Kräuter

Kurkuma

Die Kurkuma oder Kurkume (Curcuma longa), auch Gelber Ingwer, Safranwurz(el), Gelbwurz(el), Gilbwurz(el) oder Curcuma genannt, ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Ingwergewächse (Zingiberaceae). Sie stammt aus Südasien und wird in den Tropen kultiviert.

Das Rhizom ähnelt stark dem des Ingwers, ist jedoch intensiv gelb; das geschälte Rhizom wird frisch und getrocknet als Gewürz und Farbstoff verwendet.

Es sind bis zu fünf Prozent typische ätherische Öle sowie bis zu drei Prozent des gelbfärbenden Curcumins bzw. dessen Derivate enthalten. Das Rhizom wirkt verdauungsanregend.

Kurkuma ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von bis zu einem Meter erreicht. Es werden stark verzweigte, gelbe bis orange, zylindrische, aromatische Rhizome als Überdauerungsorgane ausgebildet, die an den Enden Knollen entwickeln.

Das Rhizom ähnelt stark dem des Ingwers, ist jedoch intensiv gelb. Es sind bis zu fünf Prozent typische ätherische Öle sowie bis zu drei Prozent des für die gelbe Färbung verantwortlichen Curcumins bzw. dessen Derivate (Curcuminoide) enthalten. Die wichtigsten chemischen Komponenten sind neben Curcumin (60 %), Demethoxycurcumin (25 %) und Bisdemethoxycurcumin (15 %). Das ätherische Öl besteht zu 60 % aus Sesquiterpenen, wie Turmeron (bis 30 %), ar-Turmeron (bis 25 %), Atlanton und Zingiberen (bis 25 %) und Monoterpenen (Cymen, 1,8-Cineol, Phellandren, Sabinen, Borneol und andere).

Anbau im Kleingarten – Sinn oder Unsinn?

Ja, Kurkuma kann in deutschen Kleingärten angebaut werden, allerdings nur unter kontrollierten Bedingungen, wie in einem Gewächshaus oder in Töpfen in einem warmen Raum. Es erfordert eine gewisse Sorgfalt und Pflege, kann jedoch für gartenbegeisterte Personen eine interessante Bereicherung sein.

  • Sinn: Kurkuma kann in einem geeigneten Umfeld (Gewächshaus) erfolgreich kultiviert werden, und die gesundheitlichen Vorteile sowie die Verwendung in der Küche machen den Anbau interessant.
  • Unsinn: Der Anbau im Freiland ohne Schutz ist in den meisten deutschen Klimazonen nicht praktikabel, und die Aufzucht kann viel Aufwand erfordern. Für Hobbygärtner, die Platz und Ressourcen haben, kann es jedoch eine lohnende Herausforderung sein.

In China liegt die Blütezeit meist im August. Endständig auf dem Scheinstamm sitzt der 12 bis 20 Zentimeter lange Blütenstandsschaft, über diesem steht der zylindrische, ährige Blütenstand, der viele Blüten enthält. Er ist 12 bis 18 Zentimeter hoch und sein Durchmesser reicht von 4 bis 9 Zentimetern. Die Tragblätter, über denen die Blüten stehen, sind hellgrün, von 3 bis 5 Zentimetern Länge, eiförmig bis länglich und mit stumpfem oberen Ende.

Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und dreizählig. Die drei 0,8 bis 1,2 Zentimeter langen Kelchblätter sind verwachsen, weiß, flaumig behaart und die drei Kelchzähne ungleich. Die drei hellgelben Kronblätter sind zu einer bis zu 3 Zentimeter langen Kronröhre verwachsen. Die drei Kronlappen von 1 bis 1,5 Zentimeter Länge sind dreieckig mit stachelspitzigem oberen Ende; der mittlere Kronlappen ist größer als die beiden seitlichen. Nur das mittlere Staubblatt des inneren Kreises ist fertil.

Frisch hat der Wurzelstock einen harzigen, leicht brennenden Geschmack, getrocknet schmeckt er mildwürzig und erdig-bitter. Er wird vor allem gemahlen wegen seiner Färbekraft verwendet, beispielsweise als Bestandteil von Gewürzmischungen wie Currypulver. Kurkuma ist wesentlich preiswerter als der ebenfalls stark gelbfärbende Safran. In Indien ist die Verwendung von Currypulver seit 4000 Jahren belegt. Susanne S. Renner geht davon aus, dass Kurkuma bereits vor 10.000 Jahren genutzt wurde, „als die Menschen im Ganges-Delta mit der Landwirtschaft und Nutzung von Pflanzen begonnen haben“.

Kurkuma galt als heilig und gehörte bereits damals zu den wichtigsten Gewürzen.

In der traditionellen indischen Heilkunst Ayurveda wird es zu den „heißen“ Gewürzen gerechnet, denen eine reinigende und energiespendende Wirkung zugesprochen wird. Indien ist das weltgrößte Anbauland und verbraucht rund 80 % der Welternte. Während in Indien meistens getrocknetes Kurkuma verwendet wird, ist in Südostasien, beispielsweise in der thailändischen Küche, die Verwendung der frischen, geriebenen Knolle verbreitet. In der westlichen Küche spielt Kurkuma eine untergeordnete Rolle als Bestandteil von Currypulver, als billiger Safranersatz oder als Farbstoff in der Lebensmittelindustrie, etwa für Senf, Teigwaren oder Kurkuma-Reis.

Kurkuma sollte dunkel und nicht zu lange gelagert werden, da die Farbe bei Licht schnell verblasst und es an Aroma verliert.

In Anzeigen oder Ratgebern wird eine Wirkung gegen verschiedenste Krankheiten (Diabetes, Arthrose, Krebs) beworben. Da aber hierfür aussagekräftige Studien fehlen, sind in der EU keine gesundheitsbezogenen Werbeaussagen für kurkumahaltige Nahrungsergänzungsmittel zugelassen.

