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Einjährig, zweijährig oder mehrjährig?

Welche Gemüsepflanzen gibt es in Deutschland in diesem Zusammenhang?

Bei Gemüsearten lässt sich grob in einjährige, zweijährige und mehrjährige Pflanzen unterscheiden. Während einjährige Pflanzen, wie Tomaten oder Zucchini, im Herbst vergehen, bieten zweijährige und mehrjährige Pflanzen die Möglichkeit, den Garten auch in der kalten Jahreszeit produktiv zu nutzen. Hier ist eine detaillierte Übersicht über gängige zweijährige und mehrjährige Gemüsepflanzen in Deutschland, einschließlich Anbau-, Pflege- und Überwinterungstipps.

Zweijährige Gemüsepflanzen

Zweijährige Pflanzen wachsen im ersten Jahr, überwintern und blühen im zweiten Jahr. Sie können daher das Winterhalbjahr nutzen, um Energie für das kommende Jahr zu sammeln und lassen sich oft gut im Garten lassen.

  1. Winterharter Lauch (Porree)
  • Aussaat: Frühling bis Frühsommer direkt ins Beet oder in Töpfen vorziehen.
  • Pflege: Benötigt regelmäßige Bewässerung und Düngung (Stickstoffreicher Dünger).
  • Überwinterung: Winterharter Lauch kann gut im Beet bleiben, auch bei Frost. Ein Abdecken mit Stroh oder Mulch schützt vor extremer Kälte.
  • Tipp: Blanchieren der Stängel kann den Geschmack verbessern. Dazu einfach den Boden um die Pflanzen herum leicht anhäufeln.
  1. Pastinaken
  • Aussaat: Frühling direkt ins Freiland.
  • Pflege: Lockerer Boden und regelmäßige Wassergaben sind wichtig.
  • Überwinterung: Pastinaken können im Boden verbleiben und sogar im Winter geerntet werden. Die Kälte verstärkt ihren süßlichen Geschmack.
  • Mythos: Pastinaken sollen bei strengem Frost ungenießbar werden – das Gegenteil ist der Fall. Frost verbessert den Geschmack.
  1. Wurzelpetersilie
  • Aussaat: März bis Juni, direkt ins Freiland.
  • Pflege: Boden muss gut gelockert sein, mittlerer Wasserbedarf.
  • Überwinterung: Im Boden lassen und bei Bedarf ernten. Wie bei Pastinaken verbessert Frost die Qualität der Wurzel.

Mehrjährige Gemüsepflanzen

Mehrjährige Gemüsesorten treiben jährlich wieder aus und bieten eine langfristige Ernteperspektive. Sie sind ideal für pflegeleichte Gärten und reduzieren die jährlichen Neupflanzungsarbeiten.

  1. Schnittlauch
  • Aussaat: Frühling oder Herbst.
  • Pflege: Schnittlauch benötigt einen durchlässigen Boden und regelmäßige Wassergaben.
  • Überwinterung: Schnittlauch ist winterhart und kann im Beet bleiben. Es empfiehlt sich, ihn im Herbst zurückzuschneiden und leicht zu mulchen.
  1. Rhabarber
  • Aussaat: Meist durch Teilung der Wurzelknollen im Herbst oder Frühjahr.
  • Pflege: Rhabarber benötigt nährstoffreichen Boden und regelmäßige Wassergaben.
  • Überwinterung: Blätter im Herbst abschneiden und eine Schicht Mulch aufbringen.
  • Mythos: Rhabarber kann im Winter geerntet werden – dies ist ein Irrtum. Die Ernte erfolgt idealerweise nur im Frühling bis Mitte Juni.
  1. Meerrettich
  • Aussaat: Am besten durch Wurzelstecklinge, entweder im Herbst oder Frühjahr.
  • Pflege: Meerrettich braucht tiefgründigen Boden und gedeiht am besten in sonniger Lage.
  • Überwinterung: Die Pflanze bleibt im Beet, Ernte erfolgt bei Bedarf. Um das Aroma zu intensivieren, erntet man Meerrettich idealerweise im Spätherbst.
  1. Spargel
  • Aussaat: Anbau durch Setzlinge im Frühling, erste Ernte ab dem dritten Jahr.
  • Pflege: Sehr pflegeintensiv, hohe Düngergaben und regelmäßig Wasser notwendig.
  • Überwinterung: Spargel ist mehrjährig winterhart und wird im Herbst zurückgeschnitten. Eine Mulchschicht hilft, die Triebe vor starker Kälte zu schützen.
  1. Topinambur
  • Aussaat: Pflanzung der Knollen im Frühjahr.
  • Pflege: Wenig anspruchsvoll, gelegentliches Düngen und wässern.
  • Überwinterung: Knollen können im Boden verbleiben und bei Bedarf ausgegraben werden, da sie frosthart sind.

Überwinterungstipps und Mythen

  • Mulch als Frostschutz: Eine Mulchschicht aus Laub oder Stroh isoliert den Boden und schützt die Pflanzenwurzeln vor starkem Frost.
  • Ernten im Winter: Viele Wurzelgemüse wie Möhren, Pastinaken und Sellerie können im Winter geerntet werden. Kälte intensiviert oft das Aroma.
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Alte Sorten, samenfest, BIO – was ist was?

Was bedeutet samenfest?

Samenfestes Saatgut bezeichnet Pflanzen, die nach dem Ausreifen stabile und genetisch einheitliche Samen produzieren, die die gleichen Eigenschaften wie die Mutterpflanze haben. Wenn du eine samenfeste Pflanze aus Samen ziehst, erhältst du Jahr für Jahr Nachkommen, die der ursprünglichen Pflanze in Größe, Geschmack und Farbe sehr ähnlich sind. Traditionell wurden Pflanzen so gezüchtet, indem man über viele Generationen hinweg diejenigen Exemplare auswählte und weitervermehrte, die die gewünschten Eigenschaften aufwiesen.

Kann man sie wirklich jederzeit weiter vermehren, ohne Gefahr zu laufen, dass sich die Sorte wesentlich verändert?

Ja, samenfestes Saatgut kann in der Regel ohne nennenswerte Veränderung weitervermehrt werden, da es genetisch stabil ist. Es kann aber sein, dass über sehr viele Generationen hinweg durch natürliche Kreuzungen mit anderen Sorten eine leichte Veränderung eintritt. Diese Veränderung ist aber meist gering und kann durch gezielte Auswahl korrigiert werden. In Mischkulturen kann es also zu leichten Abweichungen kommen, aber grundsätzlich sind samenfeste Pflanzen so gezüchtet, dass sie sich nahezu sortenrein fortpflanzen.

Ist BIO-Saatgut immer samenfest?

Nein, BIO-Saatgut und samenfestes Saatgut sind nicht das Gleiche. BIO-Saatgut bezieht sich darauf, dass es nach ökologischen Standards angebaut und vermehrt wurde, ohne synthetische Düngemittel oder Pestizide. Es gibt auch Hybridsorten, die biologisch angebaut werden. BIO bedeutet daher nicht automatisch samenfest, sondern eher, dass bei der Erzeugung des Saatguts bestimmte Umweltrichtlinien eingehalten wurden.

Was sind alte Sorten?

Alte Sorten sind Pflanzensorten, die oft seit Jahrzehnten oder Jahrhunderten kultiviert werden und sich durch spezifische Merkmale wie Geschmack, Farbe oder Robustheit auszeichnen. Sie sind in der Regel an bestimmte Regionen und Bedingungen angepasst und werden oft nicht in großen Mengen angebaut, da sie nicht den hohen Anforderungen der modernen Agrarwirtschaft entsprechen. Alte Sorten sind auch wichtig für die Biodiversität und bieten eine gewisse genetische Vielfalt.

Sind alte Sorten samenfest?

Ja, alte Sorten sind in der Regel samenfest, da sie auf natürliche Weise über viele Generationen hinweg kultiviert wurden, ohne gezielte genetische Eingriffe, wie sie bei Hybridsorten üblich sind. Bei alten Sorten kannst du also davon ausgehen, dass die Nachkommen die gleichen Eigenschaften wie die Mutterpflanzen aufweisen und sich stabil fortpflanzen.

