Nützlinge

Buchsbaum-Probleme mit Algenkalk in den Griff bekommen?

Viele Gartenbesitzer kennen das Problem: Pilzkrankheiten wie das Buchsbaum-Triebsterben (Cylindrocladium buxicola) können Buchsbäume innerhalb kurzer Zeit stark schädigen. Auch der Buchsbaumzünsler stellt eine ernsthafte Bedrohung dar. Oft scheint die einzige Lösung, befallene Pflanzen zu entfernen. Doch es gibt alternative Methoden, um Buchsbäume zu schützen und ihre Gesundheit zu fördern.

Ein neuer Ansatz zur Rettung des Buchsbaums

Vor einigen Jahren waren viele Buchsbaumhecken stark geschädigt. Pilzbefall führte zu massiver Entlaubung, besonders nach feuchten und warmen Witterungsperioden. Zahlreiche Maßnahmen wurden ausprobiert – darunter verschiedene Düngemittel und Urgesteinsmehl –, jedoch mit nur begrenztem Erfolg.

Schließlich kam der Hinweis auf eine einfache Lösung: Algenkalk. Die Methode bestand darin, die Pflanzen regelmäßig mit Algenkalk in Pulverform zu bestäuben. Bereits nach wenigen Monaten zeigte sich eine deutliche Besserung. Die Pflanzen trieben neu aus, und der Pilz konnte sich nicht weiter ausbreiten. Langfristig erwies sich die Behandlung als wirkungsvoll, und die betroffenen Buchsbäume erholten sich sichtbar.

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Vorbeugung und langfristiger Schutz

In den darauffolgenden Jahren wurde Algenkalk gezielt eingesetzt – insbesondere im Frühjahr, bevor Pilzkrankheiten auftreten konnten. Nach Regen wurde der Kalk in das Innere der Pflanzen eingewaschen, wo er offenbar einen Schutzfilm bildete. Der Pilzbefall beschränkte sich auf kleine, oberflächliche Flecken und drang nicht weiter in das Gehölz ein.

Zudem fiel auf, dass die behandelten Pflanzen nicht nur widerstandsfähiger gegenüber Pilzkrankheiten waren, sondern auch der Buchsbaumzünsler weniger Schaden anrichtete. Eier und Raupen wurden zwar entdeckt, entwickelten sich aber nur in geringem Maße weiter. Möglicherweise verhinderte der feine Kalkfilm auf den Blättern das Wachstum der Schädlinge.

Weitere Tipps zur Buchsbaum-Pflege

Neben der Algenkalk-Behandlung gibt es weitere Maßnahmen, die helfen können, den Buchsbaum gesund zu halten:

  • Richtiger Schnittzeitpunkt: Um einen Befall mit dem Pilz Volutella buxi zu vermeiden, sollte der Schnitt nicht im Sommer, sondern zwischen Januar und März erfolgen. So wird das Risiko einer Infektion über die Schnittstellen deutlich reduziert.
  • Regelmäßige Kontrolle: Das rechtzeitige Erkennen von Schadstellen und deren gezielte Behandlung können die Ausbreitung von Krankheiten eindämmen.
  • Gute Standortwahl: Buchsbäume profitieren von einer luftigen Pflanzung, die nach Regen schnell abtrocknet, um Pilzbefall vorzubeugen.

Fazit

Die Erfahrungen zeigen, dass Algenkalk eine effektive Möglichkeit sein kann, um Pilzkrankheiten und Schädlinge beim Buchsbaum einzudämmen. Zwar erfordert diese Methode etwas Geduld, doch langfristig kann sie eine gesunde und kräftige Buchsbaumhecke fördern. Gartenliebhaber, die mit Problemen wie Cylindrocladium oder dem Buchsbaumzünsler kämpfen, könnten mit dieser natürlichen Maßnahme eine sinnvolle Alternative zu chemischen Pflanzenschutzmitteln finden.

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Der Tee aus dem eigenen Garten?

