Die Kurkuma oder Kurkume (Curcuma longa), auch Gelber Ingwer, Safranwurz(el), Gelbwurz(el), Gilbwurz(el) oder Curcuma genannt, ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Ingwergewächse (Zingiberaceae). Sie stammt aus Südasien und wird in den Tropen kultiviert.
Das Rhizom ähnelt stark dem des Ingwers, ist jedoch intensiv gelb; das geschälte Rhizom wird frisch und getrocknet als Gewürz und Farbstoff verwendet.
Es sind bis zu fünf Prozent typische ätherische Öle sowie bis zu drei Prozent des gelbfärbenden Curcumins bzw. dessen Derivate enthalten. Das Rhizom wirkt verdauungsanregend.
Kurkuma ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von bis zu einem Meter erreicht. Es werden stark verzweigte, gelbe bis orange, zylindrische, aromatische Rhizome als Überdauerungsorgane ausgebildet, die an den Enden Knollen entwickeln.
Das Rhizom ähnelt stark dem des Ingwers, ist jedoch intensiv gelb. Es sind bis zu fünf Prozent typische ätherische Öle sowie bis zu drei Prozent des für die gelbe Färbung verantwortlichen Curcumins bzw. dessen Derivate (Curcuminoide) enthalten. Die wichtigsten chemischen Komponenten sind neben Curcumin (60 %), Demethoxycurcumin (25 %) und Bisdemethoxycurcumin (15 %). Das ätherische Öl besteht zu 60 % aus Sesquiterpenen, wie Turmeron (bis 30 %), ar-Turmeron (bis 25 %), Atlanton und Zingiberen (bis 25 %) und Monoterpenen (Cymen, 1,8-Cineol, Phellandren, Sabinen, Borneol und andere).
Anbau im Kleingarten – Sinn oder Unsinn?
Ja, Kurkuma kann in deutschen Kleingärten angebaut werden, allerdings nur unter kontrollierten Bedingungen, wie in einem Gewächshaus oder in Töpfen in einem warmen Raum. Es erfordert eine gewisse Sorgfalt und Pflege, kann jedoch für gartenbegeisterte Personen eine interessante Bereicherung sein.
- Sinn: Kurkuma kann in einem geeigneten Umfeld (Gewächshaus) erfolgreich kultiviert werden, und die gesundheitlichen Vorteile sowie die Verwendung in der Küche machen den Anbau interessant.
- Unsinn: Der Anbau im Freiland ohne Schutz ist in den meisten deutschen Klimazonen nicht praktikabel, und die Aufzucht kann viel Aufwand erfordern. Für Hobbygärtner, die Platz und Ressourcen haben, kann es jedoch eine lohnende Herausforderung sein.
In China liegt die Blütezeit meist im August. Endständig auf dem Scheinstamm sitzt der 12 bis 20 Zentimeter lange Blütenstandsschaft, über diesem steht der zylindrische, ährige Blütenstand, der viele Blüten enthält. Er ist 12 bis 18 Zentimeter hoch und sein Durchmesser reicht von 4 bis 9 Zentimetern. Die Tragblätter, über denen die Blüten stehen, sind hellgrün, von 3 bis 5 Zentimetern Länge, eiförmig bis länglich und mit stumpfem oberen Ende.
Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und dreizählig. Die drei 0,8 bis 1,2 Zentimeter langen Kelchblätter sind verwachsen, weiß, flaumig behaart und die drei Kelchzähne ungleich. Die drei hellgelben Kronblätter sind zu einer bis zu 3 Zentimeter langen Kronröhre verwachsen. Die drei Kronlappen von 1 bis 1,5 Zentimeter Länge sind dreieckig mit stachelspitzigem oberen Ende; der mittlere Kronlappen ist größer als die beiden seitlichen. Nur das mittlere Staubblatt des inneren Kreises ist fertil.
