Schädlinge

Der Karbid – Test

Wenn man in der Kleingartenanlagen nicht nur ein “zweibeiniges Rattenproblem” hat!

Maulwürfe, Wühlmäuse und besonders Ratten sind die “kleinen niedlichen Tierchen”, die jeden Kleingärtner verzweifeln lassen. Bei der Vertreibung oder der Bekämpfung gibt es aber leider immer noch sehr viele Mythen.

Den Maulwurf (steht unter Naturschutz und buddelt eigentlich nur die Erde nach oben – nerft zwar, ist aber kein wirklicher Schaden) lasse ich demnach hier bewusst mal außer acht.

Was Ihr vergessen könnt sind:

  1. Der Einsatz von irgend welchen Pflanzen die angeblich Gerüche verbreiten.
  2. Der Einsatz von irgend welchen Ultraschallgeräten und Plastenflaschen auf Stäben ist sinnfrei. Die Tiere gewöhnen sich daran.
  3. Der Einsatz von stinkenden Laugen trifft nicht wirklich den Effekt.

Der Einsatz von Giftködern gegen die “vierbeinigen Ratten” in unserer Anlage hat uns 2024 in unserer Parzelle bisher 4,5 kg (rund 160 Euro) gekostet. Die Nachbarn rechne ich dabei nicht einmal mit. Denke daran! Siehst Du eine Ratte hast Du 20 bis 80 Ratten im Areal. Eine Ratte kann im Jahr 50 bis 80 Junge gebären!

Jetzt ist Schluß mit lustig! Daher geht es jetzt an den Karbit-Test.

Eine größere Menge Köder und das Mittel sind bestellt. In den nächsten Tagen und Wochen werden sorgsam die entsprechenden Löcher gesucht und präpariert. Eins aber auch vorab! Solltet Ihr ebenfalls eine derartige Aktion vorhaben, informiert Euch bitte dringends über die Handhabung und Schutzmaßnahmen. Das Zeug ist für die bekannten “Dummies” in Kleingartenvereinen absolut nicht geeignet! Weitere Updates werden folgen!

Update vom 22.11.2024

12 Köder ausgelegt

Update vom 26.11.2024

alle Köder sind weg, die letzten 10 Köder ausgelegt

Update vom 28.11.2024

2 Dosen Karbid sind angekommen

Update vom 04.12.2024

entdeckte Löcher sind gefüllt

Update vom …

 

Update vom …

 

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Himbeerkäfer

© entomart

Der Himbeerkäfer (Byturus tomentosus), auch als „Himbeermade“ bekannt, ist ein gefürchteter Schädling im Himbeer- und Brombeeranbau.

Neben diesen bevorzugten Wirtspflanzen befällt er gelegentlich auch andere Rosengewächse wie Äpfel, Birnen, Weißdorn und Kirschen.

Nachfolgend eine detaillierte Übersicht zu Vorkommen, Lebenszyklus, Erkennung eines Befalls, präventiven Maßnahmen und Bekämpfungsmöglichkeiten.

Aussehen und Lebenszyklus des Himbeerkäfers

Der Himbeerkäfer ist ein kleiner, ovaler Käfer von 4 bis 5 mm Länge. Er ist braun oder grau gefärbt, dicht behaart und hat charakteristische, fein punktierte Flügeldecken sowie kleine Augen und eine dreigliedrige Keule an den Fühlern.

  • Winterruhe: Der Käfer überwintert in Erdhöhlen, um im Mai bei warmem Wetter auf die Himbeeren zu fliegen.
  • Eiablage: Die Weibchen fressen zunächst an den Knospen und legen dann jeweils ein oder mehrere Eier in die Blüten. Insgesamt werden bis zu 120 Eier abgelegt, meist ein bis drei pro Tag.
  • Larvenentwicklung: Nach etwa zehn Tagen schlüpfen die Larven und beginnen, sich in den Himbeerfrüchten zu entwickeln. Zunächst fressen sie am Fruchtboden, später im Inneren der Frucht.
  • Verpuppung: Die Larven, die bis zu 8 mm groß werden, lassen sich nach etwa 35 bis 45 Tagen zu Boden fallen, wo sie sich in einer Tiefe von bis zu 25 cm verpuppen. Noch im Herbst schlüpfen die Käfer, und die nächste Generation ist bereit für die Überwinterung.

Woran erkennt man einen Befall mit dem Himbeerkäfer?

Die Schäden durch den Himbeerkäfer lassen sich in zwei Phasen unterteilen:

  • Phase 1 – Befall der Blütenknospen und Blüten: Die Käfer fressen an den Knospen und offenen Blüten, was zu verformten oder schlecht entwickelten Früchten führt. Häufig werden Stiele abgebissen und ganze Blüten gefressen, sodass nur die Kelchblätter übrig bleiben.
  • Phase 2 – Befall durch Larven: Die geschlüpften Larven befallen die Teilfrüchtchen. Die betroffenen Beeren verhärten und verformen sich, und nur unbeeinträchtigte Teile der Frucht reifen vollständig aus. Beim Pflücken finden sich oft noch lebende Larven in den Früchten – ein unappetitlicher Anblick für die Ernte.

Vorbeugende Maßnahmen gegen den Himbeerkäfer

Zur Vorbeugung gegen einen Befall gibt es verschiedene Methoden:

  • Wahl der Sorten: Herbst-Himbeeren wie ‘Autumn Bliss’, ‘Polana’, ‘Ruby’ oder ‘Himbo Top’ werden in der Regel nicht vom Himbeerkäfer befallen, da sie später blühen und die Eiablagezeit des Käfers überschreiten.
  • Rückschnitt im Frühjahr: Bei Herbst-Himbeeren sollte im Frühjahr ein kompletter Rückschnitt erfolgen, um potenzielle Verstecke zu reduzieren.
  • Vermeidung schattiger Lagen: Schattige Standorte und Kulturen in Waldnähe begünstigen den Käferbefall. Am besten pflanzt man Himbeeren in sonnige, luftige Bereiche.
  • Vergissmeinnicht als Duftbarriere: Diese Pflanzen, unter die Himbeeren gesät, sollen den Himbeerkäfer fernhalten, da sie den Himbeerduft überdecken.
  • Gießen mit pflanzlichen Stärkungsmitteln: Rainfarntee, Brennnessel- oder Eichenjauche stärken die Himbeerpflanzen und senken die Befallsanfälligkeit.
  • Abdecken des Bodens: Durch Bodenfolien verhindert man, dass Larven in die Erde eindringen und dort überwintern können.