In einem deutschen Kleingarten finden sich oft viele Kräuter, die sich hervorragend für die Zubereitung von schmackhaften und gesunden Tees eignen. Hier ist eine Übersicht über typische Kräuter und ihre Eigenschaften:

  1. Klassische Kräuter für Tee
  • Pfefferminze
    Geschmack: Frisch, leicht scharf
    Wirkung: Erfrischend, verdauungsfördernd, krampflösend
  • Melisse (Zitronenmelisse)
    Geschmack: Mild, zitronig
    Wirkung: Beruhigend, schlaffördernd, magenfreundlich
  • Kamille
    Geschmack: Mild-blumig
    Wirkung: Entzündungshemmend, beruhigend, magenberuhigend
  • Salbei
    Geschmack: Würzig, leicht bitter
    Wirkung: Antibakteriell, schweißhemmend, bei Halsbeschwerden
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  1. Kräuter mit fruchtigen Noten
  • Zitronenverbene
    Geschmack: Intensiv zitronig
    Wirkung: Erfrischend, stimmungsaufhellend
  • Johanniskraut (in Maßen)
    Geschmack: Leicht herb
    Wirkung: Stimmungsaufhellend, beruhigend
  • Himbeerblätter
    Geschmack: Mild, leicht süßlich
    Wirkung: Unterstützt Frauenbeschwerden, magenberuhigend
  • Brombeerblätter
    Geschmack: Erdige, sanfte Note
    Wirkung: Entzündungshemmend, beruhigend
  1. Kräuter mit besonderen Aromen
  • Rosmarin
    Geschmack: Harzig-würzig
    Wirkung: Kreislaufanregend, konzentrationsfördernd
  • Thymian
    Geschmack: Würzig, leicht scharf
    Wirkung: Antibakteriell, schleimlösend
  • Lavendel
    Geschmack: Blumig, leicht bitter
    Wirkung: Beruhigend, schlaffördernd
  • Basilikum (z. B. Thai-Basilikum)
    Geschmack: Würzig, leicht süßlich
    Wirkung: Entzündungshemmend, entspannend
  1. Ungewöhnliche Kräuter aus dem Garten
  • Giersch
    Geschmack: Frisch, leicht petersilienartig
    Wirkung: Entwässernd, entgiftend
  • Brennnessel
    Geschmack: Erdige, leicht herbe Note
    Wirkung: Entwässernd, entschlackend
  • Löwenzahn
    Geschmack: Bitter, erdig
    Wirkung: Stoffwechselfördernd, leberunterstützend
  • Schafgarbe
    Geschmack: Blumig, leicht bitter
    Wirkung: Entzündungshemmend, verdauungsfördernd

Kombinationen für spannende Mischungen

  • Beruhigungstee: Melisse + Kamille + Lavendel
  • Erfrischungstee: Pfefferminze + Zitronenverbene + Himbeerblätter
  • Wohlfühltee: Salbei + Thymian + Rosmarin
  • Detox-Tee: Brennnessel + Löwenzahn + Giersch

Hinweise zur Zubereitung

  1. Ernte: Frisch geerntete Kräuter schmecken intensiver, können aber auch getrocknet werden, um haltbarer zu sein.
  2. Zubereitung: 1-2 Teelöffel (getrocknet) oder ein paar Blätter (frisch) mit 200 ml heißem Wasser (ca. 80-90 °C) übergießen und 5-10 Minuten ziehen lassen.
  3. Vorsicht: Einige Kräuter, wie Johanniskraut, sollten nicht in großen Mengen konsumiert werden, da sie Nebenwirkungen haben können (z. B. Lichtempfindlichkeit).

Viel Freude beim Experimentieren mit den Kräutern aus deinem Garten!

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Wofür ist Algenkalk?

Algenkalk ist ein vielseitiges Naturprodukt, das in vielen Bereichen des Kleingartens eingesetzt werden kann. Er verbessert die Bodenqualität, stärkt Pflanzen und hilft bei der Vorbeugung gegen Krankheiten und Schädlinge. Hier sind einige Situationen, in denen Algenkalk sinnvoll verwendet werden kann:

