In einem deutschen Kleingarten lassen sich zahlreiche Kräuter und Gewürzpflanzen anbauen, die sowohl frisch als auch getrocknet in der Küche verwendet werden. Dabei sind Kräuter oft die grünen, blattartigen Teile der Pflanzen, während Gewürze meist getrocknete Samen, Rinden, Wurzeln oder Früchte sind.
Im Folgenden liste ich sowohl Kräuter als auch Gewürze getrennt auf, einschließlich ihrer Anbaumethoden, Pflege, Erntezeiten und kulinarischen Verwendungen.
Kräuter für den Anbau im deutschen Kleingarten
1. Petersilie (Petroselinum crispum)
Anbau: Petersilie wächst am besten an einem halbschattigen Ort mit lockerem, feuchtem Boden. Die Aussaat erfolgt im Frühjahr.
Pflege: Regelmäßig gießen, jedoch Staunässe vermeiden. Petersilie keimt langsam.
Ernte: Nach etwa 10 Wochen können die äußeren Blätter geerntet werden.
Geschmack: Frisch, leicht würzig und mild.
Verwendung: Suppen, Salate, Kartoffelgerichte, Saucen.
2. Schnittlauch (Allium schoenoprasum)
Anbau: Sonnige bis halbschattige Plätze und gut durchlässiger Boden sind ideal. Schnittlauch kann im Frühjahr gesät oder als Staude gepflanzt werden.
Pflege: Regelmäßig gießen, vor Staunässe schützen.
Ernte: Fortlaufend ernten, wenn die Halme etwa 10 cm lang sind.
Geschmack: Mild zwiebelartig und frisch.
Verwendung: Kartoffelsalat, Eiergerichte, Quark, Dips.
3. Basilikum (Ocimum basilicum)
Anbau: Basilikum benötigt viel Sonne und einen gut durchlässigen, humusreichen Boden. Aussaat nach den Eisheiligen.
Pflege: Regelmäßiges Gießen ohne Staunässe. Basilikum ist frostempfindlich.
Ernte: Fortlaufend ernten, sobald die Blätter entwickelt sind.
Geschmack: Süßlich, würzig mit einem Hauch von Anis.
Verwendung: Pesto, Tomatengerichte, Pizza, Salate.
4. Thymian (Thymus vulgaris)
Anbau: Sonniger Standort und durchlässiger Boden. Am besten auf trockenen, sandigen Böden.
Pflege: Kaum Pflege nötig, gelegentlich wässern. Thymian ist winterhart.
Ernte: Die Blätter können vor der Blüte geerntet werden, da sie dann am aromatischsten sind.
Geschmack: Würzig, leicht herb.
Verwendung: Fleischgerichte, Eintöpfe, Kartoffeln, mediterrane Gerichte.
5. Rosmarin (Rosmarinus officinalis)
Anbau: Rosmarin liebt warme, sonnige Plätze und gut durchlässige Böden. In kalten Wintern Schutz bieten.
Pflege: Trockenresistent, nur bei Trockenheit gießen.
Ernte: Ganzjährig, junge Triebe bevorzugt ernten.
Geschmack: Kräftig, harzig, leicht bitter.
Verwendung: Grillfleisch, Ofenkartoffeln, Fischgerichte.
6. Oregano (Origanum vulgare)
Anbau: Sonnige Standorte und trockener Boden sind optimal. Oregano ist mehrjährig.
Pflege: Regelmäßig ernten, um buschiges Wachstum zu fördern.
Ernte: Vor der Blüte, wenn der Geschmack am intensivsten ist.
Geschmack: Intensiv würzig und leicht herb.
Verwendung: Pizza, Pasta, Tomatensaucen, mediterrane Gerichte.
7. Majoran (Origanum majorana)
Anbau: Sonniger Standort und gut durchlässiger, humusreicher Boden. Majoran ist frostempfindlich.
Pflege: Regelmäßig gießen, aber Staunässe vermeiden.
Ernte: Ernte kurz vor der Blüte, da die Aromen dann am besten sind.
Geschmack: Warm, leicht süßlich und aromatisch.
