. Die Pflanze ist nicht nur ein optischer Blickfang, sondern auch ein Geschmackserlebnis für die ganze Familie.
Muss man die Pflanze ausgeizen?
Bei der Johannisbeertomate (Solanum pimpinellifolium) ist das Ausgeizen nicht notwendig und auch nicht empfehlenswert. Hier sind die Gründe dafür:
1. Wuchsverhalten
Buschiger Wuchs: Johannisbeertomaten wachsen auf natürliche Weise buschig und verzweigt. Sie bilden viele Triebe und tragen reichlich Früchte in dichten Trauben, was für die Pflanze typisch ist.
Niederliegendes Wachstum: Die Pflanzen neigen dazu, niederzulegen und zu klettern, was bedeutet, dass sie in ihrer natürlichen Wuchsform keine Unterstützung benötigen.
2. Ertrag
Hohe Fruchtproduktion: Durch das Vermeiden von Ausgeizen bleibt die gesamte Pflanze vital, was zu einer höheren Fruchtproduktion führen kann. Das Entfernen von Trieben könnte die Menge an Früchten verringern, die die Pflanze tragen kann.
3. Pflegeaufwand
Weniger Pflege: Da kein Ausgeizen erforderlich ist, ist der Pflegeaufwand geringer. Dies macht die Johannisbeertomate besonders attraktiv für Gärtner, die eine pflegeleichte Pflanze suchen.
4. Widerstandsfähigkeit
Robustheit: Johannisbeertomaten sind im Allgemeinen robuster und weniger anfällig für Krankheiten, wenn sie in ihrem natürlichen Wuchs gelassen werden.
Fazit
Das Ausgeizen ist bei Johannisbeertomaten nicht nötig und könnte sogar den Ertrag beeinträchtigen. Es ist besser, die Pflanze in ihrem natürlichen, buschigen Wuchs zu belassen, um die volle Ernte zu genießen.