Bekämpfung des Himbeerkäfers

Bei bestehendem Befall bieten sich verschiedene Maßnahmen an, die auf unterschiedliche Stadien des Käfers zielen:

  • Befallsprognose mit Weißtafeln: Weißtafeln, die von Mitte April bis Mitte Juli aufgestellt werden, fangen die Käfer und helfen, den Befall einzuschätzen. Schwellenwerte: Weniger als 5 Käfer pro Tafel bedeuten einen geringen Befall, 5 bis 20 Käfer einen mittleren und über 20 Käfer einen starken Befall.
  • Manuelles Absammeln: Da der Käfer sich bei Störung fallen lässt, kann man ihn morgens oder abends absammeln, wenn er noch träge ist. Tücher oder Gefäße unter den Ruten helfen, herabfallende Käfer zu sammeln.
  • Entfernung befallener Pflanzenteile: Tragruten und befallene Triebe sollten nach der Ernte abgeschnitten und im Hausmüll entsorgt werden – keinesfalls auf den Kompost, da dies die Schädlinge nur verbreiten würde.
  • Klopfprobe zur Bestimmung der Käferzahl: Bei 5 bis 10 Käfern pro 25 Schlägen ist eine Bekämpfung ratsam.

Im Erwerbsgartenbau werden chemische Insektizide verwendet, die jedoch im Hausgarten vermieden werden sollten. Präparate mit Pyrethrinen können auch Bienen und Nützlinge beeinträchtigen. Chemische Maßnahmen sind daher eher der letzte Ausweg und werden nur in Ausnahmefällen empfohlen.


Zusammenfassung

Der Himbeerkäfer ist ein weitverbreiteter Schädling, der durch seine Larven bedeutende Schäden an Himbeer- und Brombeerfrüchten anrichten kann. Um einen Befall zu verhindern, sind präventive Maßnahmen wie die Auswahl resistenter Sorten und das Abdecken des Bodens wirksam. Auch das gezielte Absammeln und die Entfernung befallener Teile helfen, den Schädlingsdruck zu reduzieren. Chemische Mittel sind im Hausgarten problematisch und sollten zugunsten ökologisch verträglicherer Methoden vermieden werden.

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Leitfaden zur Schneckenbekämpfung

Umfassender Leitfaden zur Bekämpfung von Schnecken im Garten

Strategien und Pflanzenauswahl

Schnecken stellen für Gärtner eine häufige Herausforderung dar, insbesondere wenn sie sich an Gemüsepflanzen und Zierpflanzen zu schaffen machen. Um erfolgreich mit diesem Schädling umzugehen, ist es wichtig, eine Reihe von Strategien anzuwenden, die sowohl präventiv als auch reaktiv sein können.

Dieser umfassende Leitfaden bietet eine Zusammenstellung bewährter Methoden zur Bekämpfung von Schnecken im Garten sowie eine Übersicht über Pflanzen, die dabei helfen können, Schnecken fernzuhalten.

1. Handpflücken und physische Barrieren

Eine der effektivsten Methoden zur Schneckenbekämpfung ist das regelmäßige Handpflücken. Durch das tägliche oder nächtliche Entfernen von Schnecken von den betroffenen Pflanzen können ihre Populationen kontrolliert und Schäden minimiert werden. Physische Barrieren wie Schneckenzäune aus Kupfer, Kunststoff oder Metall sind ebenfalls wirksam, um Schnecken daran zu hindern, deine Pflanzen zu erreichen. Diese Zäune sollten mindestens 10 bis 15 Zentimeter hoch sein und in den Boden eingegraben werden, um ein Unterkriechen zu verhindern.

2. Natürliche Feinde anlocken

Die Förderung natürlicher Feinde von Schnecken wie Vögel, Kröten und Igel kann dazu beitragen, ihre Populationen zu reduzieren. Die Schaffung eines vielfältigen Lebensraums im Garten mit Hecken, Sträuchern und Unterschlupfmöglichkeiten bietet Lebensraum für diese Tiere und fördert ihre Anwesenheit. Vogelhäuschen, -bäder und Nistkästen können ebenfalls dazu beitragen, Vögel anzulocken, während ein Teich oder eine flache Wasserschale Kröten und Frösche anziehen kann.

3. Regulierung der Bodenfeuchtigkeit

Da Schnecken feuchte Bedingungen bevorzugen, kann die Regulierung der Bodenfeuchtigkeit dazu beitragen, ihre Aktivität zu reduzieren. Die Verwendung von Tropfbewässerungssystemen und die Belüftung des Bodens können dazu beitragen, die Feuchtigkeit zu kontrollieren und das Wachstum von Schnecken zu hemmen. Mulchen kann ebenfalls dazu beitragen, die Bodenfeuchtigkeit zu regulieren und das Wachstum von Unkräutern zu unterdrücken, was wiederum Schnecken Lebensraum bietet. Es empfiehlt sich daher, abends nicht zu gießen.

4. Natürliche Schneckengiftstoffe

Die Anwendung von natürlichen Schneckengiftstoffen wie Eisenphosphat-basiertem Schneckenkorn oder selbstgemachten Ködern aus Bier und Zucker kann dazu beitragen, Schneckenpopulationen zu reduzieren. Diese Substanzen sind für Haustiere unbedenklich und können eine wirksame Ergänzung zu anderen Bekämpfungsstrategien sein. Bierköder können beispielsweise in flachen Behältern platziert werden, um Schnecken anzulocken und sie zu ertränken.

5. Pflanzenauswahl zur Schneckenabwehr

Bestimmte Pflanzen können dazu beitragen, Schnecken fernzuhalten und ihre Schäden zu minimieren. Ringelblume, Knoblauch, Kapuzinerkresse, Basilikum, Tomatenblätter, Zwiebeln und Dill produzieren Duftstoffe oder Substanzen, die Schnecken abschrecken können. Durch die Integration dieser Pflanzen in den Garten kannst du möglicherweise die Schneckenpopulation weiter kontrollieren.