Wie erkenne ich samenfestes Saatgut?

Samenfestes Saatgut ist oft als „samenfest“ oder „reinerbig“ auf der Verpackung gekennzeichnet. Bei professionellen Saatgut-Händlern oder in spezialisierten Shops wird meist vermerkt, ob das Saatgut samenfest ist. Alternativ kannst du auf die Kennzeichnung „H“ oder „F1“ achten – dies deutet auf Hybridsaatgut hin, welches nicht samenfest ist. Samenfestes Saatgut wird oft von Anbietern verkauft, die sich auf traditionelle oder ökologische Saatgutherstellung spezialisiert haben.

Warum sind Hybridsamen teuer?

Hybridsamen, oft als „F1-Hybriden“ gekennzeichnet, werden durch gezielte Kreuzungen zweier genetisch unterschiedlicher Elternpflanzen hergestellt, um Pflanzen mit bestimmten erwünschten Eigenschaften zu erzeugen. Dieser Prozess ist arbeitsintensiv und kostenintensiv, da die Züchter spezifische Elternpflanzen gezielt kontrolliert kreuzen und regelmäßig erneuern müssen, um den Hybridstatus zu gewährleisten. Daher sind Hybridsamen meist teurer als samenfestes Saatgut.

Warum gelten Hybridsamen als besser als normale Samen?

Hybridsamen werden oft wegen ihres „Heterosiseffekts“ geschätzt, der zu besonders kräftigem Wachstum, hoher Ertragsstärke und besserem Schutz vor Krankheiten führt. Sie wurden speziell für bestimmte Eigenschaften wie Krankheitsresistenz, einheitliche Größe und Form, erhöhte Produktivität oder eine schnellere Reifezeit gezüchtet. In der intensiven Landwirtschaft, die hohe und konstante Erträge benötigt, sind Hybridsamen daher oft von Vorteil.

Welche Probleme sind mit Hybridpflanzen verbunden?

Ein wesentliches Problem mit Hybridsamen ist, dass sie keine stabilen Nachkommen hervorbringen. Die „F1“-Hybriden spalten sich in der nächsten Generation genetisch auf, was zu Pflanzen mit unerwünschten und uneinheitlichen Eigenschaften führt. Dadurch sind Gärtner gezwungen, jedes Jahr neue Hybridsamen zu kaufen. Zudem wird die genetische Vielfalt durch die starke Dominanz von Hybridsorten in der Landwirtschaft eingeschränkt, was langfristig zu einer Abhängigkeit von Saatgutunternehmen führen kann.

Welche Nachteile haben Hybridsorten?

  1. Kosten und Abhängigkeit: Da sie nicht samenfest sind, muss jedes Jahr neues Saatgut gekauft werden, was zu höheren Kosten und einer Abhängigkeit von Saatgutfirmen führt.
  2. Genetische Instabilität: Die Nachkommen aus selbst gewonnenen Samen sind genetisch uneinheitlich und oft unbrauchbar, was für Selbstversorger, die auf Samenersparnis angewiesen sind, problematisch ist.
  3. Verlust genetischer Vielfalt: Die weit verbreitete Nutzung von Hybridsorten verringert die genetische Vielfalt und verdrängt alte, regional angepasste Sorten.

Woher bekommt man Saatgut von alten Sorten?

Alte Sorten werden oft von speziellen Saatgutbanken und Vereinen angeboten, die sich auf die Erhaltung dieser Sorten konzentrieren. In Deutschland gibt es beispielsweise die Vereine Dreschflegel e.V. und Vern e.V., die sich für den Erhalt alter Sorten einsetzen. Diese bieten eine breite Auswahl alter Gemüsesorten und auch seltene Pflanzen. Viele Öko-Saatgutanbieter und einige regionale Anbieter haben ebenfalls alte Sorten im Programm.

Woher bekommt man samenfestes Saatgut?

Samenfestes Saatgut erhältst du bei ökologischen Saatgut-Händlern und spezialisierten Gärtnereien, wie zum Beispiel:

  • Dreschflegel: Ein Zusammenschluss kleiner Betriebe, die samenfestes Saatgut anbieten.
  • Bingenheimer Saatgut AG: Ein Anbieter für samenfestes Saatgut mit BIO-Zertifizierung.
  • Arche Noah und ProSpecieRara (international): Vereine, die den Erhalt alter und samenfester Sorten fördern.

Manche Gartenvereine und Tauschbörsen bieten zudem Möglichkeiten, samenfestes Saatgut zu erhalten, oft gegen eine kleine Spende oder im Austausch mit anderen Hobbygärtnern.

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Was ist denn nun so schwer an 30% Obst- und Gemüseanbau?

Viele Kleingärtner klagen darüber, dass sie nicht die geforderten 30% (laut Bundeskleingartengesetz) an Obst- und Gemüseanbau schaffen.
Einerseits isst man im Alter nicht mehr so viel, andererseits benötigen die Pflanzen aber auch ihren Platz um Photosynthese durchzuführen, umlaufend gepflegt und auch geerntet werden zu können.

Es kann doch aber so einfach sein. Diese Liste berücksichtigt den Platzbedarf und gibt einen Überblick über die wichtigsten Aspekte für Pflege und Ertrag in Kleingärten.

Gemüse nach Platzbedarf (absteigend)

Kürbis (Cucurbita pepo)

Platzbedarf: 3-5 m²
Besonderheiten: Starkzehrer, großflächiges Rankwachstum.
Anzucht: Vorzucht ab April, Pflanzung nach Frost.
Aussaat: Direktsaat ab Mitte Mai.
Pflege: Regelmäßiges Gießen und Rankhilfen.
Düngung: Stark düngen, Kompost oder organische Dünger.
Ernte: Ab September bis Oktober.

Wassermelone (Citrullus lanatus)

Platzbedarf: 3-4 m²
Besonderheiten: Wärmebedürftig, rankend.
Anzucht: Im Haus ab März, ab Mai ins Freiland.
Aussaat: Ende Mai, warmer Standort.
Pflege: Regelmäßig wässern, bei Fruchtbildung mulchen.
Düngung: Organischer Dünger und Kompost.
Ernte: Spätsommer.

Butternut-Kürbis (Cucurbita moschata)

Platzbedarf: 2-3 m²
Besonderheiten: Lange Reifezeit, rankend.
Anzucht: Im Haus ab April, nach Frost ins Freiland.
Aussaat: Ab Mai, warmes und sonniges Beet.
Pflege: Viel Wasser, Rankhilfe bei beengten Platzverhältnissen.
Düngung: Organische Düngung, vor allem Kompost.
Ernte: September bis Oktober.

Riesengurke (Cucumis sativus)

Platzbedarf: 2-3 m²
Besonderheiten: Rankhilfe notwendig für optimale Ausnutzung des Platzes.
Anzucht: April unter Glas.
Aussaat: Mai bis Juni, Freiland nach den Eisheiligen.
Pflege: Regelmäßige Wasserzufuhr und Rankhilfe.
Düngung: Kompostgabe während der Vegetationsperiode.
Ernte: Juli bis September.

Zucchini (Cucurbita pepo)

Platzbedarf: 1-2 m²
Besonderheiten: Robuste Pflanze, liefert viele Früchte.
Anzucht: Ab April im Haus.
Aussaat: Direktsaat im Mai.
Pflege: Regelmäßige Wasserzufuhr, vor allem während der Blütezeit.
Düngung: Kompost, organischer Dünger alle 4 Wochen.
Ernte: Ab Juli.

Rhabarber (Rheum rhabarbarum)

Platzbedarf: 1-2 m²
Besonderheiten: Mehrjährige Pflanze, Erntezeit beschränkt auf Frühjahr.
Anzucht: Direkte Pflanzung.
Aussaat: Nicht üblich, Vermehrung durch Teilung.
Pflege: Feucht halten, Rückschnitt nach Ernte.
Düngung: Regelmäßig Kompost.
Ernte: April bis Juni.