In Deutschland wurde die Droge Gelbwurzel als Rhizoma Curcumae 1930 im Ergänzungsband 5 (Erg.-B. 5) zum DAB als pflanzliches Arzneimittel aufgenommen. In der überarbeiteten Ausgabe 10 des DAB (mit den neuen lateinischen Drogenbezeichnungen) ist sie als Rhizoma Curcumae Longae gelistet. Der ebenfalls zur Gattung Curcuma gehörende Javanische Gelbwurz (Curcuma xanthorrhiza Roxb.) ist seit 1978 im DAB 8 enthalten.

Entscheidend für die Wirkung soll gemäß dem Deutschen Grünen Kreuz eine exakte und ausreichend hohe Dosierung sein.

Außer als Gewürz und zum Färben von Speisen fand Kurkuma bis ins 20. Jahrhundert zum Färben von Papier, Firnissen und Salben beschränkte Anwendung. Die traditionellen Stoffe Timors (Tais) werden mit Kurkuma gefärbt. Je nach Verwendung entstehen so gelbe bis tief orange Farbtöne.[17] Mit Curcumin gelb gefärbtes Papier (Kurkumapapier) diente in der Chemie als Indikatorpapier auf Alkalien, von denen es in Braunrot umgefärbt wird (Umschlagspunkt bei pH = 8,6). Der Kurkumafarbstoff Curcumin wird als Reagenz zum Nachweis von Bor in Form von Borsäure verwendet, mit der es in saurer Lösung den roten Farbstoff Rosocyanin liefert.

Der lange haltbare, creme- bis rosafarbene Blütenstand der Kurkumapflanze wird als Schnittblume verwendet.

Da Kurkuma relativ billig ist, wird es häufig zum Strecken von Safran verwendet. Die obige Reaktion mit Alkalien wie Natronlauge wird dabei zur Überprüfung der Ware genutzt.

Posted by Redaktion in Aktuelles, Exoten, Gemüse, Kräuter, Tipps

Kräuter und Gewürze

In einem deutschen Kleingarten lassen sich zahlreiche Kräuter und Gewürzpflanzen anbauen, die sowohl frisch als auch getrocknet in der Küche verwendet werden. Dabei sind Kräuter oft die grünen, blattartigen Teile der Pflanzen, während Gewürze meist getrocknete Samen, Rinden, Wurzeln oder Früchte sind.

Im Folgenden liste ich sowohl Kräuter als auch Gewürze getrennt auf, einschließlich ihrer Anbaumethoden, Pflege, Erntezeiten und kulinarischen Verwendungen.

Kräuter für den Anbau im deutschen Kleingarten

1. Petersilie (Petroselinum crispum)
Anbau: Petersilie wächst am besten an einem halbschattigen Ort mit lockerem, feuchtem Boden. Die Aussaat erfolgt im Frühjahr.
Pflege: Regelmäßig gießen, jedoch Staunässe vermeiden. Petersilie keimt langsam.
Ernte: Nach etwa 10 Wochen können die äußeren Blätter geerntet werden.
Geschmack: Frisch, leicht würzig und mild.
Verwendung: Suppen, Salate, Kartoffelgerichte, Saucen.

2. Schnittlauch (Allium schoenoprasum)
Anbau: Sonnige bis halbschattige Plätze und gut durchlässiger Boden sind ideal. Schnittlauch kann im Frühjahr gesät oder als Staude gepflanzt werden.
Pflege: Regelmäßig gießen, vor Staunässe schützen.
Ernte: Fortlaufend ernten, wenn die Halme etwa 10 cm lang sind.
Geschmack: Mild zwiebelartig und frisch.
Verwendung: Kartoffelsalat, Eiergerichte, Quark, Dips.

3. Basilikum (Ocimum basilicum)
Anbau: Basilikum benötigt viel Sonne und einen gut durchlässigen, humusreichen Boden. Aussaat nach den Eisheiligen.
Pflege: Regelmäßiges Gießen ohne Staunässe. Basilikum ist frostempfindlich.
Ernte: Fortlaufend ernten, sobald die Blätter entwickelt sind.
Geschmack: Süßlich, würzig mit einem Hauch von Anis.
Verwendung: Pesto, Tomatengerichte, Pizza, Salate.

4. Thymian (Thymus vulgaris)
Anbau: Sonniger Standort und durchlässiger Boden. Am besten auf trockenen, sandigen Böden.
Pflege: Kaum Pflege nötig, gelegentlich wässern. Thymian ist winterhart.
Ernte: Die Blätter können vor der Blüte geerntet werden, da sie dann am aromatischsten sind.
Geschmack: Würzig, leicht herb.
Verwendung: Fleischgerichte, Eintöpfe, Kartoffeln, mediterrane Gerichte.

5. Rosmarin (Rosmarinus officinalis)
Anbau: Rosmarin liebt warme, sonnige Plätze und gut durchlässige Böden. In kalten Wintern Schutz bieten.
Pflege: Trockenresistent, nur bei Trockenheit gießen.
Ernte: Ganzjährig, junge Triebe bevorzugt ernten.
Geschmack: Kräftig, harzig, leicht bitter.
Verwendung: Grillfleisch, Ofenkartoffeln, Fischgerichte.

6. Oregano (Origanum vulgare)
Anbau: Sonnige Standorte und trockener Boden sind optimal. Oregano ist mehrjährig.
Pflege: Regelmäßig ernten, um buschiges Wachstum zu fördern.
Ernte: Vor der Blüte, wenn der Geschmack am intensivsten ist.
Geschmack: Intensiv würzig und leicht herb.
Verwendung: Pizza, Pasta, Tomatensaucen, mediterrane Gerichte.