Fazit

Die effektive Kontrolle von Schnecken im Garten erfordert oft eine Kombination verschiedener Methoden. Indem du Handpflücken, physische Barrieren, die Anlockung natürlicher Feinde, die Regulierung der Bodenfeuchtigkeit, die Anwendung von Schneckengiftstoffen und die Auswahl schneckentoleranter Pflanzen kombinierst, kannst du die Schneckenpopulation unter Kontrolle halten und einen gesunden Garten fördern. Es ist wichtig, die Strategien an die spezifischen Bedingungen deines Gartens anzupassen und regelmäßig zu überwachen, um effektive Ergebnisse zu erzielen.

In welchen Monaten brüten die Schnecken?

Die Brutzeit von Schnecken kann je nach Region und klimatischen Bedingungen variieren, aber im Allgemeinen findet sie oft in den wärmeren Monaten des Jahres statt, insbesondere im Frühling und Sommer. Hier ist eine grobe Aufschlüsselung der Brutzeiten von Schnecken:

Frühling (März bis Mai): In vielen gemäßigten Klimazonen beginnen Schnecken im Frühling mit der Paarung und Eiablage. Die steigenden Temperaturen und die erhöhte Feuchtigkeit bieten optimale Bedingungen für die Fortpflanzung.

Sommer (Juni bis August): Die Sommermonate können ebenfalls eine aktive Zeit für die Fortpflanzung von Schnecken sein, da die warmen Temperaturen und die anhaltende Feuchtigkeit günstige Bedingungen bieten. Viele Schneckenarten legen ihre Eier während dieser Zeit ab.

Herbst (September bis November): In einigen Regionen kann die Brutzeit von Schnecken bis in den Herbst hineinreichen, insbesondere in wärmeren Gebieten oder während milden Herbstsaisons. Die Fortpflanzungsaktivität kann jedoch mit dem Einsetzen kälterer Temperaturen und trockenerer Bedingungen abnehmen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Brutzeit von Schnecken stark von den lokalen klimatischen Bedingungen abhängt und je nach Region variieren kann. In milderen oder tropischen Klimazonen können Schnecken möglicherweise das ganze Jahr über brüten, während in kälteren oder kontinentalen Klimazonen die Fortpflanzungsaktivität auf die wärmeren Monate beschränkt sein kann.

Daher ist es ratsam, die Brutzeit von Schnecken in deiner eigenen Region zu beobachten und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, um ihre Population zu kontrollieren und Schäden an den Pflanzen zu minimieren.

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Wühlmäuse im Kleingarten

Was kann man dagegen tun?

Wühlmäuse (Arvicolinae), auch bekannt als Schermäuse oder Feldmäuse, haben eine sehr hohe Fortpflanzungsrate. Die Häufigkeit, mit der sie Nachwuchs bekommen, hängt von der Art, den Umweltbedingungen und der Verfügbarkeit von Nahrung ab. Im Allgemeinen gilt Folgendes:

Fortpflanzungszyklus:

  • Zeitraum: Wühlmäuse sind in der Regel vom Frühling bis zum Herbst fortpflanzungsaktiv. In Regionen mit mildem Klima können sie sich auch das ganze Jahr über vermehren.
  • Anzahl der Würfe pro Jahr: Weibliche Wühlmäuse können 3 bis 6 Würfe pro Jahr haben, manche Arten unter idealen Bedingungen sogar mehr.
  • Wurfgröße: Pro Wurf bringt ein Weibchen 2 bis 9 Junge zur Welt, wobei die durchschnittliche Wurfgröße meist bei 4 bis 6 liegt.

Entwicklungszeit:

  • Tragzeit: Die Tragzeit beträgt in der Regel etwa 20 bis 23 Tage.
  • Geschlechtsreife: Die Jungtiere werden bereits nach etwa 3 bis 6 Wochen geschlechtsreif und können selbst Nachwuchs bekommen.

Fazit:

Unter günstigen Bedingungen können Wühlmauspopulationen explosionsartig wachsen, da sich die Tiere sehr schnell vermehren. Dies macht sie zu einem Problem in der Landwirtschaft und im Gartenbau, da sie erhebliche Schäden an Wurzeln und Pflanzen anrichten können. Eine effektive Bekämpfung ist daher wichtig, um eine unkontrollierte Vermehrung zu verhindern.

Mit welchen wirksamen Mittel lassen sich Wühlmäuse vertreiben?

Wühlmäuse können im Garten erhebliche Schäden anrichten, insbesondere durch das Abfressen von Pflanzenwurzeln. Um sie wirksam zu vertreiben, stehen verschiedene Mittel und Methoden zur Verfügung. Dabei ist es wichtig, zwischen Vergrämung, Fangmethoden und chemischen Maßnahmen zu unterscheiden. Hier sind bewährte Möglichkeiten:

  1. Vergrämungsmethoden (Vertreibung ohne Töten)

Pflanzliche und natürliche Mittel

  • Pflanzen mit abschreckender Wirkung:
    • Kaiserkrone, Kreuzblume, Knoblauch oder Zwiebeln können durch ihren Geruch Wühlmäuse eventuell abschrecken. Erwartet aber keine “Zauberei” von den Pflanzen. Sie haben zwar Gerüche, welche von den Tieren nicht erwünscht sind, dennoch scheinen es Mythen zu sein. Wissenschaftliche Studien, die dies belegen, fehlen leider.
  • Buttersäure oder Jauche:
    • Stark riechende Stoffe wie Buttersäure oder eine Mischung aus Wasser und Knoblauchjauche in die Gänge geben. Der Geruch vergrämt die Tiere.
    • Buttersäure kann als kurzfristige Maßnahme zur Vertreibung von Wühlmäusen funktionieren, ist jedoch keine dauerhafte oder nachhaltige Lösung.
  • Tierhaare:
    • Das Auslegen von Hunde- oder Katzenhaaren in den Gängen kann die Mäuse kurzzeitig fernhalten.

Mechanische Vergrämung

  • Vibrations- oder Schallgeräte:
    • Ultraschallgeräte oder batteriebetriebene Rüttelstäbe erzeugen störende Schwingungen, die Wühlmäuse nicht mögen.
    • Effektivität: Funktioniert oft nur begrenzt und erfordert ständiges Umsetzen der Geräte.
    • Studien zur Wirksamkeit von Ultraschallgeräten bei der Vertreibung von Wühlmäusen sind spärlich und widersprüchlich. Viele Experimente zeigen, dass die Mäuse nicht nachhaltig vertrieben werden.
  • Wasserschlauch-Methode:
    • Fluten der Gänge kann Wühlmäuse vorübergehend vertreiben, jedoch nicht langfristig.
  1. Fangmethoden (Tötende und lebende Fallen)

Lebendfallen

  • Funktion:
    • Diese Fallen fangen die Tiere lebend, die dann weit entfernt (mindestens 1–2 km) wieder ausgesetzt werden müssen.
    • Köder: Möhrenstücke oder Sellerie.
  • Achtung: Das Aussetzen kann problematisch sein, wenn andere Gebiete betroffen werden.

