Obst

20 Mythen zur Ernährung aus dem Garten

Ernährungsmythen zu Obst, Gemüse und Kräutern, die oft im Kleingarten angebaut werden.

OBST

Mythos 1: “Äpfel enthalten mehr Vitamine in der Schale, deshalb darf man die Schale nie entfernen.”

Erklärung:
Die Schale von Äpfeln enthält zwar mehr Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe als das Fruchtfleisch, aber der Vitamin-C-Gehalt ist im Fruchtfleisch sogar oft höher. Es stimmt dennoch, dass die Schale wertvolle Nährstoffe bietet, aber nur, wenn der Apfel nicht mit Pestiziden belastet ist.

Mythos 2: “Reife Bananen sind ungesünder, weil sie zu viel Zucker enthalten.”

Erklärung:
Es stimmt, dass der Zuckeranteil in reifen Bananen höher ist, weil Stärke in Zucker umgewandelt wird. Das macht sie jedoch nicht “ungesund”, sondern lediglich energiereicher. Reife Bananen eignen sich hervorragend als schnelle Energiequelle, z. B. beim Sport.

Mythos 3: “Erdbeeren sind schlecht für Diabetiker, weil sie sehr viel Zucker enthalten.”

Erklärung:
Erdbeeren enthalten tatsächlich nur wenig Zucker (ca. 5 g pro 100 g) und haben eine niedrige glykämische Last. Für Diabetiker sind sie daher in moderaten Mengen völlig unproblematisch.

Mythos 4: “Zitronen sind sauer und daher ungesund für den Magen.”

Erklärung:
Zitronen schmecken sauer, wirken im Körper jedoch basisch, da die Zitronensäure während des Stoffwechsels abgebaut wird. Sie fördern die Verdauung und sind nicht schädlich für den Magen, solange sie in Maßen konsumiert werden.

Mythos 5: “Kirschkerne sind giftig und müssen sofort entfernt werden.”

Erklärung:
Kirschkerne enthalten Amygdalin, das Blausäure freisetzen kann, wenn die Kerne zerbissen werden. In intakter Form sind sie jedoch unproblematisch und passieren den Verdauungstrakt unverändert. Es ist kein Problem, sie versehentlich zu verschlucken.

Mythos 6: “Himbeeren sind schlechter für die Gesundheit, wenn sie kleine Käfer enthalten.”

Erklärung:
Die in Himbeeren manchmal vorkommenden kleinen Käfer sind harmlos und stellen keine Gesundheitsgefahr dar. Es ist lediglich eine Frage der Hygiene und Ästhetik. Mit Wasser lassen sich die meisten Insekten einfach entfernen.

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Gemüse

Mythos 7: “Spinat enthält extrem viel Eisen und macht stark, wie Popeye.”

Erklärung:
Dieser Mythos entstand durch einen Kommafehler in einer alten Studie. Spinat enthält zwar Eisen, aber nicht außergewöhnlich viel. Außerdem wird das Eisen aus Spinat schlechter aufgenommen als aus tierischen Quellen.

Mythos 8: “Karotten sind roh gesünder als gekocht.”

Erklärung:
Karotten enthalten Beta-Carotin, das vom Körper in Vitamin A umgewandelt wird. Gekochte Karotten geben Beta-Carotin jedoch besser frei, weil die Zellstrukturen durch die Hitze aufgebrochen werden. Ein Schuss Fett macht die Aufnahme noch effizienter.

Mythos 9: “Tomaten verlieren beim Kochen alle Vitamine.”

Erklärung:
Es stimmt, dass ein kleiner Teil der hitzeempfindlichen Vitamine verloren geht. Allerdings wird beim Kochen der Gehalt an Lycopin (ein starkes Antioxidans) deutlich erhöht, was die Nachteile überwiegen kann.

Mythos 10: “Rhabarberstangen im Sommer werden giftig.”

Erklärung:
Rhabarber enthält Oxalsäure, deren Gehalt in den Stangen mit der Reife steigt. Im Sommer sind die Stangen zwar saurer, aber in normalen Mengen weiterhin unbedenklich. Nur die Blätter sind wegen ihres hohen Oxalsäuregehalts wirklich giftig.

Mythos 11: “Zwiebeln und Knoblauch sind roh immer gesünder als gekocht.”

Erklärung:
Der gesundheitlich wertvolle Stoff Allicin in Zwiebeln und Knoblauch entsteht durch das Zerkleinern der Knolle, ist jedoch hitzeempfindlich. Kochen reduziert den Allicin-Gehalt, macht jedoch andere Stoffe, wie Antioxidantien, besser verfügbar. Beide Varianten haben also Vor- und Nachteile.

Mythos 12: “Kartoffeln mit grünlichen Stellen sind völlig ungenießbar.”

Erklärung:
Die grünen Stellen in Kartoffeln enthalten Solanin, ein giftiger Stoff. Es reicht jedoch aus, die grünen Stellen großzügig wegzuschneiden. Die restliche Kartoffel kann bedenkenlos gegessen werden, solange sie nicht stark grün verfärbt ist.

Mythos 13: “Paprika verliert ihre Vitamine, wenn sie gebraten wird.”

Erklärung:
Ähnlich wie bei Tomaten geht ein Teil hitzeempfindlicher Vitamine (z. B. Vitamin C) beim Braten verloren, aber der Gehalt an anderen gesundheitsfördernden Stoffen wie Antioxidantien bleibt erhalten oder wird sogar verbessert.

Kräuter

Mythos 14: “Lavendel in der Küche hat keine Wirkung – er dient nur als Deko.”

Erklärung:
Lavendel hat tatsächlich viele Wirkstoffe, z. B. beruhigende ätherische Öle. In der Küche kann er nicht nur zur Aromatisierung von Zucker oder Desserts verwendet werden, sondern auch als Heilkraut in Tees gegen Schlaflosigkeit und Unruhe.

Mythos 15: “Rosmarin wird beim Kochen bitter.”

Erklärung:
Rosmarin wird beim Kochen nicht automatisch bitter, solange er nicht verbrannt wird. Das Aroma entfaltet sich sogar besser, wenn man die Zweige in Schmorgerichten oder beim Backen von Kartoffeln mitgart.

Mythos 16: “Schnittlauch darf nicht blühen, sonst ist er ungenießbar.”

Erklärung:
Schnittlauch ist auch während der Blüte essbar. Die Blüten haben ein mildes Zwiebelaroma und eignen sich sogar hervorragend als essbare Dekoration oder als Zutat in Salaten.

Mythos 17: “Thymian darf nie zu lange erhitzt werden, da er seine Wirkstoffe verliert.”

Erklärung:
Thymian ist eines der Kräuter, das beim Kochen nicht an Wirkung verliert, sondern seine ätherischen Öle freisetzt. Gerade bei lang gekochten Gerichten wie Suppen oder Eintöpfen ist Thymian eine ideale Zutat.

Mythos 18: “Frische Kräuter sind immer besser als getrocknete.”

Erklärung:
Frische Kräuter enthalten mehr Wasser und flüchtige Aromen. Getrocknete Kräuter können jedoch konzentriertere Aromen und teilweise sogar höhere Anteile bestimmter sekundärer Pflanzenstoffe aufweisen. Der Nährstoffgehalt ist also nicht immer schlechter.

Mythos 19: “Petersilie darf nicht mitgekocht werden, weil sie dadurch giftig wird.”

Erklärung:
Dieser Mythos ist falsch. Petersilie verliert beim Kochen zwar einen Teil ihres Aromas und hitzeempfindlicher Nährstoffe, wird aber keinesfalls giftig.

Mythos 20: “Basilikum sollte niemals eingefroren werden, weil es seine Wirkstoffe verliert.”

Erklärung:
Basilikum verliert durch Einfrieren lediglich etwas Aroma und Struktur, aber keine wichtigen Nährstoffe. Einfrieren ist eine gute Methode, um Basilikum haltbar zu machen.