  1. Bodenverbesserung und pH-Wert-Regulierung
  • Sauren Boden ausgleichen: Viele Böden sind durch Regen und Pflanzenwachstum versauert. Algenkalk hilft, den pH-Wert zu stabilisieren und den Boden fruchtbarer zu machen. Besonders für Gemüsebeete und Rasenflächen ist das nützlich.
  • Nährstoffversorgung: Er liefert wertvolle Spurenelemente wie Magnesium und Calcium, die das Pflanzenwachstum unterstützen.
  1. Krankheitsvorbeugung bei Pflanzen
  • Pilzkrankheiten verhindern: Durch das Bestäuben von Blättern mit Algenkalk kann die Verbreitung von Pilzkrankheiten wie Mehltau, Rost oder Monilia an Obstbäumen eingedämmt werden.
  • Gemüse und Obst schützen: Besonders Tomaten, Gurken und Erdbeeren profitieren von einer gelegentlichen Algenkalk-Behandlung, da sie anfällig für Pilzkrankheiten sind.
  1. Schädlingsabwehr
  • Gegen Schnecken: Ein feiner Streukreis um Pflanzen kann Schnecken fernhalten, da der Kalk ihre empfindlichen Körper reizt.
  • Gegen Blattläuse und Raupen: Ein feiner Kalkbelag auf Blättern erschwert es einigen Insekten, sich festzusetzen und zu fressen.
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  1. Stärkung von Rasen und Beeten
  • Moos im Rasen reduzieren: Moos wächst bevorzugt in saurem Boden. Durch regelmäßige Gabe von Algenkalk kann der pH-Wert angehoben und das Mooswachstum gehemmt werden.
  • Wurzelgemüse kräftigen: Pflanzen wie Karotten, Radieschen oder Rote Bete profitieren von den Mineralstoffen und wachsen gesünder.
  1. Natürlicher Schutz für Obstbäume
  • Rindenpflege im Winter: Obstbäume können mit einem Kalkanstrich (aus Algenkalk und Wasser) vor Frostschäden und Schädlingen geschützt werden. Der Anstrich reflektiert Sonnenlicht und verhindert Risse in der Rinde.
  1. Vorbeugung gegen Kohlhernie bei Kreuzblütlern
  • Kohlarten schützen: Kohlhernie ist eine gefürchtete Bodenkrankheit bei Kohlpflanzen. Da sie in sauren Böden besonders gut gedeiht, hilft Algenkalk dabei, das Risiko einer Infektion zu verringern.

Anwendungshinweise

  • Nicht überdosieren: Zu viel Kalk kann den Boden übermäßig aufkalken und Nährstoffe wie Eisen blockieren. Eine Bodenanalyse kann helfen, die richtige Menge zu bestimmen.
  • Beste Jahreszeit: Idealerweise wird Algenkalk im zeitigen Frühjahr oder Herbst aufgebracht.

Fazit: Algenkalk ist ein wertvolles Hilfsmittel für viele Gartenbereiche. Er schützt vor Krankheiten, verbessert den Boden und stärkt Pflanzen auf natürliche Weise. Besonders im ökologischen Gartenbau kann er eine Alternative zu chemischen Mitteln sein.

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Geheimwürzmischung

Hirschgulasch

Beim Anbraten des Hirschgulasches gebt ein wenig Tomatenmark dazu und löscht ihn mit einem guten Rot- oder Portwein ab.
Den Salzbedarf und den eventuellen Geschmack von Pilzen durch getrocknete Pilze oder Pilzpulver bestimmt bitte selber.
Tipp: Ein wenig Zucker oder Honig macht den Gulasch sehr angenehm.

Mischung:

  • 2 g (ca. ½ TL) Wacholderbeeren, gemörsert/gemahlen – unterstreicht das typische Wildaroma.
  • 1 g (ca. ¼ TL) Piment, gemahlen – verleiht Tiefe und leichte Wärme.
  • 2 g (ca. ½ TL) Thymian – bringt eine feine Kräuternote.
  • 2 g (ca. ½ TL) Muskat – sorgt für eine warme, nussige Note.
  • 1 g (ca. ¼ TL) Zimt – eine subtile Süße, die hervorragend zu Wild passt.
  • 1 g (ca. ¼ TL) Nelken, gemahlen – für eine aromatische Schärfe.
  • 1 g (ca. ¼ TL) Pfeffer – für eine milde Schärfe.
  • 1 Lorbeerblatt, fein gemahlen – für eine herbe Note.
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Kompost für den Kleingarten?

Methoden, Mythen und Abkürzungen

Wie wird im Kleingarten Kompost hergestellt? Gibt es außer der klassischen Variante, leichtere und schnellere Möglichkeiten? Was darf und was darf nicht auf einen Komposthaufen? Wie funktioniert Flächenkompostierung?

Die Kompostierung im Kleingarten ist ein bewährtes Verfahren, um organische Abfälle in wertvollen Humus zu verwandeln, der den Boden nachhaltig verbessert. Es gibt verschiedene Methoden und Techniken, um den Kompostierungsprozess zu beschleunigen oder zu vereinfachen. Ich gehe auf die klassische Methode ein und beleuchte alternative, schnellere Ansätze, außerdem darauf, was kompostiert werden darf und was nicht, und erkläre die Flächenkompostierung.