Tötende Fallen

  • Klapptunnel-, Scheren- oder Zangenfallen:
    • Diese Fallen sind sehr effektiv, erfordern jedoch Sorgfalt bei der Platzierung in den Gängen.
    • Tipp: Wühlmäuse meiden menschliche Gerüche – Handschuhe tragen und Fallen ohne Berührung der Hände platzieren.
  • Effektivität: Diese Methode ist bei starkem Befall oft die zuverlässigste.
  1. Chemische Mittel und Giftstoffe
  • Wühlmausgifte (Rodentizide):
    • Erlaubte Köder wie Zinkphosphid oder Köder mit Chlorphacinon können gezielt eingesetzt werden.
    • Achtung: Nur in Ausnahmefällen und unter strikter Beachtung der gesetzlichen Regelungen verwenden.
    • Gefahren: Diese Mittel können auch andere Tiere gefährden, etwa Haustiere oder Wildtiere.
  •  Pflanzenschutzmittel Karbid:
    • Karbidstücke in die Gänge legen und mit Wasser anfeuchten. Dabei entsteht ein Gas (Acetylen), das die Tiere vertreibt.
    • Vorsicht: Nur in gut belüfteten Bereichen anwenden und Brandgefahr beachten.
  1. Förderung von natürlichen Feinden
  • Nützlinge ansiedeln:
    • Natürliche Fressfeinde wie Katzen, Wiesel, Marder, Greifvögel oder Eulen können helfen, die Population in Schach zu halten.
    • Schaffen Sie einen tierfreundlichen Garten, z. B. mit Eulen-Nistkästen.
    • Diese Empfehlung ist für einen Kleingartenverein eine Farce!
  1. Präventive Maßnahmen
  • Wurzelschutz:
    • Pflanzen empfindlicher Kulturen in Drahtkörbe oder mit Wühlmausdraht ummantelte Beete einsetzen.
  • Bodenpflege:
    • Regelmäßiges Umgraben und Stören der Erde machen den Garten weniger attraktiv.

Fazit: Kombinierte Maßnahmen

Die effektivste Bekämpfung von Wühlmäusen basiert meist auf einer Kombination verschiedener Methoden. Während Vergrämung und Prävention langfristig wirken, können Fallen oder Nützlinge bei starkem Befall für schnelle Ergebnisse sorgen. Chemische Mittel sollten nur als letzter Ausweg in Betracht gezogen werden.

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Birnengitterrost

Der Birnengitterrost (Gymnosporangium fuscum syn. Gymnosporangium sabinae)

ist ein zur Ordnung der Rostpilze (Uredinales) zählender, wirtswechselnder, pflanzenpathogener Pilz. Der Birnengitterrost befällt dauerhaft verschiedene Wacholderarten und verursacht dort knotige Verdickungen der Äste. Die Sporenlager werden als orangefarbene, gummi- bis gallertartige Auswüchse im Frühjahr sichtbar. Sie quellen und schrumpfen in Abhängigkeit von Luftfeuchte und Niederschlag. Sporenlager des Birnengitterrosts am Wacholder.

Die hier gebildeten Basidiosporen werden jedes Frühjahr durch Wind auf die Blätter von Birnbäumen übertragen. Die Infektion der Blätter erfolgt von der Blattoberseite her und ist im Anfangsstadium durch orange-rote Flecken sichtbar, die sich mit der Zeit vergrößern. Hier bildet der Pilz Sommersporen, die ihrerseits nur die Blätter der Birnbäume infizieren. Möglicherweise helfen die auffällige Farbe und ausgeschiedener „Nektar“, Fliegen und Wespen anzulocken, die zur Verbreitung der Sporen beitragen. Auf diese Weise und bei günstiger Witterung kann sich der Pilz binnen kurzer Zeit explosionsartig ausbreiten.

Im Spätsommer wächst der Pilz durch das Blatt und bildet auf der Blattunterseite bräunliche, bis zu 1,5 cm lange, unregelmäßig ovale Wucherungen. In diesen Aecidiosporenlagern werden die Wintersporen gebildet. Mit der Sporenreife reißen die Wucherungen gitterartig auf und setzen die dunkelbraunen Wintersporen frei, die nun wieder Wacholder infizieren können. In manchen Jahren erreicht der Befall fast alle Blätter eines Baums. Junge Birnbäume kann der Pilzbefall ernsthaft schädigen, bei älteren Pflanzen handelt es sich meist nur um einen weiteren Stressfaktor.

Detail

Bild:

vergößerte Unterseite Birnengitterrost

Krankheit

Der Birnengitterrost ist als wirtswechselnder Pilz an zwei Stellen zu bekämpfen:

Der Pilz, wissenschaftlich Gymnosporangium sabinae genannt, benötigt zum Überleben Wacholder. Wacholder dient ihm als Zwischenwirt, auf welchem er die Wintermonate verbringt, bis er im Frühjahr wieder auf die Birnbäume übergeht.

Behandlung der Wintersporenlager an Wacholder (meist Chinesischer Wacholder (Juniperus chinensis) und Sadebaum (Juniperus sabina)):

  • Entfernen von betroffenen Bäumen und Sträuchern
  • Entfernen betroffener Stellen an Bäumen und Sträuchern
  • Ersetzen durch robuste (Juniperus hetzii) oder besser resistente Arten (z. B. Juniperus communis)

Behandlung des Sommerwirts Birne (seltener: Quitte):

  • Behandlung der Birne mit Fungiziden, zum Beispiel Myclobutanil (am besten in der Sporenflugphase, dazu befallenen Wacholder kontrollieren)
  • Auch die frühzeitige und regelmäßige Anwendung von Pflanzenstärkungsmitteln kann helfen.

Die Sporen haben einen Flugradius von 500 Meter und können bei starkem Wind auch über weitere Distanzen transportiert werden. Das Entfernen einer der beiden Wirte, also Wacholder oder Birne, ist und bleibt die wichtigste Maßnahme.