Posted by Redaktion in Aktuelles, Gemüse, Kräuter, Obst, Tipps

Sanddorn

Die “Zitrone des Nordens”

Der Sanddorn (Hippophae rhamnoides), auch als Fasanenbeere, Haffdorn oder Seedorn bekannt, ist ein sommergrüner Strauch, der durch seine leuchtend orangeroten Früchte besticht. Diese sind reich an Vitamin C und weiteren bioaktiven Substanzen, was den Sanddorn zu einer wertvollen Nutzpflanze macht – sowohl in der Lebensmittelindustrie als auch in der Kosmetik.

Seine tiefgreifenden Wurzeln, Anpassungsfähigkeit und Nährstoffvielfalt machen ihn zudem zu einer bedeutenden Pflanze für Pionierstandorte und Schutzpflanzungen.

Merkmale und Wuchs

  • Wuchsform: Strauch, 1–6 m hoch, mit verdornten Kurztrieben. Zweige und Knospen erscheinen durch kleine Schuppen silbergrau bis bronzefarben.
  • Wurzelsystem: Tiefreichend (1,5–3 m) und weit ausladend (bis zu 12 m), ideal für erosionsgefährdete Böden.
  • Blütezeit: März bis Mai, kleine gelbliche Blüten erscheinen vor dem Laubaustrieb.
  • Früchte: Schein-Steinfrüchte, oval, orangerot bis gelb, reich an ätherischen Ölen, reifen von August bis Dezember.

Anbaubedingungen

  • Boden: Bevorzugt kalkhaltige Sand- und Kiesböden, ist jedoch sehr anpassungsfähig.
  • Standort: Sonnige Lagen, oft in Dünen, Flussauen, Steppen oder lichten Wäldern bis zu Höhenlagen von 1800 m (Alpen) und 5000 m (Asien).
  • Klima: Robust gegenüber Wind, Trockenheit und salzhaltigen Böden.

Pflanzung

  • Zweihäusigkeit: Weibliche und männliche Pflanzen erforderlich (1 männlicher Strauch auf 5–7 weibliche).
  • Pflanzzeit: Herbst oder Frühjahr.
  • Pflege: Regelmäßige Bewässerung in der Anwachsphase, später trockenheitsresistent. Alle 2–3 Jahre Rückschnitt zur Fruchtertragssteigerung.

Pflege und Düngung

  • Pflegeleicht: Sanddorn ist anspruchslos, benötigt jedoch sonnige Standorte.
  • Düngung: Aufgrund der Symbiose mit stickstofffixierenden Bakterien kaum erforderlich. Bei nährstoffarmen Böden hilft Kompost oder kaliumreicher Dünger.
  • Schädlinge: Blattläuse oder Sanddornblattkäfer sind selten ein Problem.
  • Krankheiten: Bei schlechter Belüftung können Pilzinfektionen wie Rost auftreten.

Ernte und Vermehrung

  • Ernte: Ab dem 6.–8. Standjahr, Früchte sind schwer zu ernten und daher ein kostbarer Rohstoff.
  • Vermehrung: Über Stecklinge, Wurzelausläufer oder stratifizierte Samen.

Inhaltsstoffe und Gesundheitsnutzen

Sanddorn enthält über 100 bioaktive Substanzen, darunter:

  • Vitamine: A, C, D, E, F, K und B-Komplex, sowie Provitamin A.
  • Mineralien: Zink, Eisen, Calcium, Selen, Kupfer.
  • Sekundäre Pflanzenstoffe: Carotinoide, Flavonoide, Tannine, Anthocyane, Antioxidantien.
  • Fettsäuren: Omega-3, -6, -7 und -9.
  • Weitere: Ätherische Öle, Fruchtsäuren, Pektine und Aminosäuren.

Medizinische Anwendung

  • Immunsystem: Sanddornfrüchte und -säfte bei Erkältungen und Infektionen.
  • Wundheilung: Sanddornkernöl fördert die Regeneration der Haut.
  • Kosmetik: Sanddornöl ist in Cremes und Lotionen beliebt, da es die Haut pflegt und vor Umweltschäden schützt.

Kulinarische Verwendung

Sanddorn findet Verwendung in:

  • Säften, Nektaren und Mixgetränken.
  • Marmeladen, Fruchtaufstrichen und Tees.
  • Likören und Obstweinen (z. B. „Fasanenbrause“).

Rezept für Sanddornlikör

Ein köstlicher Likör, der die feine Säure und Fruchtigkeit des Sanddorns einfängt.

Zutaten:

  • 500 g Sanddornbeeren
  • 250 g Zucker
  • 500 ml Wodka oder Korn
  • 1 Vanilleschote (optional)

Zubereitung:

  1. Sanddornbeeren waschen und abtropfen lassen.
  2. Beeren mit Zucker und Vanilleschote in ein Glasgefäß geben.
  3. Alkohol hinzufügen, sodass die Beeren vollständig bedeckt sind.
  4. Gefäß verschließen und 6–8 Wochen an einem dunklen, kühlen Ort ziehen lassen. Gelegentlich schütteln.
  5. Likör filtern und in Flaschen abfüllen.
  6. Vor Genuss weitere 2–4 Wochen reifen lassen.

Tipp: Perfekt pur, in Cocktails oder als Dessert-Topping.


Sanddorn ist nicht nur eine ökologisch wertvolle Pflanze, sondern auch ein vielseitiges Nahrungsmittel und Heilmittel. Seine Kultivierung lohnt sich für Gärtner und Genießer gleichermaßen!

Sanddorn kann auf verschiedene Arten haltbar gemacht werden. Die Früchte sind sehr vielseitig und lassen sich problemlos konservieren, einfrieren oder verarbeiten, um ihre wertvollen Inhaltsstoffe zu bewahren.


1. Einfrieren

Einfrieren ist eine der einfachsten und effektivsten Methoden, um Sanddornfrüchte haltbar zu machen.

  • Vorgehen:
    1. Beeren vorsichtig waschen und gut abtropfen lassen.
    2. Auf einem Backblech oder Tablett ausbreiten und einzeln vorfrieren, damit sie nicht zusammenkleben.
    3. Nach dem Vorfrieren in Gefrierbeutel oder -dosen umfüllen und luftdicht verschließen.
    4. Haltbarkeit: Bis zu 12 Monate bei -18 °C.
  • Verwendung: Gefrorene Beeren können direkt in Smoothies, Säfte oder Marmeladen verwendet werden.

2. Trocknen

Getrockneter Sanddorn ist eine gute Möglichkeit, ihn länger haltbar zu machen und als Snack oder Zutat zu nutzen.

  • Vorgehen:
    1. Beeren waschen und abtropfen lassen.
    2. Im Dörrautomat bei 40–50 °C oder im Backofen bei niedrigster Temperatur (am besten Umluft) trocknen.
    3. Alternativ an einem warmen, luftigen Ort auf einem Tuch ausbreiten und mehrere Tage trocknen lassen.
    4. Gut getrocknete Beeren in luftdichten Behältern aufbewahren.
  • Verwendung: Als Zutat in Tees, Müsli oder Backwaren.

3. Einmachen

Sanddornfrüchte lassen sich als Marmelade, Gelee oder Sirup haltbar machen.

  • Marmelade/Gelee:
    • Fruchtmark oder -saft mit Gelierzucker (z. B. 2:1 oder 3:1) aufkochen und heiß in sterile Gläser füllen.
    • Gelee eignet sich besonders gut, da Sanddornsaft kaum Fruchtstücke enthält.
  • Sirup:
    • 1 Liter Sanddornsaft mit 500–700 g Zucker aufkochen, in saubere Flaschen füllen und verschließen.
    • Haltbarkeit: Bis zu 1 Jahr, wenn kühl und dunkel gelagert.