  1. Klassische Kompostierung im Kleingarten

Der klassische Komposthaufen besteht aus einer Mischung von „grünem“ (stickstoffreichem) und „braunem“ (kohlenstoffreichem) Material:

  • Grünes Material: Küchenabfälle (Gemüse- und Obstschalen), frisches Gras, Teebeutel, Kaffeesatz.
  • Braunes Material: Laub, zerkleinerte Zweige, Stroh, Pappe und Zeitungspapier (unglänzend, unbedruckt).

Wichtig ist der Schichtaufbau: Man schichtet abwechselnd grünes und braunes Material, etwa 5–10 cm dick, um eine optimale Durchlüftung zu ermöglichen. Die Mikroorganismen und Kleinstlebewesen im Komposthaufen brauchen Sauerstoff, um organisches Material abzubauen. Ein gelegentliches Wenden (ca. alle 4–6 Wochen) beschleunigt den Prozess.

Dauer: Die klassische Kompostierung dauert in der Regel 6–12 Monate, je nach Pflege, Materialzusammensetzung und Jahreszeit.

  1. Schnellere Alternativen zur klassischen Kompostierung

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Kompostierungsprozess zu beschleunigen:

  • Thermokomposter: Ein geschlossener Komposter aus Kunststoff mit Lüftungsschlitzen hält die Wärme besser im Inneren. Durch die höhere Temperatur wird der Abbauprozess beschleunigt, und der Kompost kann oft schon nach 3–6 Monaten verwendet werden.
  • Kompostbeschleuniger: Diese Produkte enthalten Mikroorganismen und Stickstoff, die den Zersetzungsprozess ankurbeln. Sie können einfach über den Kompost gestreut werden, um die Verrottung zu fördern.
  • Wurmkompostierung (Vermikompostierung): Hier werden spezielle Kompostwürmer eingesetzt, die organisches Material schneller zersetzen als normale Mikroorganismen. Ein Wurmkomposter benötigt wenig Platz und eignet sich gut für kleinere Gärten oder sogar für den Balkon. Das Endprodukt, der sogenannte „Wurmhumus“, ist besonders nährstoffreich und innerhalb weniger Monate nutzbar.
  1. Was darf und was darf nicht auf den Komposthaufen?

Damit der Komposthaufen optimal funktioniert und die Umwelt nicht belastet wird, sollten nur bestimmte Materialien auf den Kompost:

Geeignet für den Kompost:

  • Küchenabfälle (Gemüse- und Obstschalen)
  • Kaffeefilter, Teebeutel (ohne Plastikanteile)
  • Eierschalen (zerkleinert)
  • Unkraut (ohne Samen)
  • Rasenschnitt (in dünnen Schichten, um Schimmel zu vermeiden)
  • Laub, Stroh, Holzspäne
  • Zerkleinerte Zweige, Papier (unglänzend, unbedruckt)

Nicht geeignet für den Kompost:

  • Fleisch, Fisch und Milchprodukte (ziehen Schädlinge an)
  • Kranke Pflanzen oder stark befallene Pflanzenreste
  • Zitrusschalen in großen Mengen (wegen Säure und Pestiziden)
  • Verrottungsresistente Materialien wie Glas, Plastik, Metall
  • Unkraut mit Samen oder Wurzelunkräuter (z.B. Giersch, Quecke)
  • Tierkot (aus hygienischen Gründen, besonders von Fleischfressern)

Diese Regeln sorgen dafür, dass der Kompost hygienisch bleibt und eine gute Qualität erreicht.

  1. Flächenkompostierung: Eine Alternative zur klassischen Methode

Flächenkompostierung ist eine Methode, bei der das organische Material direkt auf den Beeten verteilt und nicht in einem Komposthaufen gesammelt wird. Die Vorteile sind:

  • Zeitersparnis: Es entfällt das Sammeln und Wenden des Kompostmaterials.
  • Bodendeckung: Eine Schicht organischen Materials wirkt als Mulch und schützt den Boden vor Austrocknung und Erosion.
  • Nährstoffanreicherung: Das Material wird direkt dort abgebaut, wo es gebraucht wird, und fördert das Bodenleben unmittelbar an der Stelle.

Vorgehensweise: Grasschnitt, Laub oder zerkleinertes Pflanzenmaterial wird gleichmäßig auf der Oberfläche verteilt, etwa 5–10 cm dick. Für dickeres Material (z.B. Zweige) empfiehlt es sich, diese vor dem Verteilen zu zerkleinern. Flächenkompostierung funktioniert am besten in Beeten, die dauerhaft bepflanzt sind, wie beispielsweise unter Sträuchern oder in Staudenbeeten.