Der Einsatz von Pflanzenstärkungsmitteln kann das Ausmaß des Befalls minimieren. Zu Befall neigende Birnbäume können prophylaktisch bereits bei Sichtbarwerden der ersten Blütenknospen durch Spritzen mit Triazol in zweiwöchigen Abständen behandelt werden. Die Behandlung direkt an der Birne ist erfahrungsgemäß meist nur mäßig wirkungsvoll. Das Laub befallener Birnbäume kann bedenkenlos kompostiert werden.

Verwechslung:
Orange (oder orangegraue) Verdickungen der Blätter werden auch durch die Birnenpockenmilbe hervorgerufen.

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Mythen bei der Schädlingsbekämpfung Teil 2

Die Bekämpfung von Schädlingen wie Kartoffelkäfern, Pilzkrankheiten, Blattläusen, Wanzen, Apfelwicklern und ähnlichen Herausforderungen in der Landwirtschaft und im Gartenbau ist ein beliebtes Thema, bei dem sich viele Mythen und Hausmittel hartnäckig halten. Nachfolgend eine detaillierte Analyse der häufigsten Mythen zu diesen Schädlingen:

Kartoffelkäfer

  1. Bierfallen gegen Kartoffelkäfer
    • Mythos: Wie bei Schnecken soll Bier die Käfer anlocken und töten.
    • Realität: Kartoffelkäfer interessieren sich nicht für Bier. Dieses Hausmittel ist völlig wirkungslos. Denkt auch bitte daran, dass Schnecken die Bierfallen über 100 Meter hinaus sehr gut riechen können. Stellt eine Bierfalle auf und Ihr habt sie alle!
  2. Salzlösung auf Pflanzen sprühen
    • Mythos: Salz soll die Käfer und Larven abtöten.
    • Realität: Salz schädigt die Pflanzen und den Boden, ohne eine effektive Wirkung auf Kartoffelkäfer zu haben.
  3. Hühner oder Enten vertreiben Käfer zuverlässig
    • Mythos: Nutzgeflügel frisst alle Kartoffelkäfer und verhindert einen Befall.
    • Realität: Geflügel kann helfen, aber es frisst meist nur die Larven und nicht die adulten Käfer. Zudem können Hühner auch die Pflanzen beschädigen. Habt Ihr Geflügel im Kleingarten?
  4. Knoblauch oder Minze zwischen die Kartoffeln pflanzen
    • Mythos: Diese Pflanzen sollen Kartoffelkäfer fernhalten.
    • Realität: Kartoffelkäfer lassen sich von solchen Gerüchen nicht abschrecken.

Pilzerkrankungen (z. B. Rostarten)

  1. Milch gegen Pilzkrankheiten
    • Mythos: Milch oder Buttermilch soll Pilze wie Mehltau oder Rost abtöten.
    • Realität: Milch kann in sehr begrenztem Maß als Präventionsmaßnahme gegen Mehltau wirken (wegen bestimmter Enzyme), hat aber keine gesicherte Wirkung gegen Rostarten.
  2. Backpulver oder Natron als Pilzmittel
    • Mythos: Backpulver soll Pilze effektiv bekämpfen.
    • Realität: Natron kann in Kombination mit Öl als Spritzmittel leicht präventiv wirken, beseitigt aber keine schweren Pilzinfektionen. Überdosierung kann Pflanzen schädigen.
  3. Kupfer als universelles Pilzmittel
    • Mythos: Kupferlösungen können Pilze vollständig eliminieren.
    • Realität: Kupferhaltige Mittel können Pilze hemmen, aber sie belasten den Boden und dürfen nur sparsam eingesetzt werden. Zudem sind sie nicht gegen alle Pilze wirksam.

Blattläuse

  1. Kaffeereste oder Kaffeesatz auf Pflanzen streuen
    • Mythos: Der Geruch von Kaffee soll Läuse abschrecken.
    • Realität: Kaffeereste haben keine nachgewiesene Wirkung gegen Blattläuse, können aber das Bodenklima verändern.
  2. Spülmittel gegen Läuse
    • Mythos: Eine Mischung aus Wasser und Spülmittel tötet Läuse ab.
    • Realität: Spülmittel kann Läuse ersticken, greift aber auch die Wachsschicht der Pflanzenblätter an. Pflanzenseifen sind eine schonendere Alternative.
  3. Asche oder Zimt auf die Pflanzen streuen
    • Mythos: Diese Substanzen sollen Läuse vertreiben.
    • Realität: Solche Maßnahmen wirken nicht nachhaltig und schädigen teils die Pflanzen.
  4. Marienkäfer vertreiben Läuse schnell und vollständig
    • Mythos: Marienkäfer lösen das Läuseproblem allein.
    • Realität: Marienkäfer fressen Läuse, aber bei starkem Befall reicht ihre Anzahl meist nicht aus. Zudem müssen sie in ausreichender Zahl angesiedelt werden.

Wanzen (z. B. Bettwanzen)

  1. Lavendel oder ätherische Öle gegen Wanzen
    • Mythos: Der Geruch von Lavendel oder anderen Ölen vertreibt Wanzen.
    • Realität: Ätherische Öle können Wanzen irritieren, töten sie jedoch nicht ab und sind keine zuverlässige Methode.
  2. Waschen allein tötet Wanzen
    • Mythos: Bettwäsche und Kleidung zu waschen reicht aus, um Wanzen zu eliminieren.
    • Realität: Wanzen und ihre Eier überleben Temperaturen unter 60 °C. Eine Kombination aus Waschen und Hitze (Trockner oder Dampfreiniger) ist nötig.
  3. Doppelseitiges Klebeband als Wanzenbarriere
    • Mythos: Klebeband um das Bett soll Wanzen fernhalten.
    • Realität: Dies mag einzelne Wanzen aufhalten, verhindert aber keinen Befall.
  4. Sofortige Wirkung durch Hausmittel wie Essig
    • Mythos: Essig tötet Wanzen sofort.
    • Realität: Essig kann Wanzen vertreiben, hat aber keine abtötende Wirkung auf Eier oder versteckte Wanzen.