Bohnen (Phaseolus vulgaris)

Platzbedarf: 1-2 m² (rankend an Stangen)
Besonderheiten: Benötigen Rankhilfen, stickstofffixierende Pflanze.
Anzucht: Direktaussaat.
Aussaat: Ab Mitte Mai, warme Temperaturen.
Pflege: Regelmäßiges Gießen, Rankhilfen bieten.
Düngung: Kompost oder Hülsenfruchtendünger.
Ernte: Juli bis September.

Tomaten (Solanum lycopersicum)

Platzbedarf: 1-2 m² pro Pflanze
Besonderheiten: Ertragreiche Pflanze bei gutem Schutz vor Regen.
Anzucht: Vorzucht im Haus ab Februar.
Aussaat: Mai ins Freiland.
Pflege: Regelmäßig ausgeizen, feucht halten.
Düngung: Tomatendünger oder Kompost.
Ernte: Juli bis September.

Aubergine (Solanum melongena)

Platzbedarf: 1 m²
Besonderheiten: Wärmebedürftig, auch gut im Gewächshaus.
Anzucht: Vorzucht ab Februar im Haus.
Aussaat: Ab Mai ins Freiland oder Gewächshaus.
Pflege: Sonniger Standort, regelmäßiges Gießen.
Düngung: Starkzehrer, organisch düngen.
Ernte: Juli bis September.

Spinat (Spinacia oleracea)

Platzbedarf: 0,5 m²
Besonderheiten: Schnell wachsend, ideal für Zwischenkultur.
Anzucht: Direktsaat.
Aussaat: März bis Mai, August bis September.
Pflege: Feucht halten, zügig ernten.
Düngung: Kompostgabe.
Ernte: 6-8 Wochen nach Aussaat.

Kräuter nach Platzbedarf

Pfefferminze (Mentha)

Platzbedarf: 1-2 m²
Besonderheiten: Wuchert stark, am besten im Topf.
Anzucht: Direktsaat oder Teilung.
Aussaat: Mai.
Pflege: Feucht halten.
Düngung: Kompost.
Ernte: Mehrmals im Jahr.

Schnittlauch (Allium schoenoprasum)

Platzbedarf: 0,5 m²
Besonderheiten: Winterhart.
Anzucht: Direktsaat oder Teilung.
Aussaat: März bis Mai.
Pflege: Regelmäßig wässern.
Düngung: Kompost im Frühjahr.
Ernte: Ganzjährig.

Basilikum (Ocimum basilicum)

Platzbedarf: 0,5 m²
Besonderheiten: Wärmebedürftig, empfindlich gegen Kälte.
Anzucht: Vorzucht ab Februar.
Aussaat: Mai bis Juni ins Freiland.
Pflege: Sonniger Standort, viel Wasser.
Düngung: Regelmäßige Düngung alle 4 Wochen.
Ernte: Ab Juli.

Rosmarin (Rosmarinus officinalis)

Platzbedarf: 0,5 m²
Besonderheiten: Kann verholzen, winterhart im milden Klima.
Anzucht: Vorzucht oder Stecklinge.
Aussaat: April bis Mai.
Pflege: Sonniger, trockener Standort.
Düngung: Wenig, Kompost reicht.
Ernte: Ganzjährig.

Beerensträucher

Himbeeren (Rubus idaeus)

Platzbedarf: 1-2 m² pro Strauch
Besonderheiten: Ausläufer bilden sich, wuchert stark.
Pflege: Regelmäßiger Rückschnitt.
Düngung: Kompost im Frühjahr.
Ernte: Juni bis September.

Johannisbeeren (Ribes)

Platzbedarf: 1 m² pro Strauch
Besonderheiten: Verschiedene Sorten (schwarz, rot, weiß).
Pflege: Rückschnitt nach der Ernte.
Düngung: Kompost im Frühjahr.
Ernte: Juni bis August.

Stachelbeeren (Ribes uva-crispa)

Platzbedarf: 1 m² pro Strauch
Besonderheiten: Pflegeleicht, aber anfällig für Mehltau.
Pflege: Rückschnitt notwendig.
Düngung: Kompost.
Ernte: Juni bis August.

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Die Chrysanthemen sind verblüht.

Was kann man jetzt tun?

Wenn die Chrysanthemen verblüht sind, gibt es einige Schritte, die du unternehmen kannst, um die Pflanze gesund zu halten und für die nächste Blüte vorzubereiten:

Verblühte Blüten entfernen:
Schneide die verwelkten Blüten ab (Deadheading), um die Pflanze zu ermutigen, ihre Energie in neues Wachstum zu stecken. Das kann auch helfen, Schimmel oder Krankheiten vorzubeugen.

Pflege im Herbst/Winter:
Wenn die Temperaturen sinken, kannst du die Chrysanthemen bis auf etwa 10–15 cm über dem Boden zurückschneiden.

Überwinterung im Freien:
Einige Chrysanthemenarten sind winterhart. Bei diesen Pflanzen kannst du den Boden um die Pflanze herum mit einer Schicht Mulch oder Laub bedecken, um die Wurzeln vor Frost zu schützen.

Überwinterung im Haus:
Nicht winterharte Chrysanthemen können in einem hellen, kühlen Raum überwintert werden. Gieße sie sparsam, aber achte darauf, dass der Boden nicht völlig austrocknet.

Frühlingsvorbereitung:
Im Frühling solltest du die Pflanze auslichten und vertrocknete Triebe entfernen. Wenn nötig, kannst du die Chrysanthemen auch umtopfen oder im Garten neu pflanzen.

Mit diesen Maßnahmen bleibt die Pflanze kräftig und kann in der nächsten Saison wieder schön blühen.

Manche Pflanzen wurden mit wachstumshemmenden Hormonen behandelt. Was kann man dagegen tun?

Wenn deine Chrysanthemen oder andere Pflanzen mit wachstumshemmenden Hormonen behandelt wurden, was bei vielen Zierpflanzen im Handel vorkommt, gibt es einige Möglichkeiten, das natürliche Wachstum wieder zu fördern:

Abwarten:
Die Wirkung wachstumshemmender Hormone lässt mit der Zeit nach. In der Regel baut sich der Einfluss dieser Stoffe im Laufe der nächsten Wachstumsperioden ab, sodass die Pflanze nach einiger Zeit wieder ihr natürliches Wachstum aufnimmt.

Rückschnitt:
Schneide die Pflanze leicht zurück, um neues Wachstum zu stimulieren. Der Rückschnitt kann die Pflanze dazu anregen, frische Triebe zu entwickeln, die weniger von den Hormonen beeinflusst sind.

Gute Pflege:
Achte auf eine optimale Versorgung der Pflanze mit Wasser, Nährstoffen und Licht. Gesunde Pflanzen können Hormone schneller abbauen. Verwende hochwertigen Dünger, der Stickstoff, Phosphor und Kalium enthält, um das Wachstum zu unterstützen.

Umtopfen:
Falls die Pflanze in einem kleinen Topf wächst, hilft es, sie in ein größeres Gefäß mit frischer, nährstoffreicher Erde umzutopfen. Dies gibt den Wurzeln mehr Raum und die Pflanze hat bessere Bedingungen, um kräftig zu wachsen.

Geduld:
Wachstumshemmer wirken oft für einige Monate, manchmal sogar bis zu einem Jahr. Es braucht also Geduld, bis die Pflanze wieder ihr volles Wachstumspotenzial erreicht.

Es gibt keine Möglichkeit, die Hormone direkt aus der Pflanze zu entfernen, aber durch gute Pflege kannst du das natürliche Wachstum unterstützen, sobald die Hemmstoffe ihre Wirkung verlieren.

Zusammenfassung:

Wenn Chrysanthemen verblüht sind, sollten die verwelkten Blüten entfernt und die Pflanze zurückgeschnitten werden, um neues Wachstum zu fördern. Winterharte Sorten können im Freien mit einer Mulchschicht geschützt werden, während nicht winterharte Pflanzen drinnen überwintert werden sollten. Bei mit wachstumshemmenden Hormonen behandelten Pflanzen hilft Geduld, da die Wirkung nach einiger Zeit nachlässt. Regelmäßiger Rückschnitt, gute Pflege und Umtopfen in frische Erde fördern das natürliche Wachstum.