Zu beachten: Die Zersetzung auf der Fläche ist langsamer als in einem Komposthaufen und sollte regelmäßig nachgelegt werden. Einige Kleingartenordnungen erlauben Flächenkompostierung nicht, daher ist ein Blick auf die geltenden Regeln sinnvoll.

Fazit

Die klassische Methode der Kompostierung (auch mit Mehrkammersystem) ist bewährt, aber durchaus zeitintensiv. Thermokomposter, Heißrotten, Wurmkomposter und Flächenkompostierung bieten effizientere Alternativen je nach Ziel und Platzverfügbarkeit. Klar ist, dass die Qualität des Komposts stark von der richtigen Materialwahl abhängt – und darauf, was man vermeiden sollte. Jede Methode hat ihre eigenen Vorteile, und im Kleingarten ist oft eine Kombination der Ansätze am besten geeignet, um eine stetige Versorgung mit hochwertigem Kompost sicherzustellen.

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Was ist eine Heißrotte beim Kompost?

Die Heißrotte ist eine besonders intensive Phase der Kompostierung, bei der sich das Material im Kompost stark erwärmt und Temperaturen von bis zu 65–75 °C erreichen kann. Diese Temperaturentwicklung ist ein natürlicher Prozess, der durch den Abbau von organischem Material unter aeroben Bedingungen (mit Sauerstoff) entsteht. Die Heißrotte ist sehr vorteilhaft, da sie den Kompostierungsprozess beschleunigt und unerwünschte Organismen sowie Krankheitserreger und Unkrautsamen abtötet.

Ablauf der Heißrotte

  1. Startphase: In den ersten Tagen nach dem Ansetzen des Komposts setzen Bakterien und andere Mikroorganismen den Abbauprozess in Gang. Dabei entsteht Wärme, die das Material aufheizt.
  2. Intensive Hitzeentwicklung: In der Heißrotte-Phase steigt die Temperatur stark an, meist innerhalb weniger Tage, und bleibt mehrere Tage oder Wochen hoch. Hier dominieren thermophile (wärmeliebende) Mikroorganismen, die das Material zersetzen und den Komposthaufen stark erwärmen.
  3. Abkühlungsphase und Übergang zur Nachrotte: Nachdem die am leichtesten abbaubaren organischen Stoffe zersetzt sind, sinkt die Temperatur wieder. Es folgt die Nachrotte, in der mesophile Organismen (die gemäßigte Temperaturen bevorzugen) die Arbeit übernehmen und den Kompost weiter verarbeiten, bis er sich zu Humus umwandelt.
  1. Vorteile der Heißrotte

    • Schnelle Zersetzung: Der hohe Stoffwechsel der thermophilen Mikroorganismen führt zu einem rascheren Abbau des organischen Materials.
    • Abtötung von Krankheitserregern und Unkrautsamen: Die hohen Temperaturen sind ideal, um pathogene Keime und Samen von Unkraut zu vernichten. Dadurch ist der fertige Kompost sauberer und hygienischer.
    • Nährstofferhalt: Eine gut gesteuerte Heißrotte kann den Nährstoffgehalt im Kompost optimieren, da der Abbau schnell erfolgt und weniger Nährstoffe verloren gehen.

    Voraussetzungen für eine erfolgreiche Heißrotte

    Um eine Heißrotte zu erreichen, sollten bestimmte Bedingungen erfüllt sein:

    • Ausgewogenes Material: Ein ausgewogenes Verhältnis von stickstoffreichem („grünem“) Material wie frischen Gartenabfällen und kohlenstoffreichem („braunem“) Material wie Stroh oder Laub ist wichtig. Eine Mischung von etwa 2:1 (Grün zu Braun) ist ideal.
    • Genügend Volumen: Der Komposthaufen sollte mindestens 1 m³ Volumen haben, damit sich genug Wärme entwickeln kann und die Temperatur länger hoch bleibt.
    • Ausreichend Feuchtigkeit und Belüftung: Der Kompost sollte feucht, aber nicht nass sein (wie ein ausgewrungener Schwamm). Außerdem braucht der Komposthaufen ausreichend Sauerstoff; gelegentliches Wenden sorgt dafür, dass die Mikroorganismen genug Luft bekommen.

    Fazit

    Die Heißrotte ist eine effiziente Kompostiermethode, die vor allem für größere Mengen an Material geeignet ist. Durch die hohen Temperaturen wird der Zersetzungsprozess beschleunigt, und das Endprodukt ist keimarm und reich an Nährstoffen. Diese Art der Kompostierung ist ideal für Gärtner, die eine schnelle und hochwertige Kompostierung anstreben und gleichzeitig einen hygienischen Kompost ohne Unkrautsamen oder Krankheitserreger wünschen.