Verwendung: Wurstgerichte, Kartoffeln, Suppen, Eintöpfe.
8. Beifuß (Artemisia vulgaris)
Anbau: Beifuß bevorzugt sonnige Standorte und trockene, eher magere Böden.
Pflege: Anspruchslos, verträgt trockene Bedingungen gut.
Ernte: Vor oder während der Blüte im Sommer ernten.
Geschmack: Bitter-würzig, leicht harzig.
Verwendung: Gänsebraten, fette Fleischgerichte, Wildgerichte.
Gewürze für den Anbau im deutschen Kleingarten
1. Senf (Brassica nigra und Brassica juncea)
Anbau: Senf wächst gut auf sonnigen Standorten mit gut durchlässigem Boden. Die Aussaat erfolgt im Frühjahr direkt ins Freiland.
Pflege: Regelmäßiges Gießen, besonders in der Keimphase.
Ernte: Die Samen werden geerntet, sobald die Samenschoten trocken und bräunlich sind (Spätsommer).
Geschmack: Scharf und würzig, schwarzer Senf ist intensiver als gelber.
Verwendung: Senfpaste, Marinaden, Einmachen, Wurstwaren.
2. Kümmel (Carum carvi)
Anbau: Kümmel ist zweijährig und benötigt sonnige Standorte und lockere Böden.
Pflege: Regelmäßiges Gießen, aber Staunässe vermeiden.
Ernte: Die Samen werden im zweiten Jahr geerntet, wenn sie trocken und bräunlich sind.
Geschmack: Würzig, leicht bitter mit Anisnote.
Verwendung: Brot, Kohlgerichte, Schweinebraten, Kartoffeln.
3. Fenchel (Foeniculum vulgare)
Anbau: Fenchel liebt sonnige, gut durchlässige Böden und wird im Frühjahr ausgesät.
Pflege: Regelmäßiges Gießen, besonders bei Trockenheit.
Ernte: Samen ernten, wenn sie bräunlich und trocken sind (Spätsommer/Herbst).
Geschmack: Süßlich, leicht anisähnlich.
Verwendung: Brot, Fischgerichte, Tee, Gemüsegerichte.
4. Dillsamen (Anethum graveolens)
Anbau: Dill bevorzugt sonnige Standorte mit lockerem Boden. Direktaussaat im Frühjahr.
Pflege: Regelmäßiges Gießen, Schneckenschutz.
Ernte: Samen ernten, wenn die Schoten trocken und braun sind.
Geschmack: Süßlich, würzig mit einem Anis-Fenchel-Aroma.
Verwendung: Essiggurken, Marinaden, Saucen, Fischgerichte.
5. Koriandersamen (Coriandrum sativum)
Anbau: Koriander bevorzugt sonnige Plätze und gut durchlässigen Boden. Aussaat im Frühjahr.
Pflege: Regelmäßiges Gießen, besonders während des Wachstums.
Ernte: Samen ernten, wenn sie braun und trocken sind (Spätsommer).
Geschmack: Würzig, leicht zitronig.
Verwendung: Brot, Currys, Gewürzmischungen, Fleischgerichte.
6. Anis (Pimpinella anisum)
Anbau: Anis gedeiht am besten an warmen, sonnigen Standorten. Die Aussaat erfolgt im Frühjahr.
Pflege: Regelmäßiges Gießen, Staunässe vermeiden.
Ernte: Samen im Spätsommer ernten, wenn sie trocken und bräunlich sind.
Geschmack: Süßlich, lakritzartig.
Verwendung: Backwaren, Süßspeisen, Tee, Liköre.
Fazit:
In deutschen Kleingärten können sowohl Kräuter als auch Gewürze erfolgreich angebaut werden. Kräuter wie Thymian, Basilikum und Petersilie sind ideale Begleiter für frische Gerichte, während Gewürze wie Senf, Kümmel und Dillsamen für die Verfeinerung von Eintöpfen, Brot oder Marinaden sorgen. Der richtige Standort und die Pflege sind entscheidend, um reiche Ernten und intensiven Geschmack zu erzielen.