Posted by Redaktion in Aktuelles, Blumen, Tipps

Obst, Gemüse und Lebensmittel ohne Strom lagern

Der große Ratgeber!

Es gibt verschiedene traditionelle und bewährte Methoden, um Obst, Gemüse und andere Lebensmittel ohne Strom zu lagern. Hier sind einige der effektivsten:

1. Erdkeller und Erdmieten
Erdkeller oder Keller mit stabiler, kühler Temperatur und hoher Luftfeuchtigkeit eignen sich gut zur Lagerung von Obst und Gemüse wie Kartoffeln, Äpfeln, Möhren und Zwiebeln.
Eine Erdmiete ist eine einfache Lagerung im Erdreich, bei der Gemüse wie Karotten, Rüben oder Sellerie in einer Grube mit Sand oder Stroh bedeckt werden, um sie vor Frost und Austrocknung zu schützen. Es erfordert allerdings einen gut drainierten Boden und Schutz vor Tieren.

2. Einlegen und Fermentieren
Einlegen in Salzlake oder Essig ist eine sehr alte Methode, Lebensmittel haltbar zu machen. Sauerkraut, Essiggurken und andere eingelegte Gemüse halten sich so über Monate.
Fermentierung konserviert nicht nur Lebensmittel, sondern erhöht oft auch den Nährwert. Kimchi, Sauerkraut und eingelegte Rüben sind klassische Beispiele. Die Milchsäuregärung schützt die Lebensmittel vor schädlichen Bakterien und hält sie für lange Zeit genießbar.

3. Trocknen
Dörren von Obst, Gemüse und Kräutern ist eine der ältesten Methoden der Konservierung. Luftgetrocknet oder durch Sonne können Lebensmittel wie Tomaten, Äpfel, Pilze und Kräuter gelagert werden. Auch Fleisch kann durch Trocknung (z. B. zu Jerky) haltbar gemacht werden.
In trockenen, luftigen Räumen auf Horden oder Gittern kann man z. B. Zwiebeln, Knoblauch oder Kräuter gut trocknen.

4. Räuchern
Das Räuchern ist vor allem bei der Konservierung von Fleisch und Fisch beliebt. Kaltes Räuchern kann Lebensmittel über Wochen oder Monate haltbar machen, während heißes Räuchern die Haltbarkeit zwar reduziert, aber ein einzigartiges Aroma verleiht.

5. Wurzelgemüse in Sand oder Stroh lagern
Viele Wurzelgemüse wie Karotten, Rüben und Pastinaken bleiben frisch, wenn sie in feuchtem Sand oder Stroh in Kisten gelagert werden. Der Sand verhindert das Austrocknen und hält das Gemüse bei einer gleichmäßigen Temperatur.

6. Tongefäße oder Lehmtöpfe zur Kühlung
Zeer-Töpfe (Ton-Topf-in-Topf-Kühlsystem) nutzen die Verdunstungskälte, um Lebensmittel kühl zu halten. Man setzt einen kleineren Tonkrug in einen größeren, füllt den Zwischenraum mit Sand und hält diesen feucht. Dies hält den Inhalt des inneren Kruges bei niedrigeren Temperaturen, ohne Strom zu benötigen.

7. Wachsversiegelung
Manche Obstsorten, wie z. B. Äpfel, lassen sich gut in Paraffinwachs tauchen. Diese Wachsschicht reduziert den Kontakt mit Sauerstoff und verlängert die Haltbarkeit erheblich.

8. Öllagerung
Lebensmittel wie getrocknete Tomaten oder Käse lassen sich in Öl einlegen. Das Öl verhindert, dass Luft an die Lebensmittel gelangt und sie verderben.

9. Salzen
Fleisch, Fisch und manche Gemüsesorten können durch Pökeln haltbar gemacht werden. Das Salz entzieht den Lebensmitteln Feuchtigkeit, was die Vermehrung von Mikroorganismen verhindert.

10. Kühlen in natürlichen Gewässern
In der Nähe eines kalten Baches oder Flusses kann man Lebensmittel in wasserdichten Behältern lagern, um sie kühl zu halten.

11. Kühlschrank ohne Strom
Man kann auch einen Kühlraum in Gebäuden einrichten, die durch passive Belüftung gekühlt werden. Zum Beispiel werden Lebensmittel oft in Bereichen mit natürlicher Belüftung, wie ungenutzten Kellerbereichen oder hinter dicken Mauern, kühl gelagert.

12. Milchprodukte in Tontöpfen
Milchprodukte wie Butter oder Joghurt wurden früher oft in gut isolierenden Tontöpfen aufbewahrt, die an kühlen Orten gelagert wurden.

Die Wahl der Methode hängt stark von der Umgebung ab: Temperatur, Luftfeuchtigkeit und das jeweilige Lebensmittel. Jede Methode hat ihre eigenen Anforderungen, bietet aber auch viele Vorteile, insbesondere wenn man keinen Strom zur Verfügung hat.

Kann man eine kleine Erdmiete im Kleingarten selber bauen? Wie ist der Aufbau und was ist zu beachten?

Ja, es ist durchaus möglich, eine kleine Erdmiete im Kleingarten selbst zu bauen. Diese Methode ist besonders praktisch, um Gemüse wie Karotten, Rote Bete, Kartoffeln, Kohlrabi oder Sellerie über den Winter zu lagern. Erdmieten sind eine kostengünstige und natürliche Methode, um Lebensmittel ohne Strom und technische Geräte frisch zu halten. Hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für den Bau und die wichtigen Dinge, die dabei zu beachten sind:

1. Geeigneter Standort
Wähle einen trockenen und erhöhten Standort im Garten aus, damit die Miete nicht von Grund- oder Regenwasser durchweicht wird. Der Platz sollte im Schatten liegen oder zumindest nicht der prallen Sonne ausgesetzt sein. Vermeide auch sehr windige Stellen. Ein windgeschützter Platz ist optimal, damit die Wärme im Inneren besser gehalten wird.

2. Größe der Erdmiete
Die Größe hängt davon ab, wie viel Gemüse du lagern möchtest. Für den Hausgebrauch reicht meist eine Länge von 1 bis 2 Metern und eine Breite von etwa 50–100 cm. Die Höhe variiert je nach benötigtem Volumen, sollte aber 30 bis 50 cm über die Erde hinausragen. Du kannst sie auch nach Bedarf vergrößern.

3. Graben der Grube
Grabe eine Grube, die etwa 40–60 cm tief ist. Diese Tiefe bietet ausreichend Schutz vor Frost und isoliert die Lebensmittel gut. Am Boden der Grube kannst du eine Schicht aus Sand, Kies oder Schotter einbringen, um die Drainage zu verbessern, damit das Gemüse nicht in feuchter Erde liegt und schimmelt.

4. Bodenabdeckung
Lege auf den Boden der Grube eine Schicht aus Stroh, Heu oder trockenen Blättern. Diese Schicht dient als Isolierung und verhindert, dass die Feuchtigkeit aus dem Boden direkt auf das Gemüse übergeht.

5. Einlagern des Gemüses
Das Gemüse wird nun locker in die Grube gelegt. Achte darauf, dass die einzelnen Stücke sich nicht berühren, um Fäulnis zu vermeiden. Besonders bei Wurzelgemüsen kannst du sie schichtweise in leicht feuchten Sand einbetten. Der Sand sorgt dafür, dass das Gemüse nicht austrocknet und isoliert zusätzlich. Andere Gemüsesorten wie Kohlrabi oder Weißkohl können einfach so eingelagert werden, sollten aber ebenfalls nicht in direktem Kontakt mit der Erde stehen.

6. Abdeckung der Erdmiete
Wenn das Gemüse eingeräumt ist, bedecke es mit einer weiteren Schicht aus Stroh oder Laub. Diese Schicht dient als zusätzliche Isolierung. Darüber kannst du eine Schicht Erde aufhäufen. Die Erdschicht sollte etwa 20–30 cm dick sein. Sie schützt das Gemüse vor Frost und sorgt für eine gleichmäßige Temperatur. Achte darauf, dass die Erde gut anliegt, aber nicht zu fest aufgebracht wird, damit etwas Luft zirkulieren kann.