Frisch hat der Wurzelstock einen harzigen, leicht brennenden Geschmack, getrocknet schmeckt er mildwürzig und erdig-bitter. Er wird vor allem gemahlen wegen seiner Färbekraft verwendet, beispielsweise als Bestandteil von Gewürzmischungen wie Currypulver. Kurkuma ist wesentlich preiswerter als der ebenfalls stark gelbfärbende Safran. In Indien ist die Verwendung von Currypulver seit 4000 Jahren belegt. Susanne S. Renner geht davon aus, dass Kurkuma bereits vor 10.000 Jahren genutzt wurde, „als die Menschen im Ganges-Delta mit der Landwirtschaft und Nutzung von Pflanzen begonnen haben“.
Kurkuma galt als heilig und gehörte bereits damals zu den wichtigsten Gewürzen.
In der traditionellen indischen Heilkunst Ayurveda wird es zu den „heißen“ Gewürzen gerechnet, denen eine reinigende und energiespendende Wirkung zugesprochen wird. Indien ist das weltgrößte Anbauland und verbraucht rund 80 % der Welternte. Während in Indien meistens getrocknetes Kurkuma verwendet wird, ist in Südostasien, beispielsweise in der thailändischen Küche, die Verwendung der frischen, geriebenen Knolle verbreitet. In der westlichen Küche spielt Kurkuma eine untergeordnete Rolle als Bestandteil von Currypulver, als billiger Safranersatz oder als Farbstoff in der Lebensmittelindustrie, etwa für Senf, Teigwaren oder Kurkuma-Reis.
Kurkuma sollte dunkel und nicht zu lange gelagert werden, da die Farbe bei Licht schnell verblasst und es an Aroma verliert.
In Anzeigen oder Ratgebern wird eine Wirkung gegen verschiedenste Krankheiten (Diabetes, Arthrose, Krebs) beworben. Da aber hierfür aussagekräftige Studien fehlen, sind in der EU keine gesundheitsbezogenen Werbeaussagen für kurkumahaltige Nahrungsergänzungsmittel zugelassen.
In Deutschland wurde die Droge Gelbwurzel als Rhizoma Curcumae 1930 im Ergänzungsband 5 (Erg.-B. 5) zum DAB als pflanzliches Arzneimittel aufgenommen. In der überarbeiteten Ausgabe 10 des DAB (mit den neuen lateinischen Drogenbezeichnungen) ist sie als Rhizoma Curcumae Longae gelistet. Der ebenfalls zur Gattung Curcuma gehörende Javanische Gelbwurz (Curcuma xanthorrhiza Roxb.) ist seit 1978 im DAB 8 enthalten.
Entscheidend für die Wirkung soll gemäß dem Deutschen Grünen Kreuz eine exakte und ausreichend hohe Dosierung sein.
Außer als Gewürz und zum Färben von Speisen fand Kurkuma bis ins 20. Jahrhundert zum Färben von Papier, Firnissen und Salben beschränkte Anwendung. Die traditionellen Stoffe Timors (Tais) werden mit Kurkuma gefärbt. Je nach Verwendung entstehen so gelbe bis tief orange Farbtöne.[17] Mit Curcumin gelb gefärbtes Papier (Kurkumapapier) diente in der Chemie als Indikatorpapier auf Alkalien, von denen es in Braunrot umgefärbt wird (Umschlagspunkt bei pH = 8,6). Der Kurkumafarbstoff Curcumin wird als Reagenz zum Nachweis von Bor in Form von Borsäure verwendet, mit der es in saurer Lösung den roten Farbstoff Rosocyanin liefert.
Der lange haltbare, creme- bis rosafarbene Blütenstand der Kurkumapflanze wird als Schnittblume verwendet.
Da Kurkuma relativ billig ist, wird es häufig zum Strecken von Safran verwendet. Die obige Reaktion mit Alkalien wie Natronlauge wird dabei zur Überprüfung der Ware genutzt.