7. Majoran (Origanum majorana)
Anbau: Sonniger Standort und gut durchlässiger, humusreicher Boden. Majoran ist frostempfindlich.
Pflege: Regelmäßig gießen, aber Staunässe vermeiden.
Ernte: Ernte kurz vor der Blüte, da die Aromen dann am besten sind.
Geschmack: Warm, leicht süßlich und aromatisch.
Verwendung: Wurstgerichte, Kartoffeln, Suppen, Eintöpfe.

8. Beifuß (Artemisia vulgaris)
Anbau: Beifuß bevorzugt sonnige Standorte und trockene, eher magere Böden.
Pflege: Anspruchslos, verträgt trockene Bedingungen gut.
Ernte: Vor oder während der Blüte im Sommer ernten.
Geschmack: Bitter-würzig, leicht harzig.
Verwendung: Gänsebraten, fette Fleischgerichte, Wildgerichte.

Gewürze für den Anbau im deutschen Kleingarten

1. Senf (Brassica nigra und Brassica juncea)
Anbau: Senf wächst gut auf sonnigen Standorten mit gut durchlässigem Boden. Die Aussaat erfolgt im Frühjahr direkt ins Freiland.
Pflege: Regelmäßiges Gießen, besonders in der Keimphase.
Ernte: Die Samen werden geerntet, sobald die Samenschoten trocken und bräunlich sind (Spätsommer).
Geschmack: Scharf und würzig, schwarzer Senf ist intensiver als gelber.
Verwendung: Senfpaste, Marinaden, Einmachen, Wurstwaren.

2. Kümmel (Carum carvi)
Anbau: Kümmel ist zweijährig und benötigt sonnige Standorte und lockere Böden.
Pflege: Regelmäßiges Gießen, aber Staunässe vermeiden.
Ernte: Die Samen werden im zweiten Jahr geerntet, wenn sie trocken und bräunlich sind.
Geschmack: Würzig, leicht bitter mit Anisnote.
Verwendung: Brot, Kohlgerichte, Schweinebraten, Kartoffeln.

3. Fenchel (Foeniculum vulgare)
Anbau: Fenchel liebt sonnige, gut durchlässige Böden und wird im Frühjahr ausgesät.
Pflege: Regelmäßiges Gießen, besonders bei Trockenheit.
Ernte: Samen ernten, wenn sie bräunlich und trocken sind (Spätsommer/Herbst).
Geschmack: Süßlich, leicht anisähnlich.
Verwendung: Brot, Fischgerichte, Tee, Gemüsegerichte.

4. Dillsamen (Anethum graveolens)
Anbau: Dill bevorzugt sonnige Standorte mit lockerem Boden. Direktaussaat im Frühjahr.
Pflege: Regelmäßiges Gießen, Schneckenschutz.
Ernte: Samen ernten, wenn die Schoten trocken und braun sind.
Geschmack: Süßlich, würzig mit einem Anis-Fenchel-Aroma.
Verwendung: Essiggurken, Marinaden, Saucen, Fischgerichte.

5. Koriandersamen (Coriandrum sativum)
Anbau: Koriander bevorzugt sonnige Plätze und gut durchlässigen Boden. Aussaat im Frühjahr.
Pflege: Regelmäßiges Gießen, besonders während des Wachstums.
Ernte: Samen ernten, wenn sie braun und trocken sind (Spätsommer).
Geschmack: Würzig, leicht zitronig.
Verwendung: Brot, Currys, Gewürzmischungen, Fleischgerichte.

6. Anis (Pimpinella anisum)
Anbau: Anis gedeiht am besten an warmen, sonnigen Standorten. Die Aussaat erfolgt im Frühjahr.
Pflege: Regelmäßiges Gießen, Staunässe vermeiden.
Ernte: Samen im Spätsommer ernten, wenn sie trocken und bräunlich sind.
Geschmack: Süßlich, lakritzartig.
Verwendung: Backwaren, Süßspeisen, Tee, Liköre.

Fazit:
In deutschen Kleingärten können sowohl Kräuter als auch Gewürze erfolgreich angebaut werden. Kräuter wie Thymian, Basilikum und Petersilie sind ideale Begleiter für frische Gerichte, während Gewürze wie Senf, Kümmel und Dillsamen für die Verfeinerung von Eintöpfen, Brot oder Marinaden sorgen. Der richtige Standort und die Pflege sind entscheidend, um reiche Ernten und intensiven Geschmack zu erzielen.

Posted by Redaktion in Aktuelles, Kräuter

Ingwer

Der Ingwer (Zingiber officinale), auch Ingber und Imber, der Wurzelstock auch Immerwurzel und Ingwerwurzel, genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Ingwer (Zingiber) innerhalb der Familie der Ingwergewächse (Zingiberaceae). Der unterirdische Hauptspross des Ingwers, das Ingwer-Rhizom (auch Ingwerwurzelstock genannt), wird als (ebenfalls Ingwer genanntes) Küchengewürz oder Arzneidroge verwendet; die pharmazeutische Bezeichnung für das Ingwer-Rhizom lautet Zingiberis rhizoma.

Ingwer ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 50 bis über 150 Zentimetern erreicht. Der dicke Stängel und die langen Laubblätter geben der Pflanze ein schilfartiges Aussehen. Es wird ein verzweigtes Rhizom als Überdauerungsorgan gebildet, das in der Erde horizontal wächst und innen gelblich und sehr aromatisch ist. Die Wurzeln werden entlang des Rhizoms als Adventivwurzeln angelegt.

Sie können ein gekauftes Stück Ingwer-Knolle ganz einfach vermehren, indem Sie es in kleinere Stücke schneiden und mit den “Augen”, an denen das frische Grün austreibt, in Wasser legen.


Der Geruch des Ingwers ist aromatisch, der Geschmack brennend scharf und würzig. Wesentliche Bestandteile sind dabei ein ätherisches Öl, Harzsäuren und neutrales Harz sowie Gingerol, eine scharf aromatische Substanz.