4. Einkochen

Sanddorn kann durch Einkochen in Gläsern konserviert werden.

  • Vorgehen:
    1. Beeren waschen und in sterile Gläser füllen.
    2. Mit Zuckerwasser (1:4 Mischung) oder reinem Fruchtsaft bedecken.
    3. Gläser verschließen und in einem Einkochtopf bei 80 °C ca. 20 Minuten einkochen.
    4. Haltbarkeit: Bis zu 12 Monate.

5. Sanddornöl

Die Beeren können auch zur Herstellung von Sanddornöl genutzt werden. Dieses ist nicht nur lange haltbar, sondern auch sehr wertvoll.

  • Vorgehen:
    1. Beeren pürieren und den Saft gewinnen.
    2. Den Trester (Fruchtreste) trocknen und in einem neutralen Öl (z. B. Olivenöl) mazerieren.
    3. Das Öl nach einigen Wochen abseihen und in dunkle Flaschen abfüllen.

6. Fermentation

Eine alternative Möglichkeit, Sanddorn haltbar zu machen, ist die Fermentation.

  • Vorgehen:
    1. Beeren mit einer 2–3%igen Salzlake bedecken (20–30 g Salz pro Liter Wasser).
    2. In einem luftdicht verschlossenen Gefäß 1–2 Wochen fermentieren lassen.
    3. Nach der Fermentation im Kühlschrank lagern.
  • Verwendung: Als säuerlich-würzige Beilage oder Grundlage für Getränke wie Kombucha.

7. Verarbeitung zu Saft

  • Vorgehen:
    1. Beeren entsaften (z. B. mit einem Dampfentsafter oder durch Pürieren und Abseihen).
    2. Den Saft auf 70–80 °C erhitzen und in sterile Flaschen füllen.
    3. Haltbarkeit: Bis zu 1 Jahr, wenn kühl und dunkel gelagert.
  • Verwendung: Direkt als Getränk oder Basis für Cocktails, Tees oder Marmeladen.

Tipps zur Lagerung

  • Sanddornprodukte sollten dunkel, kühl und trocken gelagert werden, um Geschmack und Vitamine möglichst lange zu erhalten.
  • Tiefgefrorene Früchte bewahren ihren hohen Vitamin-C-Gehalt am besten, da die Nährstoffe durch das Einfrieren kaum beeinträchtigt werden.

Mit diesen Methoden bleibt Sanddorn auch außerhalb der Erntesaison ein vielseitiger und gesunder Genuss!

Posted by Redaktion in Aktuelles, Obst, Tipps

Feigenbaum im Kleingarten?

Feigenbaum pflanzen, pflegen und schneiden – Das Wichtigste im Überblick

Anpflanzung:
Der Feigenbaum bevorzugt einen sonnigen, geschützten Standort. Sorten wie ‘Violetta’ sind frosttolerant und eignen sich daher auch für kühlere Regionen bis etwa -15 °C. Der Boden sollte durchlässig und nährstoffreich sein, da Staunässe vermieden werden muss.

Junge Pflanzen sollten in den ersten Jahren im Kübel gehalten werden, sodass sie bei Frost leicht ins Winterquartier gebracht werden können.

Pflege und Düngung:
Feigen benötigen regelmäßig Wasser, vor allem in den Sommermonaten. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden, da dies die Wurzeln schädigen kann. Feigen freuen sich im Frühjahr über eine organische Düngung, z.B. mit Kompost oder einem speziellen Obstbaumdünger. In den Sommermonaten kann zusätzlich ein wenig Flüssigdünger gegeben werden, um das Wachstum und die Fruchtbildung zu unterstützen.

Der richtige Schnittzeitpunkt:
Da Feigenbäume empfindlich auf Frost reagieren, sollten sie erst im Frühjahr geschnitten werden. Erst dann zeigt sich, welche Äste den Winter gut überstanden haben. Der Schnitt erfolgt am besten, sobald die stärksten Fröste vorbei sind und der Baum wieder aktiv wächst. Für Topfpflanzen bietet sich der Schnitt direkt nach dem Auswintern an.

Schnittanleitung:

  1. Totholz entfernen:
    Schneiden Sie im Frühjahr zunächst alle abgestorbenen oder erfrorenen Äste aus der Krone. Durch leichtes Kratzen an der Rinde lässt sich erkennen, ob der Zweig noch lebt.

  2. Kroneninneres auslichten:
    Entfernen Sie alle nach innen wachsenden Äste, um die Krone lichtdurchlässig zu halten. Das fördert die Reifung der Feigen an den sonnenexponierten Vorjahrestrieben, die den besten Ertrag liefern.

  3. Peripherie ausdünnen und ableiten:
    Im äußeren Kronenbereich stehen die Äste oft dicht beieinander. Entfernen Sie hier jeden dritten oder zweiten Seitentrieb, um eine luftige Struktur zu erhalten. Alternativ können Sie Haupttriebe auf einen außen liegenden Jungtrieb umleiten. Sollte kein Jungtrieb vorhanden sein, kann der Haupttrieb auf einen etwa 10 cm langen Zapfen eingekürzt werden.

Ein regelmäßiger und gezielter Schnitt erhöht den Ertrag und fördert eine schöne Kronenform. So bleibt der Feigenbaum auch in unserem Klima vital und ertragreich.

Posted by Redaktion in Aktuelles, Exoten, Obst

Essbare Wildobstsorten

Essbare Wildobstsorten sind eine ausgezeichnete Ergänzung für den Garten. Sie sind meist robust, wenig anfällig für Krankheiten und Schädlinge und bieten zudem eine Vielfalt an Geschmacksrichtungen und Verwendungsmöglichkeiten.

Hier eine Übersicht über empfehlenswerte Wildobstsorten:

Aronia (Apfelbeere)

  • Beschreibung: Aronia-Sträucher sind winterhart und tragen kleine schwarze Beeren, die reich an Antioxidantien und Vitamin C sind.
  • Standort: Sonnig bis halbschattig, toleriert auch etwas feuchtere Böden.
  • Verwendung: Die Beeren sind roh recht herb, eignen sich jedoch hervorragend für Marmelade, Saft, Likör und Tee.

Holunder

  • Beschreibung: Holunder ist pflegeleicht und wächst gut in verschiedenen Bodentypen. Die duftenden Blüten und schwarzen Beeren sind vielseitig verwendbar.
  • Standort: Sonnig bis halbschattig, anspruchslos in der Pflege.
  • Verwendung: Blüten für Sirup und Gelee, Beeren für Saft, Gelee und Likör. Vorsicht: Beeren müssen erhitzt werden, um das leicht giftige Sambunigrin abzubauen.

Felsenbirne

  • Beschreibung: Die Felsenbirne ist ein kleiner Strauch oder Baum mit attraktiven weißen Blüten und dunkelvioletten Beeren.
  • Standort: Sonnig bis halbschattig, wächst gut auf durchlässigen Böden.
  • Verwendung: Die süßen Beeren können frisch gegessen oder zu Marmelade und Saft verarbeitet werden.

 

Hagebutten (Rosenfrüchte)

  • Beschreibung: Verschiedene Rosenarten, insbesondere die Hundsrose, produzieren Hagebutten, die reich an Vitamin C sind.
  • Standort: Sonnig, gut durchlässiger Boden.
  • Verwendung: Eignen sich für Hagebuttenmark, Tee und Marmelade. Die Kerne müssen entfernt werden, da sie feine Härchen enthalten.

Sanddorn

  • Beschreibung: Ein Strauch, der orangefarbene, vitaminreiche Beeren trägt und sich auch für trockene Standorte eignet. Sanddorn ist zweihäusig, daher sind männliche und weibliche Pflanzen erforderlich.
  • Standort: Sonnig, bevorzugt sandige, durchlässige Böden.
  • Verwendung: Die Beeren werden meist verarbeitet, da sie sehr sauer sind. Sie eignen sich gut für Saft, Gelee und Sirup.

