Es gibt zahlreiche Mythen und Hausmittel zur Bekämpfung oder Vertreibung von Maulwürfen, Ratten und Wühlmäusen. Viele dieser Methoden basieren auf Tradition, Halbwissen oder Aberglauben und sind entweder ineffektiv oder können in manchen Fällen sogar schädlich sein. Hier sind einige der häufigsten Mythen im Detail:
Maulwürfe
Maulwürfe stehen in Deutschland unter Naturschutz, weshalb sie nicht getötet, sondern nur vertrieben werden dürfen. Dennoch kursieren zahlreiche Mythen:
- Buttermilch oder saure Milch in die Gänge schütten
- Mythos: Der Geruch soll Maulwürfe vertreiben.
- Realität: Maulwürfe reagieren zwar empfindlich auf Gerüche, doch diese Methode ist in der Regel nicht nachhaltig und könnte den Boden schädigen.
- Aufstellen von Windrädern oder Flaschen im Boden
- Mythos: Die Vibrationen und Geräusche sollen Maulwürfe abschrecken.
- Realität: Manche Maulwürfe reagieren anfangs, gewöhnen sich aber schnell daran. Der Erfolg ist oft zufällig.
- Vergraben von Knoblauch oder menschlichem Haar
- Mythos: Der Geruch soll Maulwürfe fernhalten.
- Realität: Auch hier gibt es keine wissenschaftliche Bestätigung für eine langfristige Wirksamkeit.
- Töten mit Karbid oder anderen Gasen
- Mythos: Die chemische Reaktion soll Maulwürfe töten oder vertreiben.
- Realität: Dies ist illegal und gefährlich, da die Chemikalien auch den Boden und Grundwasser schädigen können.
Ratten sind intelligente Tiere und sehr anpassungsfähig, was sie schwer zu bekämpfen macht. Viele Mythen sind nicht nur wirkungslos, sondern fördern sogar die Ausbreitung:
- Essensreste oder Backpulver auslegen
- Mythos: Backpulver soll im Magen der Ratten aufquellen und sie töten.
- Realität: Ratten meiden oft unbekannte Nahrung, und diese Methode zeigt keine signifikante Wirksamkeit.
- Ultraschallgeräte
- Mythos: Diese Geräte sollen Ratten durch hohe Töne vertreiben.
- Realität: Die Tiere gewöhnen sich schnell an die Geräusche, sodass die Wirkung nachlässt.
- Katzen oder Hunde allein reichen zur Kontrolle aus
- Mythos: Haustiere vertreiben automatisch alle Ratten.
- Realität: Zwar können Katzen und Hunde Ratten fangen, aber sie sind keine zuverlässige Lösung für größere Populationen.
- Giftköder sind die einzige Lösung
- Mythos: Chemische Gifte sind die effektivste Methode.
- Realität: Diese Mittel müssen verantwortungsvoll eingesetzt werden, da sie auch andere Tiere gefährden können. Außerdem können resistente Rattenpopulationen entstehen.
Auch bei der Bekämpfung von Wühlmäusen gibt es zahlreiche zweifelhafte Methoden:
- Wühlmausschreck-Geräte
- Mythos: Batteriebetriebene Geräte, die Vibrationen oder Geräusche aussenden, sollen Wühlmäuse vertreiben.
- Realität: Wie beim Maulwurf funktioniert dies meist nur kurzfristig, da sich die Tiere schnell anpassen.
- Kippen oder Jauche in die Gänge
- Mythos: Der starke Geruch soll die Tiere fernhalten.
- Realität: Dies ist umweltschädlich und oft wirkungslos, da Wühlmäuse in der Lage sind, neue Gänge zu graben.
- Lebendfallen sind immer effektiv
- Mythos: Lebendfallen sind eine humane Lösung für Wühlmäuse.
- Realität: Sie funktionieren nur bei kleinem Befall und erfordern Geduld. Werden die Tiere nicht weit genug entfernt ausgesetzt, kehren sie zurück.
- Pflanzen wie Kaiserkronen oder Knoblauch pflanzen
- Mythos: Der Geruch dieser Pflanzen schreckt Wühlmäuse ab.
- Realität: Die Wirkung ist minimal und verhindert keinen Befall.
Generelle Probleme mit diesen Mythen
- Gefährdung der Umwelt
Viele Mittel, wie Chemikalien oder starke Geruchsstoffe, können den Boden und das Grundwasser belasten. - Gefährdung anderer Tiere
Besonders bei Giften besteht die Gefahr, dass auch Haustiere oder nützliche Wildtiere Schaden nehmen. - Fehlende Nachhaltigkeit
Die meisten Methoden sind kurzfristig wirksam oder basieren auf Zufall, ohne die Wurzel des Problems zu lösen.
Effektive Ansätze
- Maulwürfe: Einsatz von legalen Vergrämungsmethoden wie stark riechenden Vergrämungsmitteln (auf pflanzlicher Basis) oder das Anlegen eines engmaschigen Gitters bei Neuanlagen.
- Ratten: Hygiene verbessern, Nahrungsquellen und Schlupfwinkel beseitigen, sowie fachgerechte Bekämpfung durch Experten.
- Wühlmäuse: Kombination aus Fallen, natürlichen Feinden (z. B. Eulen, Greifvögel) und präventiven Maßnahmen wie Pflanzenschutznetzen.
Zusammenfassend sind viele Mythen wenig hilfreich oder sogar kontraproduktiv. Fachliche Beratung und umweltfreundliche Ansätze sind oft der bessere Weg.
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