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Macht ein Mehrkammersystem beim Kompostieren Sinn?

Ja, ein Mehrkammersystem für den Kompost ist sinnvoll und bietet mehrere Vorteile, besonders in einem Kleingarten, in dem kontinuierlich organische Abfälle anfallen und die Kompostierung beschleunigt und organisiert werden soll.

Vorteile eines Mehrkammersystems

Phasenweise Kompostierung: Ein Mehrkammersystem besteht in der Regel aus drei Kammern, die unterschiedliche Stadien der Kompostierung aufnehmen. Dadurch lässt sich der Kompostierungsprozess gezielt steuern und beschleunigen:

    • Erste Kammer: Hier wird frisches Material gesammelt und in der ersten Phase zersetzt. Es ist die „aktive“ Kammer, in der die Hitzeentwicklung und der Abbau am stärksten sind.
    • Zweite Kammer: In der mittleren Kammer wird halb verrottetes Material gesammelt, das bereits weiter fortgeschritten im Kompostierungsprozess ist und weniger umgerührt werden muss.
    • Dritte Kammer: Die dritte Kammer enthält reifen Kompost, der zur Ausbringung bereit ist und nur noch auf seine vollständige Reife wartet.

Kontinuierliche Versorgung mit Kompost: Ein Mehrkammersystem ermöglicht eine fast permanente Verfügbarkeit von reifem Kompost. Da jede Kammer in einer anderen Abbaustufe ist, kann man bei Bedarf immer auf eine fertige, fast fertige oder frische Schicht Kompost zugreifen.

Bessere Strukturierung und Übersicht: Ein Mehrkammersystem hilft, den Überblick über das Material und den Abbauprozess zu behalten. Das Material muss nicht ständig durchmischt oder umgeschichtet werden, da es sich in den verschiedenen Kammern bereits im passenden Reifestadium befindet.

Effizientere Zersetzung und weniger Arbeit: Im Vergleich zu einem einfachen Komposthaufen reduziert das Mehrkammersystem den Bedarf, den gesamten Kompost regelmäßig umzusetzen. Die Phasen können durch den strukturierten Aufbau effizienter ablaufen, wodurch Mikroorganismen und Kleinstlebewesen optimal arbeiten können.

Wann ist ein Mehrkammersystem besonders sinnvoll?

  • Hohe Abfallmengen: Wer regelmäßig große Mengen Garten- und Küchenabfälle hat, profitiert stark von einem Mehrkammersystem, da sich die Materialien besser aufteilen lassen.
  • Gärten mit höherem Kompostbedarf: In Kleingärten mit viel Gemüseanbau oder großen Beetflächen kann der Bedarf an reifem Kompost sehr hoch sein. Ein Mehrkammersystem stellt sicher, dass kontinuierlich fertiger Kompost zur Verfügung steht.
  • Organisation und Platz: Wenn im Garten ausreichend Platz vorhanden ist, bietet das Mehrkammersystem eine saubere und übersichtliche Möglichkeit, den Kompost aufzubauen, ohne dass es schnell chaotisch wirkt.

Fazit

Ein Mehrkammersystem im Komposter macht definitiv Sinn, besonders in einem produktiven Garten. Es ist eine effiziente Methode, den Kompostierungsprozess zu beschleunigen und besser zu kontrollieren, da die einzelnen Phasen separat ablaufen können. Damit ist es eine lohnenswerte Investition für Gärtner, die regelmäßig und langfristig hochwertigen Kompost nutzen möchten.

Posted by Redaktion in Aktuelles, Nützlinge, Tipps

Himbeerkäfer

© entomart

Der Himbeerkäfer (Byturus tomentosus), auch als „Himbeermade“ bekannt, ist ein gefürchteter Schädling im Himbeer- und Brombeeranbau.

Neben diesen bevorzugten Wirtspflanzen befällt er gelegentlich auch andere Rosengewächse wie Äpfel, Birnen, Weißdorn und Kirschen.

Nachfolgend eine detaillierte Übersicht zu Vorkommen, Lebenszyklus, Erkennung eines Befalls, präventiven Maßnahmen und Bekämpfungsmöglichkeiten.

Aussehen und Lebenszyklus des Himbeerkäfers

Der Himbeerkäfer ist ein kleiner, ovaler Käfer von 4 bis 5 mm Länge. Er ist braun oder grau gefärbt, dicht behaart und hat charakteristische, fein punktierte Flügeldecken sowie kleine Augen und eine dreigliedrige Keule an den Fühlern.