7. Belüftung
Für die Belüftung kannst du eine oder mehrere kleine Lüftungsschächte einrichten. Dazu steckst du z. B. ein Rohr oder ein paar hohle Äste in die Miete, die bis zur Gemüseschicht reichen. Diese Öffnungen sollten oben leicht mit Stroh bedeckt sein, um vor direkter Feuchtigkeit und Kälte zu schützen. Sie verhindern, dass sich Staunässe bildet, und lassen überschüssige Feuchtigkeit entweichen.

8. Wetter- und Frostschutz
Um die Miete vor starkem Regen zu schützen, kannst du eine Plane oder Strohmatten über die Erdschicht legen, die du an den Rändern befestigst. Bei sehr kaltem Wetter kannst du zusätzlich eine dickere Erd- oder Strohschicht aufbringen, um die Miete vor starkem Frost zu schützen.

9. Zugänglichkeit
Du solltest einen Zugangspunkt einplanen, an dem du das eingelagerte Gemüse einfach entnehmen kannst, ohne die gesamte Miete zu öffnen. Das kann z. B. eine Klappe aus Holz oder ein Teil der Miete sein, der nur leicht mit Stroh und Erde bedeckt ist.

Wichtige Punkte, die zu beachten sind:

Gemüsezustand: Nur unbeschädigtes und gesundes Gemüse einlagern. Beschädigte oder angeschlagene Ware verdirbt schneller und kann die ganze Miete beeinträchtigen.

Temperatur und Feuchtigkeit: Achte auf das richtige Verhältnis von Feuchtigkeit und Belüftung. Zu viel Feuchtigkeit führt zu Schimmel, zu wenig lässt das Gemüse austrocknen.

Regelmäßige Kontrolle: Kontrolliere die Miete regelmäßig, besonders nach sehr kalten oder regnerischen Perioden. Entferne verdorbene Stücke sofort, um die übrigen nicht zu gefährden.

Frostschutz: In besonders kalten Regionen kann es notwendig sein, die Miete im Winter zusätzlich zu isolieren, z. B. mit einer dicken Schicht Stroh oder Laub.

Mit diesen Schritten kannst du eine Erdmiete im Kleingarten selbst anlegen und deine Ernte über den Winter hinweg lagern. Es ist eine einfache und gleichzeitig nachhaltige Methode, die wenig Aufwand erfordert, aber viel Nutzen bringt.

Um eine Erdmiete selber zu bauen fallen einem solche Dinge wie eine alte Trommel von einer Waschmaschine ein. Was gibt es noch für Möglichkeiten?

Die Idee, eine alte Waschmaschinentrommel zu nutzen, ist kreativ und nachhaltig! Solche Materialien wiederzuverwenden, bietet viele Möglichkeiten, die Erdmiete stabil, gut belüftet und isoliert zu gestalten. Hier sind weitere originelle Ideen für Materialien und Konstruktionen, die du für den Bau einer Erdmiete im Kleingarten verwenden kannst:

1. Alte Tonnen oder Fässer
Plastik- oder Metallfässer, die nicht mehr benötigt werden, können halb in die Erde eingegraben werden und eignen sich hervorragend als Lagerbehälter. Sie sind robust, wasserfest und schützen das eingelagerte Gemüse vor Schädlingen und Feuchtigkeit.
Alte Regentonnen sind oft groß genug, um eine größere Menge Gemüse zu lagern. Auch hier ist es wichtig, für Belüftung zu sorgen (z. B. durch Löcher im Deckel oder seitlich).

2. Alte Ziegelsteine oder Backsteine
Ziegelsteine oder Backsteine von Abrissgebäuden können verwendet werden, um eine kleine unterirdische Kammer oder eine Art Minikeller zu bauen. Sie sorgen für gute Stabilität und lassen Luft durch die Fugen zirkulieren.
Diese Steine eignen sich auch gut für die Umrandung der Grube, um das Abrutschen der Erde zu verhindern.

3. Holzkisten oder Palettenkonstruktionen
Alte Holzkisten (z. B. Weinkisten oder Obstkisten) können zur Lagerung von Gemüse in der Miete verwendet werden. Sie bieten eine natürliche Belüftung und können direkt mit Erde und Stroh umhüllt werden.
Paletten lassen sich zu einer stabilen Kiste oder Umrandung zusammenbauen. Du kannst die Paletten mit Stroh oder Jutesäcken von innen isolieren und die Konstruktion mit Erde bedecken.

4. Metallschrott oder Wellblech
Altes Wellblech kann eine stabile seitliche Begrenzung für die Miete bieten. Es ist leicht zu verarbeiten, kann in die gewünschte Form gebogen werden und verhindert, dass Erde in die Miete einsickert.
Ausrangierte Metallbleche von alten Gerätschaften, wie Teile eines alten Schranks oder Regals, können ebenfalls verwendet werden, um die Seiten der Miete zu stabilisieren.

5. Große Tongefäße oder Pflanzkübel
Alte Tongefäße oder große Pflanzkübel sind ideal für die Lagerung von kleineren Mengen Gemüse. Sie bieten eine natürliche Isolation, sind atmungsaktiv und halten die Feuchtigkeit in einem guten Gleichgewicht.
Diese Kübel können in die Erde eingegraben und mit einer Schicht Stroh oder Erde abgedeckt werden, um den Frostschutz zu erhöhen.

6. Dachziegel oder Fliesenreste
Alte Dachziegel können verwendet werden, um die Oberseite der Miete wetterfest zu machen oder als Drainage unter dem Gemüse zu dienen. Sie lassen sich auch in eine dekorative obere Abdeckung integrieren, um die Miete optisch ansprechend zu gestalten.
Fliesenreste oder kaputte Ziegel lassen sich auch am Boden oder an den Seiten der Miete anbringen, um die Haltbarkeit und Stabilität zu erhöhen.

7. Autoreifen
Mehrere alte Autoreifen übereinander gestapelt können eine runde Miete bilden. Die Reifen bieten gute Stabilität und halten die Erde an Ort und Stelle. Im Inneren kannst du die Reifen mit Stroh und Sand auskleiden, um das Gemüse zu lagern.
Diese Konstruktion ermöglicht eine schnelle und günstige Erdmiete, allerdings muss darauf geachtet werden, dass sie gut belüftet und der Boden trocken bleibt.

8. Alte Möbelteile
Schubladen von alten Kommoden können ebenfalls als Lagerkisten dienen. Diese Schubladen kannst du in die Erde setzen, mit Sand oder Stroh auskleiden und mit Erde bedecken.
Teile eines ausrangierten Schranks oder Regals könnten als Seitenwände oder Deckel für die Erdmiete genutzt werden, um das Gemüse sicher vor Schädlingen zu schützen.

9. Betonrohre oder Drainagerohre
Alte Betonrohre oder große Drainagerohre lassen sich leicht in die Erde einlassen und können so eine stabile und gut isolierte Miete bieten. Das Gemüse wird darin gut vor Feuchtigkeit und Frost geschützt.
Diese Rohre sind besonders langlebig und können über viele Jahre hinweg immer wieder genutzt werden.

10. Jutesäcke oder Säcke aus Leinen
Jutesäcke oder Leinensäcke, die mit Sand, Stroh oder Erde gefüllt sind, können als flexible und atmungsaktive Begrenzung der Erdmiete dienen. Sie lassen sich leicht um das Gemüse stapeln und sorgen für eine gute Isolation.
Diese Säcke sind auch praktisch, um kleinere Mengen Gemüse darin direkt zu lagern und später einfach herauszunehmen.

Wichtige Punkte zur Verwendung von Recyclingmaterialien:
Achte darauf, dass die Materialien sauber und nicht schadstoffbelastet sind, besonders bei Plastik- oder Metallteilen.
Vermeide Materialien, die leicht verrotten oder Feuchtigkeit anziehen, wie z. B. unbehandeltes Holz, das schnell schimmeln könnte.
Sorge für ausreichende Belüftung in der Miete, indem du Öffnungen oder Spalten einplanst, durch die Luft zirkulieren kann.
Diese Vorschläge bieten dir viele kreative und nachhaltige Optionen, um eine Erdmiete mit vorhandenen oder wiederverwerteten Materialien zu bauen. Jede Konstruktion kann an deine Bedürfnisse und Platzverhältnisse angepasst werden.