Apfelwickler (und andere Obstschädlinge)

  1. Knoblauch oder Zwiebeln um Obstbäume pflanzen
    • Mythos: Der Geruch schreckt den Apfelwickler ab.
    • Realität: Diese Methode hat keinen Einfluss auf den Apfelwickler.
  2. Spritzmittel aus Essig oder Alkohol
    • Mythos: Essiglösungen können den Befall stoppen.
    • Realität: Essig schadet den Pflanzen und ist gegen Apfelwickler nicht effektiv.
  3. Klebefallen beseitigen alle Apfelwickler
    • Mythos: Klebefallen für die Männchen verhindern die Fortpflanzung vollständig.
    • Realität: Klebefallen reduzieren den Befall, verhindern ihn aber nicht vollständig.
  4. Vögel als natürliche Kontrolle
    • Mythos: Singvögel fressen alle Apfelwicklerlarven.
    • Realität: Einige Vögel fressen Larven, aber sie allein reichen nicht zur Bekämpfung aus.

Allgemeine Mythen bei Schädlingen

  1. Hausmittel wirken immer besser als Chemie
    • Realität: Hausmittel können schonender sein, haben aber oft eine geringere oder nur kurzfristige Wirkung.
  2. Schädlingsbefall lässt sich durch „gute Pflege“ verhindern
    • Realität: Eine gesunde Pflanze ist widerstandsfähiger, aber keine Garantie gegen Schädlingsbefall.
  3. Monokulturen lassen sich biologisch genauso gut schützen wie Mischkulturen
    • Realität: Monokulturen sind anfälliger für Schädlinge, da diese sich schnell vermehren können. Mischkulturen bieten natürlichen Schutz.

Fazit

Viele Mythen basieren auf Beobachtungen, die nur in Einzelfällen oder unter idealen Bedingungen wirken. Nachhaltige Schädlingsbekämpfung erfordert ein umfassendes Konzept, das präventive Maßnahmen (wie Mischkultur, Bodenpflege), natürliche Gegenspieler (z. B. Nützlinge) und gezielte Eingriffe kombiniert. Professionelle Beratung und der gezielte Einsatz von biologischen oder chemischen Mitteln sind oft der effektivste Weg, um Schäden zu minimieren.

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Mythen bei der Schädlingsbekämpfung Teil 1

Es gibt zahlreiche Mythen und Hausmittel zur Bekämpfung oder Vertreibung von Maulwürfen, Ratten und Wühlmäusen. Viele dieser Methoden basieren auf Tradition, Halbwissen oder Aberglauben und sind entweder ineffektiv oder können in manchen Fällen sogar schädlich sein. Hier sind einige der häufigsten Mythen im Detail:

Maulwürfe

Maulwürfe stehen in Deutschland unter Naturschutz, weshalb sie nicht getötet, sondern nur vertrieben werden dürfen. Dennoch kursieren zahlreiche Mythen:

  1. Buttermilch oder saure Milch in die Gänge schütten
    • Mythos: Der Geruch soll Maulwürfe vertreiben.
    • Realität: Maulwürfe reagieren zwar empfindlich auf Gerüche, doch diese Methode ist in der Regel nicht nachhaltig und könnte den Boden schädigen.
  2. Aufstellen von Windrädern oder Flaschen im Boden
    • Mythos: Die Vibrationen und Geräusche sollen Maulwürfe abschrecken.
    • Realität: Manche Maulwürfe reagieren anfangs, gewöhnen sich aber schnell daran. Der Erfolg ist oft zufällig.
  3. Vergraben von Knoblauch oder menschlichem Haar
    • Mythos: Der Geruch soll Maulwürfe fernhalten.
    • Realität: Auch hier gibt es keine wissenschaftliche Bestätigung für eine langfristige Wirksamkeit.
  4. Töten mit Karbid oder anderen Gasen
    • Mythos: Die chemische Reaktion soll Maulwürfe töten oder vertreiben.
    • Realität: Dies ist illegal und gefährlich, da die Chemikalien auch den Boden und Grundwasser schädigen können.

Ratten

Ratten sind intelligente Tiere und sehr anpassungsfähig, was sie schwer zu bekämpfen macht. Viele Mythen sind nicht nur wirkungslos, sondern fördern sogar die Ausbreitung:

  1. Essensreste oder Backpulver auslegen
    • Mythos: Backpulver soll im Magen der Ratten aufquellen und sie töten.
    • Realität: Ratten meiden oft unbekannte Nahrung, und diese Methode zeigt keine signifikante Wirksamkeit.
  2. Ultraschallgeräte
    • Mythos: Diese Geräte sollen Ratten durch hohe Töne vertreiben.
    • Realität: Die Tiere gewöhnen sich schnell an die Geräusche, sodass die Wirkung nachlässt.
  3. Katzen oder Hunde allein reichen zur Kontrolle aus
    • Mythos: Haustiere vertreiben automatisch alle Ratten.
    • Realität: Zwar können Katzen und Hunde Ratten fangen, aber sie sind keine zuverlässige Lösung für größere Populationen.
  4. Giftköder sind die einzige Lösung
    • Mythos: Chemische Gifte sind die effektivste Methode.
    • Realität: Diese Mittel müssen verantwortungsvoll eingesetzt werden, da sie auch andere Tiere gefährden können. Außerdem können resistente Rattenpopulationen entstehen.

Wühlmäuse

Auch bei der Bekämpfung von Wühlmäusen gibt es zahlreiche zweifelhafte Methoden:

  1. Wühlmausschreck-Geräte
    • Mythos: Batteriebetriebene Geräte, die Vibrationen oder Geräusche aussenden, sollen Wühlmäuse vertreiben.
    • Realität: Wie beim Maulwurf funktioniert dies meist nur kurzfristig, da sich die Tiere schnell anpassen.
  2. Kippen oder Jauche in die Gänge
    • Mythos: Der starke Geruch soll die Tiere fernhalten.
    • Realität: Dies ist umweltschädlich und oft wirkungslos, da Wühlmäuse in der Lage sind, neue Gänge zu graben.
  3. Lebendfallen sind immer effektiv
    • Mythos: Lebendfallen sind eine humane Lösung für Wühlmäuse.
    • Realität: Sie funktionieren nur bei kleinem Befall und erfordern Geduld. Werden die Tiere nicht weit genug entfernt ausgesetzt, kehren sie zurück.
  4. Pflanzen wie Kaiserkronen oder Knoblauch pflanzen
    • Mythos: Der Geruch dieser Pflanzen schreckt Wühlmäuse ab.
    • Realität: Die Wirkung ist minimal und verhindert keinen Befall.