Das Gingerol verleiht dem Ingwer die Schärfe. Weiter enthält Ingwer Zingiberen, Zingiberol, Shogaol und Diarylheptanoide.

Außerdem enthält das Ingwer-Rhizom auch die verdauungsfördernden, magenstärkenden, appetit- und kreislaufanregenden Stoffe Borneol, Cineol, die Scharfstoffe Shogaol und Zingeron[4] sowie Vitamin C, Magnesium, Eisen, Calcium, Kalium, Natrium und Phosphor.

Die außergewöhnliche Schärfe des nigerianischen Ingwers ist zum Beispiel auf einen überdurchschnittlich hohen Gehalt an Gingerol zurückzuführen. Indischer Ingwer mit seinem ausgeprägten Zitrusaroma enthält eine vergleichsweise hohe Menge Limonen.

Ingwer wächst in den Tropen und Subtropen. Er wird traditionell in Ländern wie Indien, Nigeria, China, Nepal, Indonesien, Thailand, Kamerun, Bangladesch, Japan sowie in einigen Staaten Südamerikas angebaut. Die Heimat der Ingwerpflanze ist nicht sicher bekannt. Möglicherweise hat sie ihren Ursprung in Sri Lanka oder auf den pazifischen Inseln. Im 9. Jahrhundert wurde die Pflanze im deutschen Sprachraum bekannt.

Die Ingwerpflanze wird mittlerweile auch in Deutschland angebaut. Seit dem Jahr 2017, wird in der staatlichen Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau im Versuchsbetrieb Bamberg, an der Kultivierung der Ingwerpflanze in Deutschland geforscht. Kultiviert werden in Bamberg die Sorten Tari und Peru. Insbesondere der ökologische Anbau von Ingwer im Folientunnel oder Gewächshaus scheint vielversprechend. Auch wird an einer Kultivierung der Ingwerpflanze mit konventionellen Produktionsverfahren im Rahmen der KIP (kontrollierten integrierten Produktion) mithilfe der sogenannten „deep water culture“ in Bamberg, einer Methode der Hydroponik, geforscht. Mittlerweile hat die Ingwerpflanze aus der Forschung heraus auch ihren Weg in die Region gefunden und wird gewerblich angebaut.

Ingwer zählt frisch wie auch getrocknet und gemahlen zu den bekannteren Küchenkräutern und Gewürzen. So zerreibt man beispielsweise ein geschältes Stück des Ingwer-Rhizoms auf der Küchenreibe und gibt es (kurz nach dem Kochen oder Braten) in Suppen oder auch auf Hühnchenfleisch. Er passt zu Geflügel und Lamm sowie zu Fisch und Meeresfrüchten. Er dient pur oder in Mischungen (Curry, Chutneys, Marmeladen, Soßen) als Gewürz. Auch Lebkuchen, Pfefferkuchen, Milchreis, Obstsalat, Tee und fruchtige Kaltschalen werden mit gemahlenem Ingwer verfeinert.

Ingwer-Pflaumen beziehungsweise Ingwer-Nüsse sind in Sirup eingelegte Stücke frischen Ingwers. Als weitere süße Ingwerzubereitungen gibt es kandierten (auch mit Schokolade überzogenen) Ingwer und die vor allem in Großbritannien beliebte Ingwerkonfitüre. Junge Ingwersprossen dienen in den Tropen gelegentlich als sehr würziges Gemüse oder als Würzkraut. Aus Japan stammt in Essig eingelegter Ingwer, der als Gari zwischen unterschiedlichen Sushi-Gängen gegessen wird und als solcher in Sushi-Restaurants auf der ganzen Welt verbreitet ist.

Ingwer wird häufig in der Getränke- (Ginger Ale, Ingwerbier) und Lebensmittelindustrie verwendet. Ginger Ale ist eine alkoholfreie Limonade mit Ingwergeschmack, die vor allem um die Mitte des 20. Jahrhunderts beliebt war. Wegen seiner anregenden Wirkung auf die Schweißbildung ist Ingwer in heißen Ländern als Zusatz in Kaffee oder Tee beliebt. Auch reiner Ingwertee ist gebräuchlich.

Der „Ingwer-Wurzelstock“ enthält einen zähflüssigen Balsam (Oleoresin), der aus ätherischen Ölen und einem Scharfstoffanteil, den Gingerolen und Shogaolen, besteht. Zubereitungen aus dem „Ingwer-Wurzelstock“ werden antioxidative, antiemetische, entzündungshemmende sowie anregende Effekte auf die Magensaft-, Speichel- und Gallenbildung sowie die Darmfunktion zugesprochen und daher insbesondere in der traditionellen asiatischen Medizin auch zur Behandlung von Rheuma, Muskelschmerzen oder Erkältungen verordnet.

Posted by Redaktion in Aktuelles, Gemüse, Kräuter

Echte Brunnenkresse

Die Echte Brunnenkresse oder Brunnenkresse (Nasturtium officinale), auch Wasserkresse genannt, ist eine als Gemüse verwendete Pflanzenart aus der Gattung der Brunnenkressen (Nasturtium) der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae).

Ihr Name ist in Bezug auf ihren Standort abgeleitet von mittelhochdeutsch brunne (Quelle, Quellwasser, Grundwasser, fließendes Wasser).

Diese wintergrüne, ausdauernde krautige Pflanze ist eine Sumpf- bzw. Wasserpflanze. Sie hat hohle, runde Stängel, die zwischen 15 und 80, teils 90 Zentimeter lang sind und im Wasser liegen. Die Triebe sind kahl. Die rundlichen Wurzelblättchen treiben am unteren Ende. Die kleinen, grasgrünen, unpaarig gefiederten Laubblätter bestehen meist aus zwei bis vier (selten ein oder fünf) Fiederpaaren. An den Nodien treiben Adventivwurzeln aus.