  • Winterruhe: Der Käfer überwintert in Erdhöhlen, um im Mai bei warmem Wetter auf die Himbeeren zu fliegen.
  • Eiablage: Die Weibchen fressen zunächst an den Knospen und legen dann jeweils ein oder mehrere Eier in die Blüten. Insgesamt werden bis zu 120 Eier abgelegt, meist ein bis drei pro Tag.
  • Larvenentwicklung: Nach etwa zehn Tagen schlüpfen die Larven und beginnen, sich in den Himbeerfrüchten zu entwickeln. Zunächst fressen sie am Fruchtboden, später im Inneren der Frucht.
  • Verpuppung: Die Larven, die bis zu 8 mm groß werden, lassen sich nach etwa 35 bis 45 Tagen zu Boden fallen, wo sie sich in einer Tiefe von bis zu 25 cm verpuppen. Noch im Herbst schlüpfen die Käfer, und die nächste Generation ist bereit für die Überwinterung.

Woran erkennt man einen Befall mit dem Himbeerkäfer?

Die Schäden durch den Himbeerkäfer lassen sich in zwei Phasen unterteilen:

  • Phase 1 – Befall der Blütenknospen und Blüten: Die Käfer fressen an den Knospen und offenen Blüten, was zu verformten oder schlecht entwickelten Früchten führt. Häufig werden Stiele abgebissen und ganze Blüten gefressen, sodass nur die Kelchblätter übrig bleiben.
  • Phase 2 – Befall durch Larven: Die geschlüpften Larven befallen die Teilfrüchtchen. Die betroffenen Beeren verhärten und verformen sich, und nur unbeeinträchtigte Teile der Frucht reifen vollständig aus. Beim Pflücken finden sich oft noch lebende Larven in den Früchten – ein unappetitlicher Anblick für die Ernte.

Vorbeugende Maßnahmen gegen den Himbeerkäfer

Zur Vorbeugung gegen einen Befall gibt es verschiedene Methoden:

  • Wahl der Sorten: Herbst-Himbeeren wie ‘Autumn Bliss’, ‘Polana’, ‘Ruby’ oder ‘Himbo Top’ werden in der Regel nicht vom Himbeerkäfer befallen, da sie später blühen und die Eiablagezeit des Käfers überschreiten.
  • Rückschnitt im Frühjahr: Bei Herbst-Himbeeren sollte im Frühjahr ein kompletter Rückschnitt erfolgen, um potenzielle Verstecke zu reduzieren.
  • Vermeidung schattiger Lagen: Schattige Standorte und Kulturen in Waldnähe begünstigen den Käferbefall. Am besten pflanzt man Himbeeren in sonnige, luftige Bereiche.
  • Vergissmeinnicht als Duftbarriere: Diese Pflanzen, unter die Himbeeren gesät, sollen den Himbeerkäfer fernhalten, da sie den Himbeerduft überdecken.
  • Gießen mit pflanzlichen Stärkungsmitteln: Rainfarntee, Brennnessel- oder Eichenjauche stärken die Himbeerpflanzen und senken die Befallsanfälligkeit.
  • Abdecken des Bodens: Durch Bodenfolien verhindert man, dass Larven in die Erde eindringen und dort überwintern können.

Bekämpfung des Himbeerkäfers

Bei bestehendem Befall bieten sich verschiedene Maßnahmen an, die auf unterschiedliche Stadien des Käfers zielen:

  • Befallsprognose mit Weißtafeln: Weißtafeln, die von Mitte April bis Mitte Juli aufgestellt werden, fangen die Käfer und helfen, den Befall einzuschätzen. Schwellenwerte: Weniger als 5 Käfer pro Tafel bedeuten einen geringen Befall, 5 bis 20 Käfer einen mittleren und über 20 Käfer einen starken Befall.
  • Manuelles Absammeln: Da der Käfer sich bei Störung fallen lässt, kann man ihn morgens oder abends absammeln, wenn er noch träge ist. Tücher oder Gefäße unter den Ruten helfen, herabfallende Käfer zu sammeln.
  • Entfernung befallener Pflanzenteile: Tragruten und befallene Triebe sollten nach der Ernte abgeschnitten und im Hausmüll entsorgt werden – keinesfalls auf den Kompost, da dies die Schädlinge nur verbreiten würde.
  • Klopfprobe zur Bestimmung der Käferzahl: Bei 5 bis 10 Käfern pro 25 Schlägen ist eine Bekämpfung ratsam.