Generelle Probleme mit diesen Mythen

  1. Gefährdung der Umwelt
    Viele Mittel, wie Chemikalien oder starke Geruchsstoffe, können den Boden und das Grundwasser belasten.
  2. Gefährdung anderer Tiere
    Besonders bei Giften besteht die Gefahr, dass auch Haustiere oder nützliche Wildtiere Schaden nehmen.
  3. Fehlende Nachhaltigkeit
    Die meisten Methoden sind kurzfristig wirksam oder basieren auf Zufall, ohne die Wurzel des Problems zu lösen.

Effektive Ansätze

  • Maulwürfe: Einsatz von legalen Vergrämungsmethoden wie stark riechenden Vergrämungsmitteln (auf pflanzlicher Basis) oder das Anlegen eines engmaschigen Gitters bei Neuanlagen.
  • Ratten: Hygiene verbessern, Nahrungsquellen und Schlupfwinkel beseitigen, sowie fachgerechte Bekämpfung durch Experten.
  • Wühlmäuse: Kombination aus Fallen, natürlichen Feinden (z. B. Eulen, Greifvögel) und präventiven Maßnahmen wie Pflanzenschutznetzen.

Zusammenfassend sind viele Mythen wenig hilfreich oder sogar kontraproduktiv. Fachliche Beratung und umweltfreundliche Ansätze sind oft der bessere Weg.

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Ratten im Kleingarten

Was kann man dagegen tun?

Ratten sind äußerst fruchtbare Tiere, und ihre Fortpflanzungsrate hängt von der Art, den Umweltbedingungen und der Nahrungsverfügbarkeit ab. Im Folgenden einige Details zur Fortpflanzung von Ratten, insbesondere der häufigsten Arten, wie der Hausratte (Rattus rattus) und der Wanderratte (Rattus norvegicus):

  1. Fortpflanzungshäufigkeit
  • Ratten können mehrere Würfe pro Jahr haben, meist zwischen 5 und 8 Würfen unter optimalen Bedingungen.
  • Die Trächtigkeitsdauer beträgt etwa 21 bis 23 Tage.
  • Weibchen können direkt nach der Geburt erneut trächtig werden, was die hohe Fortpflanzungsrate erklärt.
  1. Wurfgröße
  • Pro Wurf bringt eine Ratte zwischen 6 und 12 Junge zur Welt, wobei Wanderratten meist größere Würfe haben als Hausratten.
  • In einem Jahr kann ein Weibchen somit bis zu 50-80 Junge gebären.
  1. Reproduktionsreife
  • Ratten erreichen ihre Geschlechtsreife sehr früh, in der Regel nach 4-6 Wochen. Junge Ratten können daher schnell zur Populationsvermehrung beitragen.
  1. Umweltfaktoren
  • Die Verfügbarkeit von Nahrung, Wasser und Schutzräumen beeinflusst, wie oft und erfolgreich sich Ratten fortpflanzen können. In urbanen Gebieten mit viel Nahrung (z. B. Müll) können sie sich schneller vermehren als in der Natur.
  • Stress, Überbevölkerung und Konkurrenz können die Fortpflanzungsrate verringern.

Fazit:

Ratten vermehren sich unglaublich schnell, weshalb sie in vielen Umgebungen als Plage wahrgenommen werden. Ein einziges Paar kann innerhalb eines Jahres eine Population von Hunderten von Nachkommen erzeugen. Kontrollmaßnahmen wie hygienische Abfallentsorgung und der Einsatz von Fallen sind entscheidend, um ihre Ausbreitung einzudämmen.

Mit welchen wirksamen Mittel lassen sich Ratten vertreiben?

Ratten können mit einer Kombination aus präventiven Maßnahmen, Repellentien und gezielter Bekämpfung effektiv vertrieben werden. Hier sind die wichtigsten Ansätze:

1. Präventive Maßnahmen: Ratten unattraktiv machen

a) Zugang zu Nahrung verhindern

Lebensmittel sicher lagern: Vorräte in verschließbaren, dichten Behältern aufbewahren.

Müll entsorgen: Mülltonnen sollten fest verschlossen sein. Essensreste nicht offen liegen lassen.

Kompost sichern: Keine Essensreste in offenen Komposthaufen werfen.

b) Zugang zu Verstecken blockieren

Schäden an Gebäuden reparieren: Löcher in Wänden, Ritzen und Rohren verschließen (z. B. mit Drahtgeflecht oder Metallplatten).

Kellerschächte und Lüftungsöffnungen sichern: Mit engmaschigen Gittern oder Abdeckungen.

Gerümpel vermeiden: Stapel von Holz, Kartons oder anderen Gegenständen regelmäßig aufräumen.

c) Wasserquellen minimieren

Undichte Leitungen reparieren: Keine Wasserpfützen oder offene Wasserstellen hinterlassen.

2. Repellentien: Natürliche und chemische Abwehr

a) Natürliche Mittel

Ätherische Öle: Gerüche wie Pfefferminzöl, Eukalyptus oder Nelkenöl wirken abstoßend. Tücher mit diesen Ölen tränken und in Rattenverstecken auslegen.

Essig oder Ammoniak: Starke Gerüche können Ratten abschrecken. Diese Substanzen in Schalen aufstellen, wo Ratten aktiv sind.

Pflanzen: Kräuter wie Minze oder Lavendel im Garten pflanzen.

b) Elektronische Geräte

Ultraschallgeräte: Diese senden hochfrequente Töne aus, die Ratten stören sollen. Ihre Effektivität ist umstritten, da sich Ratten daran gewöhnen können.

c) Chemische Repellentien

Es gibt im Handel spezielle Rattenschreck-Mittel, die auf Duftstoffen basieren. Diese sollten gezielt in Eingängen und potenziellen Verstecken ausgebracht werden.

3. Bekämpfungsmethoden bei starkem Befall

a) Lebendfallen

Lebendfallen fangen Ratten ohne sie zu töten. Wichtig ist, sie weit entfernt (mindestens 1-2 km) auszusetzen, da sie sonst zurückkehren können.

b) Tötungsfallen

Schnappfallen: Effektiv und schnell. Diese sollten an Orten aufgestellt werden, wo sich Ratten häufig bewegen.

Köder richtig platzieren: Erdnussbutter, Nüsse oder Schokolade sind besonders attraktiv.

c) Giftköder

Rodentizide sind chemische Gifte, die oft als letzte Lösung eingesetzt werden sollten. Sie sind effektiv, bergen jedoch Gefahren:

Für Kinder und Haustiere: Köder sollten nur in speziell gesicherten Boxen ausgelegt werden.

