Das Taubenkropf-Leimkraut (Silene vulgaris), auch Gewöhnliches Leimkraut, Aufgeblasenes Leimkraut, Klatschnelke, Blasen-Leimkraut oder Knirrkohl genannt, ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae).
Obwohl diese Wiesenpflanze zur Gattung der Leimkräuter zählt, ist sie nicht klebrig.
Vom Namen Taubenkropf-Leimkraut her kann diese Art leicht mit dem Taubenkropf oder Hühnerbiss (Cucubalus baccifer) verwechselt werden, der auch eine ähnliche Blütenform aufweist.
Das Taubenkropf-Leimkraut ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von meist 20 bis 50 (15 bis 60) Zentimetern erreicht. Die Wurzeln können bis in eine Tiefe von 1 Meter eindringen. Jedes Pflanzenexemplar besitzt einige wenige oder nur einen einzelnen aufsteigenden oder aufrechten Stängel, der im oberen Bereich verzweigt ist. Die oberirdischen Pflanzenteile sind kahl und nicht klebrig drüsig.
Beim Taubenkropf-Leimkraut handelt es sich um einen Chamaephyten oder Hemikryptophyten. Eine vegetative Vermehrung kann durch Verzweigung ihrer Wurzeln und durch Ableger erfolgen.
Die Bestäubung findet entweder durch Bienen und Schmetterlinge statt (Insektenbestäubung), oder die zwittrigen Blüten bestäuben sich selbst (Selbstbestäubung).
Obwohl die Blüten den ganzen Tag geöffnet sind, verströmen sie nur in den Nachtstunden einen kleeartigen Duft, um Insekten anzulocken. An den Nektar, tief in ihrem Kelch, kommen nur langrüsselige Bienen und Nachtfalter. Hummeln umgehen diese Hürde, indem sie ein Loch in den Kelch beißen, um an den Nektar zu gelangen („Blüteneinbruch“); dabei wird die Blüte aber nicht bestäubt. Die Ausbreitung der Samen wird durch Selbst- und Windausbreitung bewirkt.
Taubenkropf-Leimkraut als tiefwurzelnde, anspruchslose Staude ist eine ideale Pflanze für Stein- und Wildgärten. Da sie den ganzen Sommer blüht, kann sie an geeigneter Stelle als Blickfang dienen. Sie gedeiht dabei am besten in trocknen, sonnigen, kalkhaltigen Bereichen. Dort benötigt die weitgehend winterharte Pflanze weder Dünger noch muss sie bewässert werden. Als langblühende Pflanze in Wildgärten ist sie eine wertvolle Futterquelle für Nachtfalter. Früher wurde aus den Wurzeln Seifenlauge gekocht.