Kornelkirsche

  • Beschreibung: Ein robuster Strauch oder Baum, der leuchtend rote, kirschartige Früchte produziert.
  • Standort: Sonnig bis halbschattig, gedeiht auch auf kalkhaltigen Böden.
  • Verwendung: Die herb-säuerlichen Früchte eignen sich für Gelee, Marmelade oder Kompott. Die Reifezeit der Früchte variiert stark, was gestaffelte Ernten ermöglicht.

Vorteile von Wildobst im Garten

Wildobststräucher und -bäume sind oft weniger pflegeintensiv als klassische Obstsorten und bieten zudem einen hohen ökologischen Wert. Sie ziehen Bienen, Schmetterlinge und andere Bestäuber an und bieten Vögeln wertvolle Nahrung und Schutz. Außerdem sind viele Wildobstsorten relativ resistent gegen Krankheiten und Schädlinge, was den Einsatz von Pestiziden überflüssig macht.

Resümee

Wildobst ist eine ausgezeichnete Wahl für den naturnahen Garten und liefert eine spannende Geschmacksvielfalt, die sich für unterschiedlichste Zubereitungen eignet. Die Pflanzen sind anpassungsfähig, pflegeleicht und bieten darüber hinaus wertvolle ökologische Vorteile für das Gartenökosystem.

Posted by Redaktion in Aktuelles, Obst, Tipps

Mythen im Kleingartenwesen

Fakten und Irrtümer im Gemüseanbau

Der Gemüseanbau im Kleingarten ist ein beliebtes Hobby, aber er ist auch von vielen Mythen und überlieferten „Weisheiten“ geprägt. Einige dieser Mythen haben einen wahren Kern, andere sind veraltet, und wieder andere entbehren jeder Grundlage. Um den besten Ertrag und gesunde Pflanzen zu fördern, ist es hilfreich, diese Mythen kritisch zu hinterfragen.

Allgemeine Mythen im Gemüseanbau

Es gibt den Mythos, dass die Zugabe von Bier oder Milch ins Gießwasser das Wachstum fördern soll. Tatsächlich können Milch und Bier im Boden unerwünschte Bakterien und Schimmelpilze begünstigen. Milch in stark verdünnter Form kann gegen Mehltau wirken, aber ein Übermaß stört das Bodenleben.

Der Begriff „Urkarotte“ ist ein klassisches Beispiel für Marketingrhetorik, die Verbraucher emotional anspricht, um ein Gefühl von Authentizität, Naturverbundenheit und „Unverfälschtheit“ zu erzeugen.

Manche Kleingärtner glauben, dass farbige Folien mit bestimmten Lichtfrequenzen das Wachstum fördern. Studien zeigen jedoch, dass die Wirkung solcher Folien minimal ist. Das natürliche Sonnenlicht reicht normalerweise völlig aus.

Die Qualität von Samen hängt eher von Lagerung und Frische als vom Preis ab. Günstige Samen können oft genauso gute Ergebnisse erzielen wie teure Varianten. Noch günstiger ist es aus den vorhandenen Pflanzen Samen zu ziehen. Achtet dabei auf die Samenfestigkeit.

  • Zu häufiges Umgraben schädigt die Bodenstruktur und das Bodenleben. Besonders Regenwürmer und Mikroorganismen, die den Boden fruchtbar halten, werden gestört. Eine schonende Bodenbearbeitung und Mulchen sind oft nachhaltiger.

Zucker im Boden verändert nicht den Geschmack der Früchte, sondern kann das Bodenmilieu negativ beeinflussen. Die Süße ist genetisch bedingt und hängt eher von Sonne und Erntezeit ab.

Ein zu enger Pflanzabstand führt oft zu Konkurrenz um Wasser, Licht und Nährstoffe, was kleinere Früchte und Krankheiten fördert. Ein angemessener Abstand sorgt für bessere Belüftung und Erträg

Beide Düngemittel sind Langzeitdünger und setzen Nährstoffe nur langsam frei. Sie eignen sich für die Grunddüngung im Frühjahr, nicht für eine schnelle Nährstoffversorgung.

Diese Unkräuter deuten oft auf nährstoffreiche Böden hin, nicht auf „schlechte“ Qualität. Brennnesseln etwa sind ein Indikator für stickstoffhaltige Erde.

Parthenokarpe Sorten benötigen keine Bestäubung und sind im Gewächshaus ideal.

Übermäßiges Gießen kann Wurzelschäden und Pilzbefall fördern. Ein ausgetrockneter Boden vor dem nächsten Gießen fördert tieferes Wurzelwachstum.

Der Begriff „Urkarotte“ ist ein klassisches Beispiel für Marketingrhetorik, die Verbraucher emotional anspricht, um ein Gefühl von Authentizität, Naturverbundenheit und „Unverfälschtheit“ zu erzeugen.

Mythen rund um Gurken

Dieser Mythos ist falsch. Berührung oder Drehung hat keinen Einfluss auf die Form, die eher durch Wasser, Temperatur und Nährstoffe beeinflusst wird.

Ein Übermaß an Stickstoff fördert Blätter, aber nicht die Fruchtbildung. Ein ausgewogener Dünger ist besser.

Einige Sorten brauchen keine Bestäubung und sind ideal fürs Gewächshaus.

Bitterstoffe entstehen durch Hitze oder Trockenheit, sind oft nur in der Schale und an den Enden konzentriert und lassen sich durch Schälen umgehen.

Gurken bevorzugen mehr Luftfeuchtigkeit, Tomaten weniger. Sie können dennoch zusammenwachsen, wenn man die Bedingungen anpasst.

Gurken brauchen regelmäßiges Wasser, aber Staunässe schadet den Wurzeln.

Gurken benötigen Sonne. Im Schatten wachsen sie weniger produktiv.

Diese Unkräuter deuten oft auf nährstoffreiche Böden hin, nicht auf „schlechte“ Qualität. Brennnesseln etwa sind ein Indikator für stickstoffhaltige Erde.

Die Knackigkeit hängt eher mit Wasser und Erntefrische zusammen als mit Kalzium.

Mythen rund um Tomaten

Nicht alle Tomatensorten profitieren vom Ausgeizen. Kleinfruchtige Sorten wie Buschtomaten können ohne Ausgeizen gut wachsen.

Regen per se schadet nicht, aber dauerhafte Nässe fördert Pilzkrankheiten. Ein überdachter Standort ist hilfreich.

Blätter sind für die Photosynthese wichtig. Ein drastisches Entfernen schwächt die Pflanze. Das Entfernen einiger Blätter unter den Früchten kann die Belichtung leicht fördern

Ein etwas tieferes Einpflanzen ist nützlich, aber ein zu tiefes Setzen kann bei Kälte das Wachstum hemmen.

Dies stimmt tatsächlich, da das von diesen Früchten abgegebene Ethylen den Reifeprozess fördert.

Eine zu häufige Düngung führt zu übermäßigem Blattwachstum. Ein wöchentlicher bis zweiwöchentlicher Rhythmus ist besser.

Kaffeesatz kann in kleinen Mengen als Zusatz dienen, ist aber zu stickstoffarm und sauer, um als Alleindünger für Tomaten zu dienen.

Die Gefahr von Sonnenbrand durch Wassertropfen ist gering. Wichtiger ist, nasse Blätter trocken zu halten, um Pilzkrankheiten zu vermeiden.

Extreme Temperaturen können zu Hitzestress und Sonnenbrand führen. In heißen Sommern hilft leichte Beschattung.

Zucker und Natron beeinflussen den Geschmack nicht, sondern können eher den pH-Wert des Bodens verändern.

