Die Süßdolde,
auch Myrrhenkerbel genannt (Myrrhis odorata) ist die einzige Pflanzenart der monotypischen Pflanzengattung Myrrhis innerhalb der Familie der Doldenblütler (Apiaceae).
Die Süßdolde ist eine ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 60 bis 200 Zentimetern. Die Pflanzenteile duften stark nach Anis. Der Stängel ist im oberen Bereich verzweigt. Die Knoten (Nodien) und die Blattscheiden sind zottig behaart.
Die Süßdolde steigt im Gebirge bis in Höhenlagen von etwa 1900 Metern.
Sie kommt meist in Fettwiesen, Weiden, Grasgärten, in Hochstaudenfluren, an Waldrändern, auch in Auenwäldern vor. Sie gedeiht am besten auf kalkhaltigen Untergrund.
Die Blätter sind essbar; sie können vom frühen Frühjahr bis in den Herbst geerntet werden. Die Samen werden als Gewürz verwendet; sie werden im Herbst geerntet, wenn sie hart geworden sind.
Alle Teile der Süßdolde haben einen anisähnlichen, süßen Geschmack. Salate, Saucen und Fischgerichte kann man mit den Blättern würzen. Mit den Früchten werden Kohlgerichte und Gebäck verfeinert. Setzt man die Früchte saurem Kompott zu, kann man die Zuckerzugabe deutlich reduzieren. (Wichtig für Diabetiker) Aus den Wurzeln kann Gemüse zubereitet werden. Die gekochten Wurzeln sind fein geschnitten, mit einer Essig/Öl-Marinade ein geschmackvoller Salat. Die Süßdolde ist Bestandteil des Chartreuse und verschiedener Liköre.
Als Heilkraut wird sie in der Volksheilkunde als Blutreinigungsmittel verwendet, weiter auch gegen Husten und Magenschwäche.