Im Erwerbsgartenbau werden chemische Insektizide verwendet, die jedoch im Hausgarten vermieden werden sollten. Präparate mit Pyrethrinen können auch Bienen und Nützlinge beeinträchtigen. Chemische Maßnahmen sind daher eher der letzte Ausweg und werden nur in Ausnahmefällen empfohlen.


Zusammenfassung

Der Himbeerkäfer ist ein weitverbreiteter Schädling, der durch seine Larven bedeutende Schäden an Himbeer- und Brombeerfrüchten anrichten kann. Um einen Befall zu verhindern, sind präventive Maßnahmen wie die Auswahl resistenter Sorten und das Abdecken des Bodens wirksam. Auch das gezielte Absammeln und die Entfernung befallener Teile helfen, den Schädlingsdruck zu reduzieren. Chemische Mittel sind im Hausgarten problematisch und sollten zugunsten ökologisch verträglicherer Methoden vermieden werden.

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Ölkäfer

Ein Ölkäfer ist eine Art von Käfer, die zur Familie der Blisterkäfer (Meloidae) gehört. Diese Käfer sind bekannt für ihre Fähigkeit, beim Handling oder Berührung eine giftige Flüssigkeit abzusondern, die Cantharidin genannt wird.

Cantharidin ist eine sehr potente Giftstoff, der bei Säugetieren Haut- und Schleimhautschäden verursachen kann, sowie auch schwere innere Schäden bei einer hohen Dosis.

Die Giftigkeit von Ölkäfern variiert zwischen den Arten und auch zwischen den verschiedenen Entwicklungsstadien eines Käfers. Die Larven sind oft giftiger als die erwachsenen Käfer, da sie eine höhere Konzentration an Cantharidin enthalten.

Es ist wichtig, Ölkäfer nicht zu berühren oder zu fangen, da das Gift beim Kontakt mit der Haut oder Schleimhäuten zu Reizungen oder Verätzungen führen kann. Beim Verschlucken von Ölkäfern oder deren Larven kann es zu ernsthaften Gesundheitsproblemen bis hin zu lebensbedrohlichen Vergiftungen kommen.

Ölkäfer werden oft in der Natur gefunden und können in vielen verschiedenen Formen und Größen vorkommen. Einige Arten können mehrere Zentimeter lang werden, während andere sehr klein sind.

Die Larven der Ölkäfer ernähren sich von Eiern von Bienen, Wespen und anderen Insekten, während die erwachsenen Käfer oft Blütenpollen als Nahrung bevorzugen. Obwohl sie für Menschen gefährlich sein können, spielen sie in der Natur eine wichtige Rolle als Teil des Ökosystems.

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Pollenhöschen

Das Pollenhöschen, Pollenkorb oder Corbiculae ist ein Teil des Schienbeins an den Hinterbeinen bestimmter Bienenarten. Sie benutzen diese Struktur, um Pollen zu ernten und zum Nest oder Bienenstock zu tragen. Andere Bienenarten haben stattdessen Scopae.

Bienen in vier Stämmen der Familie Apidae, Unterfamilie Apinae: die Honigbienen, Hummeln, stachellosen Bienen und Orchideenbienen haben Corbiculae.

Sie ist ein polierter Hohlraum, der von einem Haarsaum umgeben ist, in den die Biene den Pollen sammelt; die meisten anderen Bienen besitzen eine Struktur, die Scopa genannt wird, die eine ähnliche Funktion hat, aber eine dichte Masse von verzweigten Haaren ist, in die der Pollen hineingedrückt wird, wobei die Pollenkörner in den engen Räumen zwischen den Haaren festgehalten werden. Die Honigbiene befeuchtet die Vorderbeine mit ihrer herausgestreckten Zunge und bürstet den Pollen, der sich auf dem Kopf, dem Körper und den vorderen Anhängseln gesammelt hat, zu den Hinterbeinen. Der Pollen wird auf die Pollenwabe an den Hinterbeinen übertragen und dann gekämmt, gepresst, verdichtet und auf die Corbicula an der Außenfläche der Tibia der Hinterbeine übertragen.

Bei Apis-Arten fungiert ein einzelnes Haar als Stift, der die Mitte der Pollenladung festhält. Der trockene Pollen wird entweder mit Honig oder Nektar befeuchtet, wodurch das Produkt entsteht, das als Bienenpollen oder Bienenbrot bekannt ist. Durch das Mischen des Pollens mit Nektar oder Honig verändert sich die Farbe des Pollens. Die Farbe des Pollens kann helfen, die Pollenquelle zu identifizieren.

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