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Wühlmäuse im Kleingarten

Was kann man dagegen tun?

Wühlmäuse (Arvicolinae), auch bekannt als Schermäuse oder Feldmäuse, haben eine sehr hohe Fortpflanzungsrate. Die Häufigkeit, mit der sie Nachwuchs bekommen, hängt von der Art, den Umweltbedingungen und der Verfügbarkeit von Nahrung ab. Im Allgemeinen gilt Folgendes:

Fortpflanzungszyklus:

  • Zeitraum: Wühlmäuse sind in der Regel vom Frühling bis zum Herbst fortpflanzungsaktiv. In Regionen mit mildem Klima können sie sich auch das ganze Jahr über vermehren.
  • Anzahl der Würfe pro Jahr: Weibliche Wühlmäuse können 3 bis 6 Würfe pro Jahr haben, manche Arten unter idealen Bedingungen sogar mehr.
  • Wurfgröße: Pro Wurf bringt ein Weibchen 2 bis 9 Junge zur Welt, wobei die durchschnittliche Wurfgröße meist bei 4 bis 6 liegt.

Entwicklungszeit:

  • Tragzeit: Die Tragzeit beträgt in der Regel etwa 20 bis 23 Tage.
  • Geschlechtsreife: Die Jungtiere werden bereits nach etwa 3 bis 6 Wochen geschlechtsreif und können selbst Nachwuchs bekommen.

Fazit:

Unter günstigen Bedingungen können Wühlmauspopulationen explosionsartig wachsen, da sich die Tiere sehr schnell vermehren. Dies macht sie zu einem Problem in der Landwirtschaft und im Gartenbau, da sie erhebliche Schäden an Wurzeln und Pflanzen anrichten können. Eine effektive Bekämpfung ist daher wichtig, um eine unkontrollierte Vermehrung zu verhindern.

Mit welchen wirksamen Mittel lassen sich Wühlmäuse vertreiben?

Wühlmäuse können im Garten erhebliche Schäden anrichten, insbesondere durch das Abfressen von Pflanzenwurzeln. Um sie wirksam zu vertreiben, stehen verschiedene Mittel und Methoden zur Verfügung. Dabei ist es wichtig, zwischen Vergrämung, Fangmethoden und chemischen Maßnahmen zu unterscheiden. Hier sind bewährte Möglichkeiten:

  1. Vergrämungsmethoden (Vertreibung ohne Töten)

Pflanzliche und natürliche Mittel

  • Pflanzen mit abschreckender Wirkung:
    • Kaiserkrone, Kreuzblume, Knoblauch oder Zwiebeln können durch ihren Geruch Wühlmäuse eventuell abschrecken. Erwartet aber keine “Zauberei” von den Pflanzen. Sie haben zwar Gerüche, welche von den Tieren nicht erwünscht sind, dennoch scheinen es Mythen zu sein. Wissenschaftliche Studien, die dies belegen, fehlen leider.
  • Buttersäure oder Jauche:
    • Stark riechende Stoffe wie Buttersäure oder eine Mischung aus Wasser und Knoblauchjauche in die Gänge geben. Der Geruch vergrämt die Tiere.
    • Buttersäure kann als kurzfristige Maßnahme zur Vertreibung von Wühlmäusen funktionieren, ist jedoch keine dauerhafte oder nachhaltige Lösung.
  • Tierhaare:
    • Das Auslegen von Hunde- oder Katzenhaaren in den Gängen kann die Mäuse kurzzeitig fernhalten.

Mechanische Vergrämung

  • Vibrations- oder Schallgeräte:
    • Ultraschallgeräte oder batteriebetriebene Rüttelstäbe erzeugen störende Schwingungen, die Wühlmäuse nicht mögen.
    • Effektivität: Funktioniert oft nur begrenzt und erfordert ständiges Umsetzen der Geräte.
    • Studien zur Wirksamkeit von Ultraschallgeräten bei der Vertreibung von Wühlmäusen sind spärlich und widersprüchlich. Viele Experimente zeigen, dass die Mäuse nicht nachhaltig vertrieben werden.
  • Wasserschlauch-Methode:
    • Fluten der Gänge kann Wühlmäuse vorübergehend vertreiben, jedoch nicht langfristig.
  1. Fangmethoden (Tötende und lebende Fallen)

Lebendfallen

  • Funktion:
    • Diese Fallen fangen die Tiere lebend, die dann weit entfernt (mindestens 1–2 km) wieder ausgesetzt werden müssen.
    • Köder: Möhrenstücke oder Sellerie.
  • Achtung: Das Aussetzen kann problematisch sein, wenn andere Gebiete betroffen werden.

Tötende Fallen

  • Klapptunnel-, Scheren- oder Zangenfallen:
    • Diese Fallen sind sehr effektiv, erfordern jedoch Sorgfalt bei der Platzierung in den Gängen.
    • Tipp: Wühlmäuse meiden menschliche Gerüche – Handschuhe tragen und Fallen ohne Berührung der Hände platzieren.
  • Effektivität: Diese Methode ist bei starkem Befall oft die zuverlässigste.
  1. Chemische Mittel und Giftstoffe
  • Wühlmausgifte (Rodentizide):
    • Erlaubte Köder wie Zinkphosphid oder Köder mit Chlorphacinon können gezielt eingesetzt werden.
    • Achtung: Nur in Ausnahmefällen und unter strikter Beachtung der gesetzlichen Regelungen verwenden.
    • Gefahren: Diese Mittel können auch andere Tiere gefährden, etwa Haustiere oder Wildtiere.
  •  Pflanzenschutzmittel Karbid:
    • Karbidstücke in die Gänge legen und mit Wasser anfeuchten. Dabei entsteht ein Gas (Acetylen), das die Tiere vertreibt.
    • Vorsicht: Nur in gut belüfteten Bereichen anwenden und Brandgefahr beachten.
  1. Förderung von natürlichen Feinden
  • Nützlinge ansiedeln:
    • Natürliche Fressfeinde wie Katzen, Wiesel, Marder, Greifvögel oder Eulen können helfen, die Population in Schach zu halten.
    • Schaffen Sie einen tierfreundlichen Garten, z. B. mit Eulen-Nistkästen.
    • Diese Empfehlung ist für einen Kleingartenverein eine Farce!
  1. Präventive Maßnahmen
  • Wurzelschutz:
    • Pflanzen empfindlicher Kulturen in Drahtkörbe oder mit Wühlmausdraht ummantelte Beete einsetzen.
  • Bodenpflege:
    • Regelmäßiges Umgraben und Stören der Erde machen den Garten weniger attraktiv.

Fazit: Kombinierte Maßnahmen

Die effektivste Bekämpfung von Wühlmäusen basiert meist auf einer Kombination verschiedener Methoden. Während Vergrämung und Prävention langfristig wirken, können Fallen oder Nützlinge bei starkem Befall für schnelle Ergebnisse sorgen. Chemische Mittel sollten nur als letzter Ausweg in Betracht gezogen werden.

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Was ist der Unterschied zwischen echtem und falschem Mehltau?

Echter und falscher Mehltau sind beides Pilzkrankheiten, die Pflanzen betreffen und häufig ähnliche Symptome wie weißliche Beläge auf Blättern verursachen. Trotz ihrer Ähnlichkeiten gibt es wesentliche Unterschiede zwischen den beiden, die zu verschiedenen Behandlungsmethoden führen. Hier sind die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale und Behandlungstipps für jeden Typ:

  1. Echter Mehltau
  • Verursacher: Echter Mehltau wird durch Pilze der Familie Erysiphaceae verursacht. Der bekannteste Erreger ist Blumeria graminis.
  • Aussehen und Symptome: Echter Mehltau bildet einen weißen, mehlartigen Belag auf den Oberseiten der Blätter und kann sich später auch auf Stängel und Blüten ausbreiten. Die befallenen Pflanzenteile wirken wie “eingepudert”. Die Blätter können vergilben und schließlich absterben.
  • Lebensbedingungen: Echter Mehltau bevorzugt trockenes und warmes Wetter. Er tritt besonders in warmen Sommern auf, weil die Sporen in trockenen Klimaverhältnissen verbreitet werden.

