Warum ist Bambus in Kleingärten verboten?

Ist diese Pflanze invasiv oder schadet sie der deutschen Flora?

Bambus ist in vielen Kleingartenanlagen in Deutschland aus mehreren Gründen verboten oder stark reguliert, insbesondere wegen seiner invasiven Eigenschaften und potenziellen Schäden an der Umgebung. Diese Problematik lässt sich auf zwei Hauptpunkte zurückführen:

1. Invasive Natur vieler Bambusarten
Viele Bambusarten, insbesondere die sogenannten ausläuferbildenden Bambusarten (wie etwa Phyllostachys), neigen dazu, sich stark und unkontrolliert auszubreiten. Sie bilden unterirdische Rhizome (Wurzelausläufer), die oft über weite Strecken in alle Richtungen wachsen können. Diese Rhizome können in benachbarte Gärten, Rasenflächen oder sogar unter Zäune hindurchdringen und dort neue Triebe bilden. Sobald diese Wurzeln etabliert sind, ist es extrem schwierig, den Bambus wieder loszuwerden. Das Wurzelsystem kann sich schnell und aggressiv entwickeln, sodass Bambus in kurzer Zeit große Flächen besiedeln und andere Pflanzen verdrängen kann.

Dies stellt nicht nur ein Problem für den eigenen Garten dar, sondern beeinträchtigt auch die Nachbarn und die allgemeine Gartenstruktur. Besonders in der beengten Fläche von Kleingärten ist eine solche Ausbreitung ungewünscht.

2. Gefährdung der lokalen Flora
Während Bambus als solches nicht direkt die deutsche Flora „schädigt“, kann seine aggressive Ausbreitung zu einer Verdrängung heimischer Pflanzenarten führen. In naturnah gestalteten Gärten, in denen die Erhaltung der Biodiversität und der Anbau heimischer Pflanzen eine wichtige Rolle spielt, passt Bambus aufgrund seiner Dominanz und seines starken Wachstums oft nicht ins Konzept. Die dichte Beschattung, die Bambus erzeugen kann, lässt wenig Licht für kleinere, bodennahe Pflanzen übrig, was das Wachstum dieser Arten zusätzlich hemmt.

3. Wurzelschäden und bauliche Risiken
Ein weiteres Problem, das in Kleingärten auftreten kann, ist das Potenzial der Bambuswurzeln, bauliche Strukturen zu beschädigen. Die kräftigen Rhizome können sich in die Nähe von Wegen, Mauern, Fundamenten oder sogar unter Pavillons und Gartenhäusern ausbreiten und dort Schäden verursachen. In Kleingartenanlagen, wo oft eine dichte Bebauung herrscht, ist das ein erheblicher Risikofaktor.

Fazit:
Bambus ist in Kleingärten oft verboten, weil er als invasive Pflanze eine Bedrohung für die Gartenordnung und benachbarte Flächen darstellt. Der Pflegeaufwand, um die Pflanze im Zaum zu halten, ist hoch, und die Schäden, die sie durch ihre Rhizome anrichten kann, rechtfertigen das Verbot. Falls jemand dennoch Bambus pflanzen möchte, sind Rhizomsperren eine empfohlene, aber dennoch aufwendige Maßnahme, um die Ausbreitung zu kontrollieren.

Posted by Redaktion