Mythen rund um Beeren

Die meisten Beerenarten, wie Himbeeren und Erdbeeren, gedeihen am besten in voller Sonne und benötigen mindestens 6-8 Stunden Sonnenlicht pro Tag für optimale Erträge.

Einige Arten, wie Erdbeeren, können bereits im ersten Jahr Früchte tragen, besonders wenn sie früh im Jahr gepflanzt werden.

Beerenpflanzen können auch im Spätsommer oder frühen Herbst gepflanzt werden, was ihnen hilft, im Herbst Wurzeln zu schlagen, bevor sie im Frühjahr wachsen.

Während Beeren einen regelmäßigen Wasserbedarf haben, kann zu viel Wasser Wurzelfäule verursachen. Eine gute Drainage ist entscheidend.

Dies ist bei den meisten Beeren nicht notwendig, da sie bereits in den ersten Jahren eine Ernte tragen können. Der Verzicht auf die Ernte kann das Wachstum sogar hemmen.

Mythen rund um Obstbäume

Während einige Obstbäume regelmäßigen Schnitt benötigen, ist ein zu häufiger Schnitt oft schädlich. Der Schnitt sollte je nach Baumart und Wachstumsbedürfnissen angepasst werden.

Zu viel Dünger kann das Wachstum von Blättern fördern und die Fruchtbildung verringern. Ein ausgewogener Düngungsplan ist wichtig.

Die Erntezeit kann je nach Wetterbedingungen, Baumart und Anbauort variieren.

Einige Obstbäume, wie Äpfel und Birnen, benötigen Bestäuber von einer anderen Sorte, um Früchte zu setzen.

Obstbäume können anfällig für verschiedene Krankheiten und Schädlinge sein, und präventive Maßnahmen sind wichtig, um die Gesundheit der Bäume zu erhalten.

Mythen rund um den Rasen

Zu häufiges Mähen kann den Rasen stressen und schwächen. Ideale Mähhöhen variieren je nach Grasart, aber in der Regel sollte der Rasen nur dann gemäht werden, wenn er gewachsen ist.

Solange das Gras nicht zu hoch ist, kann es auch bei warmem Wetter gemäht werden. In heißen Perioden ist es jedoch wichtig, den Rasen gut zu bewässern.

Dickes Gras kann übermäßigen Schatten erzeugen und das Wachstum von Unkräutern hemmen. Die Rasenpflege sollte auch auf die richtige Luftzirkulation und Lichtverhältnisse achten.

Rasen kann auch im Frühling und Herbst wachsen. Kalt- und warmwettergrüne Gräser haben unterschiedliche Wachstumsperioden und können auch im Herbst noch aktiv sein.

Einige Unkräuter können durchaus Vorteile bieten, wie z. B. die Verbesserung des Bodens oder als Nahrungsquelle für Insekten. Eine gesunde Mischung kann oft das Gleichgewicht im Rasen unterstützen.

Diese Mythen verdeutlichen, wie wichtig es ist, fundierte Informationen im Gartenbau zu suchen und sich nicht auf überlieferte Ratschläge zu verlassen. Ein bewusster Umgang mit den Bedürfnissen von Beeren, Obstbäumen und Rasen sorgt für gesunde Pflanzen und eine üppige Ernte.

Posted by Redaktion in Aktuelles, Gemüse, Obst, Tipps

Alte Sorten, samenfest, BIO – was ist was?

Was bedeutet samenfest?

Samenfestes Saatgut bezeichnet Pflanzen, die nach dem Ausreifen stabile und genetisch einheitliche Samen produzieren, die die gleichen Eigenschaften wie die Mutterpflanze haben. Wenn du eine samenfeste Pflanze aus Samen ziehst, erhältst du Jahr für Jahr Nachkommen, die der ursprünglichen Pflanze in Größe, Geschmack und Farbe sehr ähnlich sind. Traditionell wurden Pflanzen so gezüchtet, indem man über viele Generationen hinweg diejenigen Exemplare auswählte und weitervermehrte, die die gewünschten Eigenschaften aufwiesen.

Kann man sie wirklich jederzeit weiter vermehren, ohne Gefahr zu laufen, dass sich die Sorte wesentlich verändert?

Ja, samenfestes Saatgut kann in der Regel ohne nennenswerte Veränderung weitervermehrt werden, da es genetisch stabil ist. Es kann aber sein, dass über sehr viele Generationen hinweg durch natürliche Kreuzungen mit anderen Sorten eine leichte Veränderung eintritt. Diese Veränderung ist aber meist gering und kann durch gezielte Auswahl korrigiert werden. In Mischkulturen kann es also zu leichten Abweichungen kommen, aber grundsätzlich sind samenfeste Pflanzen so gezüchtet, dass sie sich nahezu sortenrein fortpflanzen.

Ist BIO-Saatgut immer samenfest?

Nein, BIO-Saatgut und samenfestes Saatgut sind nicht das Gleiche. BIO-Saatgut bezieht sich darauf, dass es nach ökologischen Standards angebaut und vermehrt wurde, ohne synthetische Düngemittel oder Pestizide. Es gibt auch Hybridsorten, die biologisch angebaut werden. BIO bedeutet daher nicht automatisch samenfest, sondern eher, dass bei der Erzeugung des Saatguts bestimmte Umweltrichtlinien eingehalten wurden.

Was sind alte Sorten?

Alte Sorten sind Pflanzensorten, die oft seit Jahrzehnten oder Jahrhunderten kultiviert werden und sich durch spezifische Merkmale wie Geschmack, Farbe oder Robustheit auszeichnen. Sie sind in der Regel an bestimmte Regionen und Bedingungen angepasst und werden oft nicht in großen Mengen angebaut, da sie nicht den hohen Anforderungen der modernen Agrarwirtschaft entsprechen. Alte Sorten sind auch wichtig für die Biodiversität und bieten eine gewisse genetische Vielfalt.

Sind alte Sorten samenfest?

Ja, alte Sorten sind in der Regel samenfest, da sie auf natürliche Weise über viele Generationen hinweg kultiviert wurden, ohne gezielte genetische Eingriffe, wie sie bei Hybridsorten üblich sind. Bei alten Sorten kannst du also davon ausgehen, dass die Nachkommen die gleichen Eigenschaften wie die Mutterpflanzen aufweisen und sich stabil fortpflanzen.

Wie erkenne ich samenfestes Saatgut?

Samenfestes Saatgut ist oft als „samenfest“ oder „reinerbig“ auf der Verpackung gekennzeichnet. Bei professionellen Saatgut-Händlern oder in spezialisierten Shops wird meist vermerkt, ob das Saatgut samenfest ist. Alternativ kannst du auf die Kennzeichnung „H“ oder „F1“ achten – dies deutet auf Hybridsaatgut hin, welches nicht samenfest ist. Samenfestes Saatgut wird oft von Anbietern verkauft, die sich auf traditionelle oder ökologische Saatgutherstellung spezialisiert haben.

Warum sind Hybridsamen teuer?

Hybridsamen, oft als „F1-Hybriden“ gekennzeichnet, werden durch gezielte Kreuzungen zweier genetisch unterschiedlicher Elternpflanzen hergestellt, um Pflanzen mit bestimmten erwünschten Eigenschaften zu erzeugen. Dieser Prozess ist arbeitsintensiv und kostenintensiv, da die Züchter spezifische Elternpflanzen gezielt kontrolliert kreuzen und regelmäßig erneuern müssen, um den Hybridstatus zu gewährleisten. Daher sind Hybridsamen meist teurer als samenfestes Saatgut.

Warum gelten Hybridsamen als besser als normale Samen?

Hybridsamen werden oft wegen ihres „Heterosiseffekts“ geschätzt, der zu besonders kräftigem Wachstum, hoher Ertragsstärke und besserem Schutz vor Krankheiten führt. Sie wurden speziell für bestimmte Eigenschaften wie Krankheitsresistenz, einheitliche Größe und Form, erhöhte Produktivität oder eine schnellere Reifezeit gezüchtet. In der intensiven Landwirtschaft, die hohe und konstante Erträge benötigt, sind Hybridsamen daher oft von Vorteil.