Die Echte Brunnenkresse ist leicht mit dem an gleichen Standorten wachsenden Bitteren Schaumkraut zu verwechseln, das durch dessen violette Staubbeutel und die mit Mark gefüllten, nicht kriechenden Stängel sowie die nicht geöhrten Laubblätter unterscheidbar ist. Eine Verwechslung bei der Nutzung der Brunnenkresse als Salat ist aber unkritisch, da das Bittere Schaumkraut ungiftig ist und ähnliche Eigenschaften wie die Brunnenkresse hat.

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Echten Brunnenkresse befindet sich in Europa, Nordafrika mit Makaronesien und Asien. Sie wächst als Neophyt mittlerweile fast überall auf der Welt.

In Österreich kommt die Echte Brunnenkresse selten bis sehr selten in allen Bundesländern vor. Sie gilt im nördlichen und südöstlichen Alpenvorland als gefährdet und in der Pannonischen Florenprovinz als stark gefährdet.

Bereits Griechen und Römer verwendeten Brunnenkresse (lateinisch Nasturtium[20]). Zu damaliger Zeit wurde sie aber noch nicht kultiviert, sondern an natürlich vorkommenden Standorten gesammelt. Sie kommt ursprünglich aus Europa. Einige Historiker belegen die erste Einführung der Kultur in Deutschland durch Nicolaus Meißner für das Jahr 1650. Jedenfalls entwickelte Christian Reichart (1685–1775) im Raum Erfurt in Dreienbrunnen das Anbausystem in sogenannten Klingen (Wassergräben). Vom 18. Jahrhundert bis heute wird dort im Dreibrunnenfeld des Kressepark Erfurt Brunnenkresse kultiviert.

Es existieren viele Klone von Brunnenkresse, die über Jahre durch individuell auf den einzelnen Betrieben weitervermehrte und selektierte Pflanzen entstanden sind. Am verbreitetsten ist der Klon ‘Dark Green American’ mit dunkelgrüner Farbe.

Im Anbau befindet sich die Echte Brunnenkresse bevorzugt in Karstgebieten mit vielen Quellen.[26] Auch in England ist Brunnenkresse im Anbau, da hier viel frisches sauberes Quellwasser vorhanden ist. Mit seinen 10 bis 12 °C bietet es optimale Bedingungen. Brunnenkresse verträgt auch Temperaturen bis 30 °C, wenn die Wasserversorgung ausreichend ist. Wichtig ist ein flacher Graben, der 40 bis 60 Zentimeter tief und etwa 2,5 bis 3 Meter breit ist und mit langsam fließendem Wasser gefüllt ist.

Da heute aus hygienischen Gründen viel in geschlossenen und zum Teil für den Winter mit Treibhäusern überdachten Anbauverfahren gearbeitet wird, kommt es eher zu Nährstoffmangel, wenn die Nährlösung unausgeglichen ist. Da die Pflanze teilweise aus dem Wasser ragt, sind daran auch Schnecken und Blattläuse zu finden. Wo nicht direkt im Wasser kultiviert wird oder während der Trockenlegungsphase der Anlagen werden auch Unkräuter zum Problem.

Die Echte Brunnenkresse besitzt einen frischen, leicht scharfen Geschmack, der durch das Senfölglykosid Gluconasturtiin verursacht wird. Er erinnert geschmacklich an die verwandte Gartenkresse. Verwendung findet Brunnenkresse wie Gartenkresse in Suppen und Salaten. Zum Garnieren von Sandwiches, zu Steaks und besonders schmackhaft mit rohem Spinat eignet sie sich ebenfalls. Zum Trocknen und als Gewürz eignet sich Brunnenkresse nicht, weil sie dann fast keinen Geschmack mehr hat.

Posted by Redaktion in Aktuelles, Kräuter

Basilikum

Das Basilikum (Ocimum basilicum), auch Basilie, Basilienkraut oder Königskraut genannt, ist eine Gewürzpflanze aus der gleichnamigen Gattung Basilikum (Ocimum) in der Familie der Lippenblütler.

Die verschiedenen Kulturformen unterscheiden sich in Blattfarbe, Größe, Aroma, Wachstumsart und Ansprüchen. Basilikum wird in den gemäßigten Breiten meist als einjährige Pflanze kultiviert.

Es ist eine aufrecht wachsende, einjährige bis ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 bis 60 Zentimetern erreicht. Alle Pflanzenteile duften aromatisch. Stängel, Blütenhüllblätter und oft die Laubblätter sind behaart (Indument).

Gehalt und Zusammensetzung des ätherischen Öls sind je nach Sorte, Herkunft und Erntezeitpunkt stark unterschiedlich. Der Gehalt schwankt zwischen 0,04 und 0,70 %, wobei das Deutsche Arzneibuch einen Mindestgehalt von 0,4 % vorschreibt (bezogen auf die Trockensubstanz). Die wichtigsten Bestandteile des ätherischen Öls sind dabei Linalool mit bis zu 85 % Anteil, Estragol mit bis zu 90 % und Eugenol mit bis zu 20 %.

Daneben sind eine Reihe weiterer Inhaltsstoffe, wie Monoterpene (z. B. Citral, Limonen, Geraniol, Borneolacetat, α-Terpinylacetat, Ocimen und 1,8-Cineol), Sesquiterpene (wie Citronellol, δ-Cadinen und β-Caryophyllen) und Phenylpropane (wie Methyleugenol und Zimtsäuremethylester) enthalten. Außer ätherischem Öl sind noch Gerbstoffe, Flavonoide, Linolensäure, Kaffeesäure und Äsculosid in nennenswerten Mengen enthalten.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt vor im Basilikum enthaltenen Estragol und Methyleugenol, die in hohen Dosen als krebserregend gelten.