Behandlung von echtem Mehltau:

  • Vorbeugung: Luftzirkulation um die Pflanzen herum verbessern, auf ausreichende Pflanzabstände achten, nicht abends gießen (da dies die Luftfeuchtigkeit erhöht).
  • Hausmittel: Eine Lösung aus Wasser und Milch im Verhältnis 9:1 kann helfen, da die Milchsäurebakterien das Wachstum der Pilze hemmen.
  • Chemische Mittel: Fungizide auf Schwefelbasis wirken sehr gut gegen echten Mehltau. Biologische Fungizide wie Kaliumbicarbonat oder Neem-Öl sind ebenfalls nützlich.
  1. Falscher Mehltau
  • Verursacher: Falscher Mehltau wird von Oomyceten verursacht, auch “Algenpilze” genannt (hauptsächlich Peronospora oder Plasmopara). Trotz der Ähnlichkeit in der Symptomatik gehört falscher Mehltau also zu einer anderen Pilzgruppe.
  • Aussehen und Symptome: Hier zeigt sich der mehlige Belag meist auf der Unterseite der Blätter, während die Oberseite oft gelbe oder braune Flecken bekommt. Die Sporen können auch als grau-violetter Belag sichtbar werden. Im Gegensatz zu echtem Mehltau ist der Belag oft weniger flächig und eher fleckenartig.
  • Lebensbedingungen: Falscher Mehltau gedeiht in feuchten, kühlen Bedingungen und breitet sich vor allem in regnerischen Perioden schnell aus, da er auf hohe Luftfeuchtigkeit angewiesen ist.

Behandlung von falschem Mehltau:

  • Vorbeugung: Pflanzen an einem sonnigen, luftigen Standort anbauen und abends auf Staunässe achten.
  • Hausmittel: Auch hier kann eine Milch-Wasser-Lösung oder Knoblauchtee helfen, da diese antiseptischen und antimykotischen Eigenschaften haben.
  • Chemische Mittel: Kupferhaltige Fungizide wirken gut gegen falschen Mehltau, da Kupfer die Zellstruktur der Oomyceten angreift. Es ist jedoch darauf zu achten, Kupfer sparsam einzusetzen, da es die Bodenqualität beeinträchtigen kann.

Fazit

Der Unterschied zwischen echtem und falschem Mehltau zeigt sich in der Art des Pilzes, den Lebensbedingungen und den bevorzugten Befallsstellen (Oberseite vs. Unterseite der Blätter). Daher ist es wichtig, die Art des Befalls genau zu bestimmen, um gezielt und effizient gegen den jeweiligen Pilz vorgehen zu können.

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Mythen bei der Schädlingsbekämpfung Teil 2

Die Bekämpfung von Schädlingen wie Kartoffelkäfern, Pilzkrankheiten, Blattläusen, Wanzen, Apfelwicklern und ähnlichen Herausforderungen in der Landwirtschaft und im Gartenbau ist ein beliebtes Thema, bei dem sich viele Mythen und Hausmittel hartnäckig halten. Nachfolgend eine detaillierte Analyse der häufigsten Mythen zu diesen Schädlingen:

Kartoffelkäfer

  1. Bierfallen gegen Kartoffelkäfer
    • Mythos: Wie bei Schnecken soll Bier die Käfer anlocken und töten.
    • Realität: Kartoffelkäfer interessieren sich nicht für Bier. Dieses Hausmittel ist völlig wirkungslos. Denkt auch bitte daran, dass Schnecken die Bierfallen über 100 Meter hinaus sehr gut riechen können. Stellt eine Bierfalle auf und Ihr habt sie alle!
  2. Salzlösung auf Pflanzen sprühen
    • Mythos: Salz soll die Käfer und Larven abtöten.
    • Realität: Salz schädigt die Pflanzen und den Boden, ohne eine effektive Wirkung auf Kartoffelkäfer zu haben.
  3. Hühner oder Enten vertreiben Käfer zuverlässig
    • Mythos: Nutzgeflügel frisst alle Kartoffelkäfer und verhindert einen Befall.
    • Realität: Geflügel kann helfen, aber es frisst meist nur die Larven und nicht die adulten Käfer. Zudem können Hühner auch die Pflanzen beschädigen. Habt Ihr Geflügel im Kleingarten?
  4. Knoblauch oder Minze zwischen die Kartoffeln pflanzen
    • Mythos: Diese Pflanzen sollen Kartoffelkäfer fernhalten.
    • Realität: Kartoffelkäfer lassen sich von solchen Gerüchen nicht abschrecken.

Pilzerkrankungen (z. B. Rostarten)

  1. Milch gegen Pilzkrankheiten
    • Mythos: Milch oder Buttermilch soll Pilze wie Mehltau oder Rost abtöten.
    • Realität: Milch kann in sehr begrenztem Maß als Präventionsmaßnahme gegen Mehltau wirken (wegen bestimmter Enzyme), hat aber keine gesicherte Wirkung gegen Rostarten.
  2. Backpulver oder Natron als Pilzmittel
    • Mythos: Backpulver soll Pilze effektiv bekämpfen.
    • Realität: Natron kann in Kombination mit Öl als Spritzmittel leicht präventiv wirken, beseitigt aber keine schweren Pilzinfektionen. Überdosierung kann Pflanzen schädigen.
  3. Kupfer als universelles Pilzmittel
    • Mythos: Kupferlösungen können Pilze vollständig eliminieren.
    • Realität: Kupferhaltige Mittel können Pilze hemmen, aber sie belasten den Boden und dürfen nur sparsam eingesetzt werden. Zudem sind sie nicht gegen alle Pilze wirksam.

Blattläuse

  1. Kaffeereste oder Kaffeesatz auf Pflanzen streuen
    • Mythos: Der Geruch von Kaffee soll Läuse abschrecken.
    • Realität: Kaffeereste haben keine nachgewiesene Wirkung gegen Blattläuse, können aber das Bodenklima verändern.
  2. Spülmittel gegen Läuse
    • Mythos: Eine Mischung aus Wasser und Spülmittel tötet Läuse ab.
    • Realität: Spülmittel kann Läuse ersticken, greift aber auch die Wachsschicht der Pflanzenblätter an. Pflanzenseifen sind eine schonendere Alternative.
  3. Asche oder Zimt auf die Pflanzen streuen
    • Mythos: Diese Substanzen sollen Läuse vertreiben.
    • Realität: Solche Maßnahmen wirken nicht nachhaltig und schädigen teils die Pflanzen.
  4. Marienkäfer vertreiben Läuse schnell und vollständig
    • Mythos: Marienkäfer lösen das Läuseproblem allein.
    • Realität: Marienkäfer fressen Läuse, aber bei starkem Befall reicht ihre Anzahl meist nicht aus. Zudem müssen sie in ausreichender Zahl angesiedelt werden.

Wanzen (z. B. Bettwanzen)

  1. Lavendel oder ätherische Öle gegen Wanzen
    • Mythos: Der Geruch von Lavendel oder anderen Ölen vertreibt Wanzen.
    • Realität: Ätherische Öle können Wanzen irritieren, töten sie jedoch nicht ab und sind keine zuverlässige Methode.
  2. Waschen allein tötet Wanzen
    • Mythos: Bettwäsche und Kleidung zu waschen reicht aus, um Wanzen zu eliminieren.
    • Realität: Wanzen und ihre Eier überleben Temperaturen unter 60 °C. Eine Kombination aus Waschen und Hitze (Trockner oder Dampfreiniger) ist nötig.
  3. Doppelseitiges Klebeband als Wanzenbarriere
    • Mythos: Klebeband um das Bett soll Wanzen fernhalten.
    • Realität: Dies mag einzelne Wanzen aufhalten, verhindert aber keinen Befall.
  4. Sofortige Wirkung durch Hausmittel wie Essig
    • Mythos: Essig tötet Wanzen sofort.
    • Realität: Essig kann Wanzen vertreiben, hat aber keine abtötende Wirkung auf Eier oder versteckte Wanzen.