Welche Probleme sind mit Hybridpflanzen verbunden?

Ein wesentliches Problem mit Hybridsamen ist, dass sie keine stabilen Nachkommen hervorbringen. Die „F1“-Hybriden spalten sich in der nächsten Generation genetisch auf, was zu Pflanzen mit unerwünschten und uneinheitlichen Eigenschaften führt. Dadurch sind Gärtner gezwungen, jedes Jahr neue Hybridsamen zu kaufen. Zudem wird die genetische Vielfalt durch die starke Dominanz von Hybridsorten in der Landwirtschaft eingeschränkt, was langfristig zu einer Abhängigkeit von Saatgutunternehmen führen kann.

Welche Nachteile haben Hybridsorten?

  1. Kosten und Abhängigkeit: Da sie nicht samenfest sind, muss jedes Jahr neues Saatgut gekauft werden, was zu höheren Kosten und einer Abhängigkeit von Saatgutfirmen führt.
  2. Genetische Instabilität: Die Nachkommen aus selbst gewonnenen Samen sind genetisch uneinheitlich und oft unbrauchbar, was für Selbstversorger, die auf Samenersparnis angewiesen sind, problematisch ist.
  3. Verlust genetischer Vielfalt: Die weit verbreitete Nutzung von Hybridsorten verringert die genetische Vielfalt und verdrängt alte, regional angepasste Sorten.

Woher bekommt man Saatgut von alten Sorten?

Alte Sorten werden oft von speziellen Saatgutbanken und Vereinen angeboten, die sich auf die Erhaltung dieser Sorten konzentrieren. In Deutschland gibt es beispielsweise die Vereine Dreschflegel e.V. und Vern e.V., die sich für den Erhalt alter Sorten einsetzen. Diese bieten eine breite Auswahl alter Gemüsesorten und auch seltene Pflanzen. Viele Öko-Saatgutanbieter und einige regionale Anbieter haben ebenfalls alte Sorten im Programm.

Woher bekommt man samenfestes Saatgut?

Samenfestes Saatgut erhältst du bei ökologischen Saatgut-Händlern und spezialisierten Gärtnereien, wie zum Beispiel:

  • Dreschflegel: Ein Zusammenschluss kleiner Betriebe, die samenfestes Saatgut anbieten.
  • Bingenheimer Saatgut AG: Ein Anbieter für samenfestes Saatgut mit BIO-Zertifizierung.
  • Arche Noah und ProSpecieRara (international): Vereine, die den Erhalt alter und samenfester Sorten fördern.

Manche Gartenvereine und Tauschbörsen bieten zudem Möglichkeiten, samenfestes Saatgut zu erhalten, oft gegen eine kleine Spende oder im Austausch mit anderen Hobbygärtnern.

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Obst, Gemüse und Lebensmittel ohne Strom lagern

Der große Ratgeber!

Es gibt verschiedene traditionelle und bewährte Methoden, um Obst, Gemüse und andere Lebensmittel ohne Strom zu lagern. Hier sind einige der effektivsten:

1. Erdkeller und Erdmieten
Erdkeller oder Keller mit stabiler, kühler Temperatur und hoher Luftfeuchtigkeit eignen sich gut zur Lagerung von Obst und Gemüse wie Kartoffeln, Äpfeln, Möhren und Zwiebeln.
Eine Erdmiete ist eine einfache Lagerung im Erdreich, bei der Gemüse wie Karotten, Rüben oder Sellerie in einer Grube mit Sand oder Stroh bedeckt werden, um sie vor Frost und Austrocknung zu schützen. Es erfordert allerdings einen gut drainierten Boden und Schutz vor Tieren.

2. Einlegen und Fermentieren
Einlegen in Salzlake oder Essig ist eine sehr alte Methode, Lebensmittel haltbar zu machen. Sauerkraut, Essiggurken und andere eingelegte Gemüse halten sich so über Monate.
Fermentierung konserviert nicht nur Lebensmittel, sondern erhöht oft auch den Nährwert. Kimchi, Sauerkraut und eingelegte Rüben sind klassische Beispiele. Die Milchsäuregärung schützt die Lebensmittel vor schädlichen Bakterien und hält sie für lange Zeit genießbar.

3. Trocknen
Dörren von Obst, Gemüse und Kräutern ist eine der ältesten Methoden der Konservierung. Luftgetrocknet oder durch Sonne können Lebensmittel wie Tomaten, Äpfel, Pilze und Kräuter gelagert werden. Auch Fleisch kann durch Trocknung (z. B. zu Jerky) haltbar gemacht werden.
In trockenen, luftigen Räumen auf Horden oder Gittern kann man z. B. Zwiebeln, Knoblauch oder Kräuter gut trocknen.

4. Räuchern
Das Räuchern ist vor allem bei der Konservierung von Fleisch und Fisch beliebt. Kaltes Räuchern kann Lebensmittel über Wochen oder Monate haltbar machen, während heißes Räuchern die Haltbarkeit zwar reduziert, aber ein einzigartiges Aroma verleiht.

5. Wurzelgemüse in Sand oder Stroh lagern
Viele Wurzelgemüse wie Karotten, Rüben und Pastinaken bleiben frisch, wenn sie in feuchtem Sand oder Stroh in Kisten gelagert werden. Der Sand verhindert das Austrocknen und hält das Gemüse bei einer gleichmäßigen Temperatur.

6. Tongefäße oder Lehmtöpfe zur Kühlung
Zeer-Töpfe (Ton-Topf-in-Topf-Kühlsystem) nutzen die Verdunstungskälte, um Lebensmittel kühl zu halten. Man setzt einen kleineren Tonkrug in einen größeren, füllt den Zwischenraum mit Sand und hält diesen feucht. Dies hält den Inhalt des inneren Kruges bei niedrigeren Temperaturen, ohne Strom zu benötigen.

7. Wachsversiegelung
Manche Obstsorten, wie z. B. Äpfel, lassen sich gut in Paraffinwachs tauchen. Diese Wachsschicht reduziert den Kontakt mit Sauerstoff und verlängert die Haltbarkeit erheblich.

8. Öllagerung
Lebensmittel wie getrocknete Tomaten oder Käse lassen sich in Öl einlegen. Das Öl verhindert, dass Luft an die Lebensmittel gelangt und sie verderben.

9. Salzen
Fleisch, Fisch und manche Gemüsesorten können durch Pökeln haltbar gemacht werden. Das Salz entzieht den Lebensmitteln Feuchtigkeit, was die Vermehrung von Mikroorganismen verhindert.

10. Kühlen in natürlichen Gewässern
In der Nähe eines kalten Baches oder Flusses kann man Lebensmittel in wasserdichten Behältern lagern, um sie kühl zu halten.

11. Kühlschrank ohne Strom
Man kann auch einen Kühlraum in Gebäuden einrichten, die durch passive Belüftung gekühlt werden. Zum Beispiel werden Lebensmittel oft in Bereichen mit natürlicher Belüftung, wie ungenutzten Kellerbereichen oder hinter dicken Mauern, kühl gelagert.

12. Milchprodukte in Tontöpfen
Milchprodukte wie Butter oder Joghurt wurden früher oft in gut isolierenden Tontöpfen aufbewahrt, die an kühlen Orten gelagert wurden.

Die Wahl der Methode hängt stark von der Umgebung ab: Temperatur, Luftfeuchtigkeit und das jeweilige Lebensmittel. Jede Methode hat ihre eigenen Anforderungen, bietet aber auch viele Vorteile, insbesondere wenn man keinen Strom zur Verfügung hat.

Kann man eine kleine Erdmiete im Kleingarten selber bauen? Wie ist der Aufbau und was ist zu beachten?