Abgeschnittene Triebe, welche in Wasser gestellt werden, bilden nach wenigen Wochen neue Wurzeln aus. Auf diese Weise kann Basilikum auch in Privathaushalten günstig und ohne großen Aufwand vermehrt werden.

Basilikum kann ab 12 °C Außentemperatur problemlos im Freien angebaut werden. Bei entsprechendem Licht, wobei im Sommer Halbschatten bevorzugt wird, wächst die Pflanze krautig und ist auch wesentlich beständiger als Basilikum als Topfpflanze im Gebäude.

Bedeutendste Virenerkrankung ist das von Blattläusen übertragene Luzernemosaikvirus (Alfalfa mosaic virus (AMV)), das Blattvergilbungen auslöst. Bei den Pilzerkrankungen steht die Blattfleckenkrankheit (ausgelöst durch Septoria-Arten) an erster Stelle, die während Regenperioden auftritt. Daneben ist im Freiland wie im Gewächshaus die Fusarium-Welke (Fusarium oxysporum) von Bedeutung. An tierischen Schädlingen sind solche von Bedeutung, die an den Blättern fressen: Zwergzikaden, Raupen der Ampfereule (Acronycta rumicis), Gemeine Wiesenwanzen (Lygus pratensis) und Schnecken. Geschwächte Pflanzen können unter einem starken Blattlausbefall leiden, welche vor allem die jungen Triebe befallen.

Seit dem Altertum wird Basilikum in der Heilkunde verwendet. So wurde die Pflanze eingesetzt bei der Therapie von Kopfschmerzen und Tränenfisteln.

Die pharmazeutische Droge wird als Basilici herba (lat.: des Basilikums Kraut) bezeichnet. Basilikum wird in der Volksmedizin, vor allem im mediterranen Raum, bei Appetitlosigkeit (Stomachikum), bei Blähungen und Völlegefühl (Karminativum) und seltener als Diuretikum, Laktagogum und bei Rachen-Entzündungen zum Gurgeln eingesetzt.

Das ätherische Öl besitzt anthelmintische (entwurmende) und antiphlogistische (entzündungshemmende) Eigenschaften und hemmt die Bildung von Magengeschwüren.

Die frischen wie die getrockneten Blätter werden als Küchengewürz verwendet. Basilikum ist in der südeuropäischen, besonders der italienischen Küche eines der meist verwendeten Gewürze. Beim Trocknen ergeben sich allerdings Verluste des Aromas. Basilikum wird auch in der Fleischkonservenindustrie verwendet. Basilikummazerat und -destillat sind Bestandteil mancher Kräuterliköre. Das ätherische Öl wird in der Kosmetikindustrie für Duftmischungen eingesetzt. Das feine Aroma der Blätter passt hervorragend zu Tomaten. Basilikum ist fast immer Bestandteil des Pestos und unverzichtbar für die traditionelle neapolitanische Pizza.

Aufgequollene Samen (Basil seeds) werden, ähnlich wie Mexikanische Chia, in manchen Modegetränken verwendet.

Posted by Redaktion in Aktuelles, Kräuter

Waldmeister

Der Waldmeister

oder das Wohlriechende Labkraut (Galium odoratum, Synonym: Asperula odorata L.), auch Maikraut genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Labkräuter (Galium). Diese Art gedeiht meist in Laubwäldern in den gemäßigten Breiten Eurasiens. Der bekannteste Inhaltsstoff des Waldmeisters ist das Cumarin.

Waldmeister wird als Heil- und Würzpflanze verwendet, beispielsweise für Waldmeisterbowle oder -bonbons.

Waldmeister wächst als überwinternd grüne, ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 5 bis 50 cm. Dieser Hemikryptophyt bildet unterirdisch kriechende, dünne, mehr oder weniger lange Rhizome als Überdauerungsorgane, mit denen sich der Waldmeister auch vegetativ vermehren kann. Ihre aufrechten, unverzweigten, vierkantigen Stängel sind glatt und kahl, außer an den Knoten (Nodien), die kurz steif behaart sind.

Waldmeister wird als Würzpflanze, etwa zur Herstellung von Waldmeisterbowle, Eiscreme oder Sirup verwendet. Er wird als Mottenbekämpfungsmittel und als Volksarzneipflanze eingesetzt. Waldmeister wirkt gefäßerweiternd, entzündungshemmend und krampflösend. Die Droge, das vor der Blüte gesammelte und getrocknete Kraut, heißt herba Asperulae odoratae oder Galii odoratae herba. Das typische Aroma verdankt der Waldmeister dem Cumarin. Der künstliche Geschmack nach Waldmeister, der vielen Lebensmitteln beigemengt ist, wird von 6-Methylcumarin erzeugt.

Waldmeister ist als wenig bis kaum giftig eingestuft. Hauptwirkstoffe des Waldmeisters sind die zu 0,28 % im frischen Kraut enthaltenen Cumaringlykoside. Beim Welken wird daraus Cumarin freigesetzt, das Benommenheit und Kopfschmerzen sowie bei häufigem Verzehr Leberschäden hervorrufen kann.

Posted by Redaktion in Aktuelles, Kräuter

Beifußblättrige Traubenkraut

Das Beifußblättrige Traubenkraut (Ambrosia artemisiifolia), auch Beifuß-Traubenkraut, Ambrosia, Beifuß-Ambrosie, Traubenkraut, Aufrechtes Traubenkraut, Wilder Hanf oder mit seinem englischen Namen ragweed ([‘rægwi:d] „Fetzenkraut“) genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae).

Sie keimt im Frühjahr bis Sommer und ist ein einjähriges sogenanntes Unkraut.

Die Pollen des Beifußblättrigen Traubenkrautes, aber auch der Hautkontakt mit dem Blütenstand, können beim Menschen heftige Allergien auslösen.