Apfelwickler (und andere Obstschädlinge)

  1. Knoblauch oder Zwiebeln um Obstbäume pflanzen
    • Mythos: Der Geruch schreckt den Apfelwickler ab.
    • Realität: Diese Methode hat keinen Einfluss auf den Apfelwickler.
  2. Spritzmittel aus Essig oder Alkohol
    • Mythos: Essiglösungen können den Befall stoppen.
    • Realität: Essig schadet den Pflanzen und ist gegen Apfelwickler nicht effektiv.
  3. Klebefallen beseitigen alle Apfelwickler
    • Mythos: Klebefallen für die Männchen verhindern die Fortpflanzung vollständig.
    • Realität: Klebefallen reduzieren den Befall, verhindern ihn aber nicht vollständig.
  4. Vögel als natürliche Kontrolle
    • Mythos: Singvögel fressen alle Apfelwicklerlarven.
    • Realität: Einige Vögel fressen Larven, aber sie allein reichen nicht zur Bekämpfung aus.

Allgemeine Mythen bei Schädlingen

  1. Hausmittel wirken immer besser als Chemie
    • Realität: Hausmittel können schonender sein, haben aber oft eine geringere oder nur kurzfristige Wirkung.
  2. Schädlingsbefall lässt sich durch „gute Pflege“ verhindern
    • Realität: Eine gesunde Pflanze ist widerstandsfähiger, aber keine Garantie gegen Schädlingsbefall.
  3. Monokulturen lassen sich biologisch genauso gut schützen wie Mischkulturen
    • Realität: Monokulturen sind anfälliger für Schädlinge, da diese sich schnell vermehren können. Mischkulturen bieten natürlichen Schutz.

Fazit

Viele Mythen basieren auf Beobachtungen, die nur in Einzelfällen oder unter idealen Bedingungen wirken. Nachhaltige Schädlingsbekämpfung erfordert ein umfassendes Konzept, das präventive Maßnahmen (wie Mischkultur, Bodenpflege), natürliche Gegenspieler (z. B. Nützlinge) und gezielte Eingriffe kombiniert. Professionelle Beratung und der gezielte Einsatz von biologischen oder chemischen Mitteln sind oft der effektivste Weg, um Schäden zu minimieren.

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Mythen bei der Schädlingsbekämpfung Teil 1

Es gibt zahlreiche Mythen und Hausmittel zur Bekämpfung oder Vertreibung von Maulwürfen, Ratten und Wühlmäusen. Viele dieser Methoden basieren auf Tradition, Halbwissen oder Aberglauben und sind entweder ineffektiv oder können in manchen Fällen sogar schädlich sein. Hier sind einige der häufigsten Mythen im Detail:

Maulwürfe

Maulwürfe stehen in Deutschland unter Naturschutz, weshalb sie nicht getötet, sondern nur vertrieben werden dürfen. Dennoch kursieren zahlreiche Mythen:

  1. Buttermilch oder saure Milch in die Gänge schütten
    • Mythos: Der Geruch soll Maulwürfe vertreiben.
    • Realität: Maulwürfe reagieren zwar empfindlich auf Gerüche, doch diese Methode ist in der Regel nicht nachhaltig und könnte den Boden schädigen.
  2. Aufstellen von Windrädern oder Flaschen im Boden
    • Mythos: Die Vibrationen und Geräusche sollen Maulwürfe abschrecken.
    • Realität: Manche Maulwürfe reagieren anfangs, gewöhnen sich aber schnell daran. Der Erfolg ist oft zufällig.
  3. Vergraben von Knoblauch oder menschlichem Haar
    • Mythos: Der Geruch soll Maulwürfe fernhalten.
    • Realität: Auch hier gibt es keine wissenschaftliche Bestätigung für eine langfristige Wirksamkeit.
  4. Töten mit Karbid oder anderen Gasen
    • Mythos: Die chemische Reaktion soll Maulwürfe töten oder vertreiben.
    • Realität: Dies ist illegal und gefährlich, da die Chemikalien auch den Boden und Grundwasser schädigen können.

Ratten

Ratten sind intelligente Tiere und sehr anpassungsfähig, was sie schwer zu bekämpfen macht. Viele Mythen sind nicht nur wirkungslos, sondern fördern sogar die Ausbreitung:

  1. Essensreste oder Backpulver auslegen
    • Mythos: Backpulver soll im Magen der Ratten aufquellen und sie töten.
    • Realität: Ratten meiden oft unbekannte Nahrung, und diese Methode zeigt keine signifikante Wirksamkeit.
  2. Ultraschallgeräte
    • Mythos: Diese Geräte sollen Ratten durch hohe Töne vertreiben.
    • Realität: Die Tiere gewöhnen sich schnell an die Geräusche, sodass die Wirkung nachlässt.
  3. Katzen oder Hunde allein reichen zur Kontrolle aus
    • Mythos: Haustiere vertreiben automatisch alle Ratten.
    • Realität: Zwar können Katzen und Hunde Ratten fangen, aber sie sind keine zuverlässige Lösung für größere Populationen.
  4. Giftköder sind die einzige Lösung
    • Mythos: Chemische Gifte sind die effektivste Methode.
    • Realität: Diese Mittel müssen verantwortungsvoll eingesetzt werden, da sie auch andere Tiere gefährden können. Außerdem können resistente Rattenpopulationen entstehen.

Wühlmäuse

Auch bei der Bekämpfung von Wühlmäusen gibt es zahlreiche zweifelhafte Methoden:

  1. Wühlmausschreck-Geräte
    • Mythos: Batteriebetriebene Geräte, die Vibrationen oder Geräusche aussenden, sollen Wühlmäuse vertreiben.
    • Realität: Wie beim Maulwurf funktioniert dies meist nur kurzfristig, da sich die Tiere schnell anpassen.
  2. Kippen oder Jauche in die Gänge
    • Mythos: Der starke Geruch soll die Tiere fernhalten.
    • Realität: Dies ist umweltschädlich und oft wirkungslos, da Wühlmäuse in der Lage sind, neue Gänge zu graben.
  3. Lebendfallen sind immer effektiv
    • Mythos: Lebendfallen sind eine humane Lösung für Wühlmäuse.
    • Realität: Sie funktionieren nur bei kleinem Befall und erfordern Geduld. Werden die Tiere nicht weit genug entfernt ausgesetzt, kehren sie zurück.
  4. Pflanzen wie Kaiserkronen oder Knoblauch pflanzen
    • Mythos: Der Geruch dieser Pflanzen schreckt Wühlmäuse ab.
    • Realität: Die Wirkung ist minimal und verhindert keinen Befall.

Generelle Probleme mit diesen Mythen

  1. Gefährdung der Umwelt
    Viele Mittel, wie Chemikalien oder starke Geruchsstoffe, können den Boden und das Grundwasser belasten.
  2. Gefährdung anderer Tiere
    Besonders bei Giften besteht die Gefahr, dass auch Haustiere oder nützliche Wildtiere Schaden nehmen.
  3. Fehlende Nachhaltigkeit
    Die meisten Methoden sind kurzfristig wirksam oder basieren auf Zufall, ohne die Wurzel des Problems zu lösen.

Effektive Ansätze

  • Maulwürfe: Einsatz von legalen Vergrämungsmethoden wie stark riechenden Vergrämungsmitteln (auf pflanzlicher Basis) oder das Anlegen eines engmaschigen Gitters bei Neuanlagen.
  • Ratten: Hygiene verbessern, Nahrungsquellen und Schlupfwinkel beseitigen, sowie fachgerechte Bekämpfung durch Experten.
  • Wühlmäuse: Kombination aus Fallen, natürlichen Feinden (z. B. Eulen, Greifvögel) und präventiven Maßnahmen wie Pflanzenschutznetzen.

Zusammenfassend sind viele Mythen wenig hilfreich oder sogar kontraproduktiv. Fachliche Beratung und umweltfreundliche Ansätze sind oft der bessere Weg.

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