Ja, es ist durchaus möglich, eine kleine Erdmiete im Kleingarten selbst zu bauen. Diese Methode ist besonders praktisch, um Gemüse wie Karotten, Rote Bete, Kartoffeln, Kohlrabi oder Sellerie über den Winter zu lagern. Erdmieten sind eine kostengünstige und natürliche Methode, um Lebensmittel ohne Strom und technische Geräte frisch zu halten. Hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für den Bau und die wichtigen Dinge, die dabei zu beachten sind:

1. Geeigneter Standort
Wähle einen trockenen und erhöhten Standort im Garten aus, damit die Miete nicht von Grund- oder Regenwasser durchweicht wird. Der Platz sollte im Schatten liegen oder zumindest nicht der prallen Sonne ausgesetzt sein. Vermeide auch sehr windige Stellen. Ein windgeschützter Platz ist optimal, damit die Wärme im Inneren besser gehalten wird.

2. Größe der Erdmiete
Die Größe hängt davon ab, wie viel Gemüse du lagern möchtest. Für den Hausgebrauch reicht meist eine Länge von 1 bis 2 Metern und eine Breite von etwa 50–100 cm. Die Höhe variiert je nach benötigtem Volumen, sollte aber 30 bis 50 cm über die Erde hinausragen. Du kannst sie auch nach Bedarf vergrößern.

3. Graben der Grube
Grabe eine Grube, die etwa 40–60 cm tief ist. Diese Tiefe bietet ausreichend Schutz vor Frost und isoliert die Lebensmittel gut. Am Boden der Grube kannst du eine Schicht aus Sand, Kies oder Schotter einbringen, um die Drainage zu verbessern, damit das Gemüse nicht in feuchter Erde liegt und schimmelt.

4. Bodenabdeckung
Lege auf den Boden der Grube eine Schicht aus Stroh, Heu oder trockenen Blättern. Diese Schicht dient als Isolierung und verhindert, dass die Feuchtigkeit aus dem Boden direkt auf das Gemüse übergeht.

5. Einlagern des Gemüses
Das Gemüse wird nun locker in die Grube gelegt. Achte darauf, dass die einzelnen Stücke sich nicht berühren, um Fäulnis zu vermeiden. Besonders bei Wurzelgemüsen kannst du sie schichtweise in leicht feuchten Sand einbetten. Der Sand sorgt dafür, dass das Gemüse nicht austrocknet und isoliert zusätzlich. Andere Gemüsesorten wie Kohlrabi oder Weißkohl können einfach so eingelagert werden, sollten aber ebenfalls nicht in direktem Kontakt mit der Erde stehen.

6. Abdeckung der Erdmiete
Wenn das Gemüse eingeräumt ist, bedecke es mit einer weiteren Schicht aus Stroh oder Laub. Diese Schicht dient als zusätzliche Isolierung. Darüber kannst du eine Schicht Erde aufhäufen. Die Erdschicht sollte etwa 20–30 cm dick sein. Sie schützt das Gemüse vor Frost und sorgt für eine gleichmäßige Temperatur. Achte darauf, dass die Erde gut anliegt, aber nicht zu fest aufgebracht wird, damit etwas Luft zirkulieren kann.

7. Belüftung
Für die Belüftung kannst du eine oder mehrere kleine Lüftungsschächte einrichten. Dazu steckst du z. B. ein Rohr oder ein paar hohle Äste in die Miete, die bis zur Gemüseschicht reichen. Diese Öffnungen sollten oben leicht mit Stroh bedeckt sein, um vor direkter Feuchtigkeit und Kälte zu schützen. Sie verhindern, dass sich Staunässe bildet, und lassen überschüssige Feuchtigkeit entweichen.

8. Wetter- und Frostschutz
Um die Miete vor starkem Regen zu schützen, kannst du eine Plane oder Strohmatten über die Erdschicht legen, die du an den Rändern befestigst. Bei sehr kaltem Wetter kannst du zusätzlich eine dickere Erd- oder Strohschicht aufbringen, um die Miete vor starkem Frost zu schützen.

9. Zugänglichkeit
Du solltest einen Zugangspunkt einplanen, an dem du das eingelagerte Gemüse einfach entnehmen kannst, ohne die gesamte Miete zu öffnen. Das kann z. B. eine Klappe aus Holz oder ein Teil der Miete sein, der nur leicht mit Stroh und Erde bedeckt ist.

Wichtige Punkte, die zu beachten sind:

Gemüsezustand: Nur unbeschädigtes und gesundes Gemüse einlagern. Beschädigte oder angeschlagene Ware verdirbt schneller und kann die ganze Miete beeinträchtigen.

Temperatur und Feuchtigkeit: Achte auf das richtige Verhältnis von Feuchtigkeit und Belüftung. Zu viel Feuchtigkeit führt zu Schimmel, zu wenig lässt das Gemüse austrocknen.

Regelmäßige Kontrolle: Kontrolliere die Miete regelmäßig, besonders nach sehr kalten oder regnerischen Perioden. Entferne verdorbene Stücke sofort, um die übrigen nicht zu gefährden.

Frostschutz: In besonders kalten Regionen kann es notwendig sein, die Miete im Winter zusätzlich zu isolieren, z. B. mit einer dicken Schicht Stroh oder Laub.

Mit diesen Schritten kannst du eine Erdmiete im Kleingarten selbst anlegen und deine Ernte über den Winter hinweg lagern. Es ist eine einfache und gleichzeitig nachhaltige Methode, die wenig Aufwand erfordert, aber viel Nutzen bringt.

Um eine Erdmiete selber zu bauen fallen einem solche Dinge wie eine alte Trommel von einer Waschmaschine ein. Was gibt es noch für Möglichkeiten?

Die Idee, eine alte Waschmaschinentrommel zu nutzen, ist kreativ und nachhaltig! Solche Materialien wiederzuverwenden, bietet viele Möglichkeiten, die Erdmiete stabil, gut belüftet und isoliert zu gestalten. Hier sind weitere originelle Ideen für Materialien und Konstruktionen, die du für den Bau einer Erdmiete im Kleingarten verwenden kannst:

1. Alte Tonnen oder Fässer
Plastik- oder Metallfässer, die nicht mehr benötigt werden, können halb in die Erde eingegraben werden und eignen sich hervorragend als Lagerbehälter. Sie sind robust, wasserfest und schützen das eingelagerte Gemüse vor Schädlingen und Feuchtigkeit.
Alte Regentonnen sind oft groß genug, um eine größere Menge Gemüse zu lagern. Auch hier ist es wichtig, für Belüftung zu sorgen (z. B. durch Löcher im Deckel oder seitlich).

2. Alte Ziegelsteine oder Backsteine
Ziegelsteine oder Backsteine von Abrissgebäuden können verwendet werden, um eine kleine unterirdische Kammer oder eine Art Minikeller zu bauen. Sie sorgen für gute Stabilität und lassen Luft durch die Fugen zirkulieren.
Diese Steine eignen sich auch gut für die Umrandung der Grube, um das Abrutschen der Erde zu verhindern.

3. Holzkisten oder Palettenkonstruktionen
Alte Holzkisten (z. B. Weinkisten oder Obstkisten) können zur Lagerung von Gemüse in der Miete verwendet werden. Sie bieten eine natürliche Belüftung und können direkt mit Erde und Stroh umhüllt werden.
Paletten lassen sich zu einer stabilen Kiste oder Umrandung zusammenbauen. Du kannst die Paletten mit Stroh oder Jutesäcken von innen isolieren und die Konstruktion mit Erde bedecken.

4. Metallschrott oder Wellblech
Altes Wellblech kann eine stabile seitliche Begrenzung für die Miete bieten. Es ist leicht zu verarbeiten, kann in die gewünschte Form gebogen werden und verhindert, dass Erde in die Miete einsickert.
Ausrangierte Metallbleche von alten Gerätschaften, wie Teile eines alten Schranks oder Regals, können ebenfalls verwendet werden, um die Seiten der Miete zu stabilisieren.

