Das Scharbockskraut (Ficaria verna, Syn.: Ranunculus ficaria L.), auch Feigwurz oder Frühlings-Scharbockskraut genannt, ist eine Pflanzenart in der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae).
Es ist ein Frühjahrsblüher. Sein deutscher Trivialname leitet sich von Scharbock (Skorbut) ab, da seine Vitamin-C-haltigen Blätter gegen diese Mangelerscheinung eingenommen wurden.
In der deutschsprachigen Schweiz nennt man die Pflanzen auch Glitzerli, weil die Blüte, im Gegensatz zum normalen Scharfen Hahnenfuß, glitzert, wie lackiert.
Das Scharbockskraut ist eine frühjahrsgrüne, ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 10 bis 20 cm erreicht. Es werden jährlich neu etwa 1 bis 2 cm lange, feigwarzen-ähnliche Wurzelknollen als Stärkespeicher gebildet. Die Erneuerungsknospen bilden sich an dem dicht unter der Oberfläche liegenden Rhizom. Der niederliegende bis aufsteigende, hohle Stängel ist kahl.
Vegetative Vermehrung erfolgt durch die Bulbillen, die im Mai abfallen, an der Erdoberfläche überwintern und im Frühjahr wieder auskeimen. Als Ausbreitungsmechanismen gelten für sie: Selbstausbreitung sowie Schwimm-, Ameisen- und Speicherausbreitung.
Wenn man die jungen Blätter erntet, bevor die Blüten kommen, kann man sie als kleine Beigabe zu Salaten oder Quark nehmen. Sie bereichern das Essen mit einem „herben, etwas scharfen Geschmack“. Nur vor der Blütezeit scheinen sie so wenig Protoanemonin zu enthalten, dass sie in mäßigen Mengen unbedenklich genossen werden können.
Scharbockskraut gehörte früher zum Reiseproviant auf Seereisen und wurde von Seefahrern gegessen, die meist kein frisches Gemüse und Obst zur Verfügung hatten. Scharbockskraut enthält sehr viel Vitamin C und verhinderte dadurch Skorbut, eine Vitamin-C-Mangelkrankheit, die Seefahrer früher auf ihren langen Reisen bedrohte. Der Name Scharbockskraut leitet sich von Scharbock ab, eine alte Bezeichnung für Skorbut.