Verwesungsprobleme: Ratten sterben oft an schwer erreichbaren Orten.

4. Unterstützung durch Fachleute

Bei starkem oder wiederholtem Befall ist es sinnvoll, einen Schädlingsbekämpfer zu beauftragen. Experten setzen gezielte Maßnahmen um, die langfristig wirken.

Wichtige Hinweise

Regelmäßige Kontrolle: Präventive Maßnahmen sollten kontinuierlich umgesetzt werden.

Geduld: Ratten sind klug und oft misstrauisch gegenüber neuen Maßnahmen, daher ist Beharrlichkeit entscheidend.

Tierschutz beachten: Lebendfallen oder natürliche Mittel sind ethisch vertretbarer als Gift.

Fazit

Die wirksamste Strategie kombiniert Prävention mit gezielter Bekämpfung. Chemische Mittel wie Giftköder sollten nur in letzter Instanz verwendet werden, während präventive Maßnahmen und natürliche Repellentien helfen, Ratten fernzuhalten.

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Kohlfliege

(CC) Wikipedia Aka

Die kleine Kohlfliege (Delia radicum) ist ein Schädling, der in der Regel im Frühling und Sommer auftritt und Kohlgewächse wie Kohl, Brokkoli und Blumenkohl befällt und nicht mit der weißen Fliege zu verwechseln ist.

Die Larven der Kohlfliege fressen an den Wurzeln der Pflanzen und können erheblichen Schaden anrichten, indem sie das Wachstum hemmen oder die Pflanzen sogar absterben lassen.

Die Kohlfliege durchläuft während ihres Lebenszyklus verschiedene Entwicklungsstadien. Die adulten Fliegen schlüpfen im Frühjahr aus den Puppen, die sich im Boden befinden. Die Weibchen legen dann ihre Eier in die Nähe von Kohlpflanzen ab.

Aus den Eiern schlüpfen die Larven, die sich von den Wurzeln der Pflanzen ernähren und sich innerhalb von 2-4 Wochen verpuppen. Aus den Puppen schlüpfen dann im Sommer wieder adulten Fliegen, die erneut Eier legen und den Zyklus von vorne beginnen.

Um der Kohlfliege vorzubeugen, sollten Kohlgewächse an einem sonnigen und windigen Standort gepflanzt werden, um die Fliegen fernzuhalten. Auch das Abdecken der Pflanzen mit einem feinmaschigen Netz oder Vlies kann helfen, um die Eiablage der Fliegen zu verhindern.

Es ist auch empfehlenswert, die Kohlpflanzen mit Kompost oder organischen Düngemitteln zu düngen, da dies die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen stärkt.

Wenn die Kohlfliege bereits aufgetreten ist, können Insektizide helfen, die Larven zu bekämpfen. Eine biologische Alternative sind Nematoden, die sich von den Larven der Kohlfliege ernähren und so deren Population reduzieren können. Es ist jedoch wichtig, die Anwendung von Insektiziden oder Nematoden sorgfältig und gemäß den Anweisungen des Herstellers durchzuführen, um eine Überdosierung zu vermeiden und die Umwelt nicht zu belasten.



Ein Kohlkragen kann ebenfalls helfen, die Kohlfliege von den Kohlpflanzen fernzuhalten, indem er die Fliegen daran hindert, ihre Eier in der Nähe der Pflanzen abzulegen. Der Kohlkragen wird um den Stiel der Pflanze herum angebracht, um den Boden um die Pflanze abzudecken. Dazu schneiden Sie sich einfach dicken Fils selbst zurecht und legen ihn um die Pflanze.

Tagetes (Studentenblumen) sind bekannt dafür, dass sie einige Schädlinge abwehren können, einschließlich der Kohlfliege. Es wird vermutet, dass die Pflanze durch die Ausschüttung von bestimmten Chemikalien im Boden die Larven der Kohlfliege fernhalten kann. Es ist jedoch unklar, wie effektiv Tagetes allein als Abschreckungsmittel gegen die Kohlfliege ist.

Tomatenblätter haben keine nachgewiesene Wirkung gegen die Kohlfliege. Es gibt jedoch einige Anhaltspunkte dafür, dass Tomatenblätter und Tomatenstängel Insekten wie Blattläuse und Weiße Fliegen fernhalten können.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass ein Kohlkragen und Tagetes als ergänzende Maßnahmen bei der Bekämpfung der Kohlfliege eingesetzt werden können. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass sie allein nicht ausreichen, um eine Kohlfliegenpopulation vollständig zu kontrollieren.

Es empfiehlt sich, eine integrierte Schädlingsbekämpfungsstrategie anzuwenden, die verschiedene Maßnahmen kombiniert, um die Kohlfliege zu bekämpfen und eine erneute Infektion zu vermeiden.

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Ölkäfer

Ein Ölkäfer ist eine Art von Käfer, die zur Familie der Blisterkäfer (Meloidae) gehört. Diese Käfer sind bekannt für ihre Fähigkeit, beim Handling oder Berührung eine giftige Flüssigkeit abzusondern, die Cantharidin genannt wird.

Cantharidin ist eine sehr potente Giftstoff, der bei Säugetieren Haut- und Schleimhautschäden verursachen kann, sowie auch schwere innere Schäden bei einer hohen Dosis.

Die Giftigkeit von Ölkäfern variiert zwischen den Arten und auch zwischen den verschiedenen Entwicklungsstadien eines Käfers. Die Larven sind oft giftiger als die erwachsenen Käfer, da sie eine höhere Konzentration an Cantharidin enthalten.

Es ist wichtig, Ölkäfer nicht zu berühren oder zu fangen, da das Gift beim Kontakt mit der Haut oder Schleimhäuten zu Reizungen oder Verätzungen führen kann. Beim Verschlucken von Ölkäfern oder deren Larven kann es zu ernsthaften Gesundheitsproblemen bis hin zu lebensbedrohlichen Vergiftungen kommen.

Ölkäfer werden oft in der Natur gefunden und können in vielen verschiedenen Formen und Größen vorkommen. Einige Arten können mehrere Zentimeter lang werden, während andere sehr klein sind.

Die Larven der Ölkäfer ernähren sich von Eiern von Bienen, Wespen und anderen Insekten, während die erwachsenen Käfer oft Blütenpollen als Nahrung bevorzugen. Obwohl sie für Menschen gefährlich sein können, spielen sie in der Natur eine wichtige Rolle als Teil des Ökosystems.

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