Das Beifußblättrige Traubenkraut wächst als einjährige krautige Pflanze und erreicht gewöhnlich Wuchshöhen von 20 bis 150 Zentimeter (in Mitteleuropa maximal 180 Zentimeter). Sie verfügt über ein faseriges Wurzelsystem. Der behaarte Stängel ist reich verzweigt. Die unten gegenständig, oben wechselständig angeordneten Laubblätter sind meist doppelt fiederteilig.

Das Beifußblättrige Traubenkraut ist eine einjährige, sommerannuelle, aromatisch duftende Pflanze. Es ist eine Kurztagspflanze mit Windbestäubung. Die nur 0,02 Millimeter breiten Pollenkörner werden früh morgens entlassen. Eine Pflanze kann bis zu einer Milliarde Pollenkörner freisetzen. Die Selbstbestäubung ist erfolgreich.

Das Beifußblättrige Traubenkraut ist ein Neophyt, der in Nordamerika weit verbreitet ist und von dort unbeabsichtigt nach Europa gebracht wurde. Als Ruderalpflanze wächst es besonders auf gestörten Böden, so beispielsweise an Straßenrändern, in Kiesgruben, an Bahndämmen, auf Baustellen und Schutthalden.

Ihr Erstnachweis in Deutschland stammt aus dem Jahr 1860 aus der Umgebung Hamburgs bei Escheburg von einem Kartoffelacker. Lange Zeit war die einjährige Art ein relativ seltenes und unbeständiges Unkraut auf stark anthropogen beeinflussten Standorten. Erst seit Anfang der 1990er Jahre wurden zunehmende Bestände in Süddeutschland beobachtet, die sich teilweise aus eigener Kraft vermehren konnten.

Die Pollen des Traubenkrauts sind starke Allergie-Auslöser, in Deutschland sind 15,7 Prozent der Bevölkerung gegenüber Ambrosia-Pollen anfällig. Ab 6 Pollen pro Kubikmeter Luft reagieren empfindliche Personen allergisch, ab 11 Pollen je Kubikmeter wird von einer starken Belastung gesprochen (zum Vergleich: bei Gräserpollen wird eine Konzentration von mehr als 50 Pollen pro Kubikmeter als starke Belastung bezeichnet). Die unbehandelte Allergie kann allergische Reaktionen der Augen und der Atemwege auslösen und im schlimmsten Fall auch zu Asthma führen.

Auf individueller Ebene wird dazu geraten, beim Kauf von Vogelfutter auf ambrosiafreie Produkte zu achten. Ambrosiapflanzen sollten, im Idealfall noch vor der Blütezeit, mitsamt Wurzeln ausgerissen bzw. ausgegraben und in einem Plastiksack über den Restmüll entsorgt werden. Von Verbrennung, Kompostierung oder Entsorgung über den Biomüll wird abgeraten, um eine Weiterverbreitung zu vermeiden.


In mehreren Bundesländern existierten 2013 Meldestellen, die Ambrosia-Funde registrieren und kartieren und Verantwortliche auf die Notwendigkeit der Beseitigung hinweisen. In Bayern läuft seit 2007 ein umfangreiches Aktionsprogramm zur Eindämmung der Beifuß-Ambrosie, das zu zahlreichen Neufunden und neuen Erkenntnissen geführt hat. Die Bilanz ist gemischt, so konnten Vorkommen erfolgreich zurückgedrängt werden, allerdings befindet sich die Art weiter in Ausbreitung.


 

Posted by Redaktion in Aktuelles, Kräuter

Knopfkräuter

Die Knopfkräuter (Galinsoga), umgangssprachlich auch Franzosenkräuter genannt, sind eine Pflanzengattung in der Familie der Korbblütler (Asteraceae).

Bei Galinsoga-Arten handelt es sich um oft nur kleine, einjährige krautige Pflanzen, die je nach Art Wuchshöhen von 2 bis 62 Zentimetern erreichen. Die gegenständig am Stängel verteilt angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Blattspreiten sind einfach. Die Blattränder sind glatt bis gesägt. Blattoberflächen sind unterschiedlich intensiv behaart.

Das Verbreitungsgebiet der Gattung Galinsoga sind tropische und subtropische Gebiete der Neuen Welt (Neotropis). Einige Arten sind aber vom Menschen über die ganze Welt verschleppt worden (Neophyten).

Zwei sehr ähnliche Arten, Kleinblütiges Knopfkraut oder Kleinblütiges Franzosenkraut (Galinsoga parviflora Cav.) sowie Behaartes Knopfkraut, Bewimpertes Knopfkraut oder Zottiges Franzosenkraut (Galinsoga quadriradiata), kommen weltweit und auch in Mitteleuropa als Neophyten vor, sie sind oft auch bei Gärtnern unbeliebte „Unkräuter“.

Posted by Redaktion in Aktuelles, Kräuter

Echter Koriander

Der Echte Koriander (Coriandrum sativum), kurz Koriander (von gleichbedeutend lateinisch Coriandrum) genannt, ist eine Pflanzenart in der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Er wird als Gewürz- und Heilpflanze verwendet.

Der Name Koriander (über lateinisch coriandrum, „(Echter) Koriander“, von griechisch koríandron/koríannon, „Wanzendill“) leitet sich aufgrund des Geruchs der Pflanze von den

griechischen Wörtern kóris (für Wanze) und amon oder aneson (für Anis oder Dill) ab. Weitere Trivialnamen sind Arabische Petersilie, Asiatische Petersilie, Chinesische Petersilie, Gartenkoriander, Gebauter Koriander, Gewürzkoriander, Indische Petersilie, Kaliander, Klanner, Schwindelkorn, Schwindelkraut, Stinkdill, Wandläusekraut, Wanzendill, Wanzenkraut oder Wanzenkümmel.