5. Große Tongefäße oder Pflanzkübel
Alte Tongefäße oder große Pflanzkübel sind ideal für die Lagerung von kleineren Mengen Gemüse. Sie bieten eine natürliche Isolation, sind atmungsaktiv und halten die Feuchtigkeit in einem guten Gleichgewicht.
Diese Kübel können in die Erde eingegraben und mit einer Schicht Stroh oder Erde abgedeckt werden, um den Frostschutz zu erhöhen.

6. Dachziegel oder Fliesenreste
Alte Dachziegel können verwendet werden, um die Oberseite der Miete wetterfest zu machen oder als Drainage unter dem Gemüse zu dienen. Sie lassen sich auch in eine dekorative obere Abdeckung integrieren, um die Miete optisch ansprechend zu gestalten.
Fliesenreste oder kaputte Ziegel lassen sich auch am Boden oder an den Seiten der Miete anbringen, um die Haltbarkeit und Stabilität zu erhöhen.

7. Autoreifen
Mehrere alte Autoreifen übereinander gestapelt können eine runde Miete bilden. Die Reifen bieten gute Stabilität und halten die Erde an Ort und Stelle. Im Inneren kannst du die Reifen mit Stroh und Sand auskleiden, um das Gemüse zu lagern.
Diese Konstruktion ermöglicht eine schnelle und günstige Erdmiete, allerdings muss darauf geachtet werden, dass sie gut belüftet und der Boden trocken bleibt.

8. Alte Möbelteile
Schubladen von alten Kommoden können ebenfalls als Lagerkisten dienen. Diese Schubladen kannst du in die Erde setzen, mit Sand oder Stroh auskleiden und mit Erde bedecken.
Teile eines ausrangierten Schranks oder Regals könnten als Seitenwände oder Deckel für die Erdmiete genutzt werden, um das Gemüse sicher vor Schädlingen zu schützen.

9. Betonrohre oder Drainagerohre
Alte Betonrohre oder große Drainagerohre lassen sich leicht in die Erde einlassen und können so eine stabile und gut isolierte Miete bieten. Das Gemüse wird darin gut vor Feuchtigkeit und Frost geschützt.
Diese Rohre sind besonders langlebig und können über viele Jahre hinweg immer wieder genutzt werden.

10. Jutesäcke oder Säcke aus Leinen
Jutesäcke oder Leinensäcke, die mit Sand, Stroh oder Erde gefüllt sind, können als flexible und atmungsaktive Begrenzung der Erdmiete dienen. Sie lassen sich leicht um das Gemüse stapeln und sorgen für eine gute Isolation.
Diese Säcke sind auch praktisch, um kleinere Mengen Gemüse darin direkt zu lagern und später einfach herauszunehmen.

Wichtige Punkte zur Verwendung von Recyclingmaterialien:
Achte darauf, dass die Materialien sauber und nicht schadstoffbelastet sind, besonders bei Plastik- oder Metallteilen.
Vermeide Materialien, die leicht verrotten oder Feuchtigkeit anziehen, wie z. B. unbehandeltes Holz, das schnell schimmeln könnte.
Sorge für ausreichende Belüftung in der Miete, indem du Öffnungen oder Spalten einplanst, durch die Luft zirkulieren kann.
Diese Vorschläge bieten dir viele kreative und nachhaltige Optionen, um eine Erdmiete mit vorhandenen oder wiederverwerteten Materialien zu bauen. Jede Konstruktion kann an deine Bedürfnisse und Platzverhältnisse angepasst werden.

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Birnengitterrost

Der Birnengitterrost (Gymnosporangium fuscum syn. Gymnosporangium sabinae)

ist ein zur Ordnung der Rostpilze (Uredinales) zählender, wirtswechselnder, pflanzenpathogener Pilz. Der Birnengitterrost befällt dauerhaft verschiedene Wacholderarten und verursacht dort knotige Verdickungen der Äste. Die Sporenlager werden als orangefarbene, gummi- bis gallertartige Auswüchse im Frühjahr sichtbar. Sie quellen und schrumpfen in Abhängigkeit von Luftfeuchte und Niederschlag. Sporenlager des Birnengitterrosts am Wacholder.

Die hier gebildeten Basidiosporen werden jedes Frühjahr durch Wind auf die Blätter von Birnbäumen übertragen. Die Infektion der Blätter erfolgt von der Blattoberseite her und ist im Anfangsstadium durch orange-rote Flecken sichtbar, die sich mit der Zeit vergrößern. Hier bildet der Pilz Sommersporen, die ihrerseits nur die Blätter der Birnbäume infizieren. Möglicherweise helfen die auffällige Farbe und ausgeschiedener „Nektar“, Fliegen und Wespen anzulocken, die zur Verbreitung der Sporen beitragen. Auf diese Weise und bei günstiger Witterung kann sich der Pilz binnen kurzer Zeit explosionsartig ausbreiten.

Im Spätsommer wächst der Pilz durch das Blatt und bildet auf der Blattunterseite bräunliche, bis zu 1,5 cm lange, unregelmäßig ovale Wucherungen. In diesen Aecidiosporenlagern werden die Wintersporen gebildet. Mit der Sporenreife reißen die Wucherungen gitterartig auf und setzen die dunkelbraunen Wintersporen frei, die nun wieder Wacholder infizieren können. In manchen Jahren erreicht der Befall fast alle Blätter eines Baums. Junge Birnbäume kann der Pilzbefall ernsthaft schädigen, bei älteren Pflanzen handelt es sich meist nur um einen weiteren Stressfaktor.

Detail

Bild:

vergößerte Unterseite Birnengitterrost

Krankheit

Der Birnengitterrost ist als wirtswechselnder Pilz an zwei Stellen zu bekämpfen:

Der Pilz, wissenschaftlich Gymnosporangium sabinae genannt, benötigt zum Überleben Wacholder. Wacholder dient ihm als Zwischenwirt, auf welchem er die Wintermonate verbringt, bis er im Frühjahr wieder auf die Birnbäume übergeht.

Behandlung der Wintersporenlager an Wacholder (meist Chinesischer Wacholder (Juniperus chinensis) und Sadebaum (Juniperus sabina)):

  • Entfernen von betroffenen Bäumen und Sträuchern
  • Entfernen betroffener Stellen an Bäumen und Sträuchern
  • Ersetzen durch robuste (Juniperus hetzii) oder besser resistente Arten (z. B. Juniperus communis)

Behandlung des Sommerwirts Birne (seltener: Quitte):

  • Behandlung der Birne mit Fungiziden, zum Beispiel Myclobutanil (am besten in der Sporenflugphase, dazu befallenen Wacholder kontrollieren)
  • Auch die frühzeitige und regelmäßige Anwendung von Pflanzenstärkungsmitteln kann helfen.

Die Sporen haben einen Flugradius von 500 Meter und können bei starkem Wind auch über weitere Distanzen transportiert werden. Das Entfernen einer der beiden Wirte, also Wacholder oder Birne, ist und bleibt die wichtigste Maßnahme.

Der Einsatz von Pflanzenstärkungsmitteln kann das Ausmaß des Befalls minimieren. Zu Befall neigende Birnbäume können prophylaktisch bereits bei Sichtbarwerden der ersten Blütenknospen durch Spritzen mit Triazol in zweiwöchigen Abständen behandelt werden. Die Behandlung direkt an der Birne ist erfahrungsgemäß meist nur mäßig wirkungsvoll. Das Laub befallener Birnbäume kann bedenkenlos kompostiert werden.

Verwechslung:
Orange (oder orangegraue) Verdickungen der Blätter werden auch durch die Birnenpockenmilbe hervorgerufen.

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