Im anglo-amerikanischen Sprachraum wird das Korianderkraut mit dem aus dem Spanischen stammenden in Mittelamerika gebräuchlichen Namen Cilantro bezeichnet, der ursprünglich den dort heimischen Langen Koriander (Eryngium foetidum), auch Culantro oder Mexikanischen Koriander meint.

Der Echte Koriander wächst als einjährige krautige Pflanze. Die Wuchshöhe liegt je nach Standort, Sorte und Verwendung zwischen 30 und 90 cm. Der Geruch der Pflanzenteile ähnelt stark dem Geruch der Ausdünstungen diverser Wanzenarten.

An Koriander ist bei den bakteriellen Krankheiten vor allem Doldenwelke (Pseudomonas syringae pv. coriandricola) bekannt, die auch als Doldenbrand bezeichnet wird. Blütenbrand wird durch den Pilz Colletothrichum gloeosporioides verursacht. Flecken auf den Blättern werden durch Gelbwelke (Ramularia coriandri), Phyllosticta coriandri und Echten Mehltau (Erysiphe polygoni) erzeugt.

Kraut und Samen (richtiger: Früchte) sind vielfach genutzte Küchengewürze. Der Geruch/Geschmack der beiden ist sehr verschieden; sie können einander nicht ersetzen. So sind auch die Gegenden unterschiedlich, in denen Kraut und Samen stark genutzt werden.

Das kräftige, durch den hohen Aldehydgehalt bestimmte und als moschusartig, zitronenähnlich oder auch seifig empfundene Aroma gibt dem frischen Korianderkraut einen unverwechselbaren Charakter, der in Regionen wie Südostasien oder Lateinamerika zu den gewöhnlichen Gartenkräutern zählt und häufig Verwendung findet, während Koriander in Europa und anderen Regionen Asiens von vielen Menschen als gewöhnungsbedürftig empfunden wird.

Der Geruch von Korianderblättern wird von manchen Menschen mit dem der Wanzen verglichen. Das Korianderaroma wird durch Aldehyde verursacht, die ähnlich auch in Seifen vorkommen. Einige Insekten erzeugen durch Zersetzung von Fettmolekülen ähnliche Gerüche, um andere Tiere anzulocken oder abzuschrecken.

Darüber hinaus hat die Abneigung gegen Korianderblätter möglicherweise eine genetische Komponente. Dies hat Charles J. Wysocki vom Monell Chemical Senses Center in Philadelphia in mehreren Studien untersucht.

Posted by Redaktion in Aktuelles, Kräuter

Echte Salbei

Der oder die Echte Salbei (Salvia officinalis), auch Garten-Salbei, Küchensalbei oder Heilsalbei genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Salbei (Salvia).

Diese immergrüne Gewürz- und Heilpflanze stammt aus dem Mittelmeerraum, ist aber mittlerweile in ganz Europa verbreitet.

Der Echte Salbei wächst als Halbstrauch und erreicht Wuchshöhen von bis zu 80 Zentimetern. Alle seine Pflanzenteile besitzen einen starken aromatischen Geruch. Die in Bodennähe verholzten Stängel des Echten Salbei sind schwach vierkantig bis rundlich und in der Regel von unten an stark verzweigt. Sie steigen gerade oder bogig gekrümmt auf und sind besonders im oberen Teil dicht kraus behaart.

Aus dem verholzten Stängelteil, aber auch aus den Achseln der unteren Blätter am Stängel, treiben häufig dicht beblätterte, sterile Zweige. Sie bilden also keinen Blütenstand.

Der Echte Salbei ist eine traditionelle Pflanzenart der Bauerngärten. Als wärmeliebende Pflanze mediterraner Herkunft ist er in Mitteleuropa nur bedingt winterhart und benötigt in klimatisch rauen Lagen Winterschutz. Er ist daher wenig konkurrenzfähig zu Wildpflanzen und in Mitteleuropa nur selten verwildert anzutreffen. Der Echte Salbei gedeiht am besten auf kalkreichen, steinigen und trockenen Böden (beispielsweise in lückigen Xerothermrasen).

Die Hauptwirkstoffe sind die ätherischen Öle mit den Inhaltsstoffen Thujon, Linalool und 1,8-Cineol, Gerbstoffe sowie Bitterstoffe. Salbei enthält darüber hinaus eine Vielzahl an Flavonoiden, wobei Rosmarinsäure gefolgt von Kaffeesäuren am häufigsten vorkommen. Bei Überdosierung ist das ätherische Öl durch seinen Gehalt an Thujon giftig. Die Verwendung von Salbei für den Dauergebrauch als Kräutertee wird daher als bedenklich angesehen.

Die Verwendung von Salbei als Heilmittel hat eine lange Tradition. Als Gewürz hielt er erst im Mittelalter Einzug in unsere Küche. Salbei wird die Fähigkeit zugesprochen, das Ranzigwerden von Fetten zu verlangsamen.

Salbei riecht aromatisch und schmeckt würzig, bitter und ist adstringierend (pelziges Mundgefühl). Das Gewürz wird für Fleischgerichte, Wild, Geflügel, Würste, Fischgerichte und Kräuterkäse benutzt. Besonders zu fetten Speisen passt Salbei gut, denn er fördert die Bekömmlichkeit schwerer Kost.

Roh und fein gehackt sind Salbeiblätter geeignet für Fischgerichte und Geflügelfüllungen, zum Aromatisieren von Gemüse und Suppen wird Salbei ebenfalls verwendet.

Im 19. Jahrhundert waren Salbeiküchlein ein klassisches Gebäck für die Kirchweih oder Kirmes, was auf ihren angeblichen Schutz vor Rausch zurückgeht.

In vielen Ländern, so z. B. in der Türkei, ist Salbeitee ein traditionelles Getränk (Siehe auch Türkische Kräutertees).

Posted by Redaktion in Aktuelles, Kräuter
1 2 3 4